DAS NINTENDO-JAHR 2018 Wieder ein Jahr vergangen: Zeit für den Nintendo-Jahresrückblick 2018! Werfen wir zunächst einmal einen Blick auf die Verkaufscharts des Jahres: Global betrachtet führt "Red Dead Redemption 2" für die PS4 die Top-Liste an. Der bestplatzierte Nintendo-Titel findet sich auf Platz 7: "Mario Kart 8 Deluxe" für die Switch, welches aber bereits 2017 erschien, nur eben immer noch echt beliebt ist. Mit den neuen Nintendo-Spielen des Jahres 2018 geht es auf Platz 14 los: "Pokémon Let's Go Pikachu", dicht gefolgt von "Super Mario Party" auf Platz 15. Speziell in Deutschland führt, wie so ziemlich jedes Jahr, die aktuelle Fußball-Simulation "FIFA 19" für PS4 die Charts an, wohingegen die Japaner immerhin "Monster Hunter World" für die PS4 an die Spitze kauften. Auf Platz 2 und 3 der japanischen Charts folgen "Splatoon 2" und "Mario Kart 8 Deluxe", Platz 4 und 5 belegen die Newcomer "Kirby Star Allies" und "Pokémon Let's Go Pikachu". Für mich persönlich ist "Pokémon Let's Go" eins der Highlights des Jahres. Erhältlich seit dem 16. November in den Versionen "Pikachu" und "Evoli", lassen die Spiele die gute alte "Gelbe Edition" neue aufblühen. Als Pokémon-Trainer streift ihr durch ein frisch erneuertes Kanto, um die 151 Monster der ersten Generation zu komplettieren und am Ende Pokémon-Meister zu werden. Das Spielprinzip wurde dabei stark an den Smartphone-Hit "Pokémon Go" angeglichen, um dessen Fan-Gemeinde auf die Switch zu holen - das wurde von langjährigen Pokémon-Fans oft kritisiert, aber mich persönlich stört's nicht. Besonders gefällt mir aber, dass die wilden Pokémon nicht mehr zufällig im hohen Gras auftauchen, sondern sichtbar auf der Oberwelt herum tapsen. "Pokémon Let's Go" erschien aber, wie gesagt, erst Mitte November, doch das Nintendo-Jahr 2018 begann bereits viel früher. Nennenswert ist der Release von "Kirby Star Allies" für die Switch am 16. März. Im weiteren Verlauf des Jahres folgten unter anderem die "Hyrule Warriors: Definitive Edition" am 18. Mai, das schräg anmutende Puzzle-Spiel "Sushi Striker" am 8. Juni, zwei Wochen später "Mario Tennis Aces" oder am 13. Juli das Rollenspiel "Octopath Traveler" von den Machern von "Final Fantasy". Im letzten Quartal wurden schließlich "Super Mario Party" am 5. Oktober und "Super Smash Bros. Ultimate" am 7. Dezember herausgebracht - die neueste Version des Fun-Prügel-Klassikers hätte sicher gute Chancen auf einen hohen Platz in den Jahrescharts gehabt, wäre sie nicht im Dezember erschienen. Aber das ist ein generelles Problem von Jahrescharts: Highlights, die kurz vor Jahresende erscheinen, nehmen zwar das lukrative Weihnachtsgeschäft mit, doch es reicht nicht für Spitzenplätze in den Jahrescharts. Im Januar haben dann aber fast alle schon das Spiel, so dass es auch im Folgejahr mit den Charts nichts wird. Aber sei's drum, ein gutes Spiel ist "Super Smash Bros. Ultimate" trotzdem. Ein anderes Spiel, über das fast genauso viel gesprochen wurde, jedoch mit nicht ganz so positiven Reaktionen, erschien am 27. April: "Nintendo Labo", eine merkwürdige Mischung aus Papp-Bastelbögen und Minispielen. Ich hab's selbst noch nicht ausprobiert und ich muss auch ehrlich sagen: Von dem, was ich bislang davon gehört habe, ist es mir keinen Vollpreis wert. Immerhin sorgte das Spiel für die lustige Meldung, dass Nintendos Testmuster bei der USK beinahe im Altpapier gelandet wäre. Und ein kleiner Geheimtipp des Jahres ist für mich schließlich "Taiko no Tatsujin": Der Trommel-Klassiker erschien bereits im Sommer in Japan, mit verlockenden Titeln wie "Jump Up, Super Star!", "Yo-kai Exercise No. 1" oder einigen Ghibli-Klassikern in der Playlist. Und am 2. November schaffte das Spiel überraschend sogar den Sprung nach Europa. Jedoch alle bislang genannten Spiele sowie über 100 weitere Titel erschienen für die Switch. Der Nintendo 3DS dagegen scheint mehr oder weniger tot zu sein: Im gesamten Jahr 2018 kamen ganze 12 Spiele für den beliebten Handheld heraus, und davon satte drei mit "Yo-kai Watch"-Bezug: Die beiden Editionen von "Yo-kai Watch Blasters" am 7. September sowieso "Yo-kai Watch 3" am 7. Dezember. Ebenfalls für den Nintendo 3DS erschien am 23. März "Meisterdetektiv Pikachu", ein kindgerechtes Detektiv-Abenteuer über einen unfreiwilligen Ermittler, der seinen Vater sucht und sich dabei mit einem Pikachu zusammenraufen muss, dessen Sprache er verstehen kann. Die Story klingt gar nicht mal so uninteressant, das Spiel scheint aber mehr was für Kinder zu sein, entsprechend fällt der Spielspaß aus. Wie gut, dass man die Story ab Mai 2019 auch als Realfilm erleben kann - der erste Trailer, der im Herbst 2018 veröffentlicht wurde, macht jedenfalls Appetit auf mehr! Ansonsten erschienen für den 3DS vor allem Ports und Remakes: "Captain Toad: Treasure Tracker" am 13. Juli, "WarioWare Gold" am 27. Juli oder "Luigi's Mansion" am 19. Oktober. Bleibt abzuwarten, wie lange sich der 3DS noch halten kann, nachdem ja nun die Pokémon-Hauptreihe auf die Switch umgezogen ist und das japanische 3DS-Zugpferd "Yo-kai Watch" mit dem kommenden 4. Teil ebenfalls auf die Hybrid-Konsole wechseln wird. Abseits der Nintendo-Konsolen, überzeugte im Jahr 2018 vor allem der Mobile-Erfolg "Pokémon Go" mit zahlreichen interessanten Neuerungen: Mit den Feldforschungen gibt es seit dem Frühling ein Quest-System, das für mehr Langzeit-Motivation abseits des reinen Pokémon-Sammelns sorgt. Im Sommer folgte ein Freundschafts-System, das inzwischen auch Tausch und Spielerkämpfe bietet. Und der Monsterbestand selbst wurde kurz vor Halloween mit dem Release der 4. Pokémon-Generation ebenfalls aufgestockt. Ergänzt wurde das alles durch die Safari-Zone in Dortmund, die im Sommer ein großes Live-Event für ganz Europa bot - Stargast war das seltene Pokémon Corasonn, das sonst nur um den Äquator herum vorkommt, sowie eine erhöhte Chance auf Shiny Roselia. Alles in allem war 2018 ein Jahr, mit dem man als Nintendo-Fan durchaus zufrieden sein kann. Wenngleich der 3DS wohl langsam stirbt, zeigt dafür die Switch umso mehr, was sie kann. Natürlich, einen etwas bitteren Beigeschmack hinterlässt die Tatsache, dass die Spieler seit Herbst für sämtliche Online-Modi zur Kasse gebeten werden. Man muss aber auch Nintendo verstehen: Server zu betreiben kostet Geld, bei Sony und Microsoft ist Online-Zocken schon länger kostenpflichtig. Und immerhin bekommen alle Abonnenten von "Nintendo Switch Online" zusätzlich Zugriff auf eine stetig wachsende Bibliothek von namhaften NES-Klassikern. Ob's euch das wert ist, müsst ihr selbst entscheiden, doch die allermeisten Spiele können ohnehin auch offline überzeugen. Also erfreuen wir uns an den Nintendo-Hits des Jahr 2018 und sind gespannt auf das, was 2019 kommt ...