ADVENTSKALENDER UND VIDEOGAMES Wir stecken mitten in der Adventszeit, und das heißt u.a. auch, dass wir jeden Morgen ein Türchen am Adventskalender aufmachen. Auch Kibo.FM hat übrigens einen Adventskalender. Wer ihn noch nicht entdeckt haben sollte: Den Link findet ihr auf der Startseite www.kibo.fm, der dicke rote Button ist dann eigentlich kaum zu übersehen. Generell gibt es Adventskalender bereits seit Mitte des 19. Jahrhundert, wahrscheinlich seit 1851. Es gibt freilich auch Adventskalender mit Videogame-Bezug, sowohl direkt in Spielen als auch drum herum - und genau um die soll es heute gehen! Auslöser für das Thema in das schöne Retro-Jump'n'Run "Mission in Snowdriftland": Dieses wurde von dem übrigens in Deutschland ansässigen Studio Extra Toxic entwickelt und war im Jahr 2006 ein Online-Adventskalender von Nintendo, damals als Flash-Spiel. Ihr steuert den kleinen Schneemann Chubby durch 24 winterliche Level, um letzten Endes den fiesen Pinguin El Pix zu besiegen und unterwegs zahlreiche Videogame-Artefakte für die Firma UPIXO einzusammeln. Damals, beim ersten Release, war "Mission in Snowdriftland" tatsächlich ein Adventskalender: Jeden Tag wurde ein neuer Level freigeschaltet, und die Videogame-Artefakte, die ihr im Verlauf eures Abenteuers wiederfindet, sind Wallpaper, Avatar-Bildchen oder Lieder zu damals aktuellen Nintendo-Spielen wie "Yoshi's Island DS" oder "Pokémon Mystery Dungeon". Im Jahr 2010 gab es dann einen Re-Release des ursprünglichen Flash-Spiels, diesmal allerdings ohne Nintendo-Content, stattdessen ließen sich Goodies zu verschiedenen Indie-Games freischalten. Und jetzt, im Dezember 2021, wurde der Klassiker endlich auf Steam konserviert. Seit 1. Dezember könnt ihr "Mission in Snowdriftland" käuflich erwerben, nun ist es allerdings kein Adventskalender mehr, sondern ein gewöhnliches Platformer. Nach wie vor gibt es zwar 24 Level, und die Weltkarte ist auch nach wie vor designed wie ein Adventskalender, ihr könnt aber auch problemlos bereits am 1. Dezember das gesamte Spiel durchspielen. Und die Videogame-Artefakte, die ihr sammelt, sind nun Elemente aus alten Klassikern: Pac-Man, ein Space Invader, ein Tetris-Stein oder auch der Steinblock aus "Super Mario Bros.". "Mission in Snowdriftland" ist allerdings nicht das das einzige Spiel, das die Adventskalender-Thematik aufgreift: Bereits im Jahr 1994 erschien der Platformer "Daze Before Christmas" für Super Nintendo und Sega Megadrive. Ihr steuert dabei niemand geringen als den Weihnachtsmann persönlich, der die Weihnachtsgeschenke zurückholen muss, die ihm von einer fiesen Ratte geklaut wurden. Bei seinem Weg durch die insgesamt 24 Level stellen sich dem Weihnachtsmann bösartige Schneemänner und lebendig gewordene Spielzeuge in den Weg, doch Santa Claus weiß sich zu verteidigen: Wenn er Glöckchen einsammelt, powert ihn das auf, und wenn er eine Tasse Tee findet und austrinkt, dann verwandelt er sich kurzzeitig in einen Dämon namens "Anti Claus", der alles beiseite fegt, was nicht bei Drei auf den Tannenbäumen ist - spielerisch erinnert es an einen Stern aus "Super Mario", ist aber deutlich schräger umgesetzt. Entwickelt wurde "Daze Before Christmas" von der Firma Funcom. Wie gesagt, gibt es 24 Level, und so auch hier die Weltkarte gestaltet wie ein Adventskalender. Allerdings könnt ihr auch hier problemlos alle Level bereits am ersten Tag durchspielen, was schon daran liegt, dass das Super Nintendo einfach noch keinen Kalender integriert hatte. So viel zu Adventskalender, die wirklich in Spielen enthalten sind - mehr als diese beiden Beispiele "Mission in Snowdriftland" und "Daze Before Christmas" fällt mir nämlich gar nicht ein! Es gibt aber auch nennenswerte Videogame-Adventskalender für uns Menschenkinder in der realen Welt. Besonders gern erinnere ich mich an den Super Mario Adventskalender, den Milka im Jahr 2017 herausbrachte - sogar in zwei Versionen: Mario für Jungs oder Peach für Mädchen. Neben viel Milka-Schokolade enthielt der Kalender auch kleine unverdauliche Überraschungen: Schlüsselanhänger, Magneten oder sogar kleine Figuren von Mario, Yoshi und Co. Im Jahr 2010 - bereits zu Zeiten, als ich schon nicht mehr aktiv gesammelt habe - erschien ein offizieller Adventskalender des Pokémon-Sammelkartenspiels. Hinter den 24 Türchen waren 24 spezielle Trading Cards verborgen, die sich durch eine goldene Schneeflocke in der Bildecke von ihren regulären Pendants unterschieden. Und auch dieses Jahr, 2021, gibt es wieder einen Pokémon-Adventskalender - dazu muss man allerdings Japaner sein! Für die Japaner hat Weihnachten zwar keine religiöse Bedeutung, aber ihnen gefallen die Dekorationen, und deshalb feiern sie das Fest eben doch. In den japanischen Pokémon Centern gibt es jedes Jahr eine neue Christmas Collection mit besonderen Weihnachtsprodukten. Dieses Jahr steht die Weihnachts-Kampagne unter dem Motto "Christmas in the Sea", und die Maskotten neben Pikachu sind Plinfa, Glaziola, Galar-Corasonn und andere Wasser- oder Eis-Pokémon. Auf den Artworks feiern die Pokémon Weihnachten in einer großen Luftblase am Meeresgrund, und zu den verfügbaren Produkten zählt neben Plüschis, dem alljährlichen Weihnachtsteller und einem speziellen Kristall-Weihnachtsbaum auch ein Adventskalender. Die Türchen lassen sich hierbei wie kleine Schubladen öffnen, und darin steckt keine gewöhnliche Schokolade, sondern echte japanische Pokémon-Kekse. Aber wie gesagt, offiziell gibt's all diese Produkte nur in Japan in den Pokémon Centern - deutschen Fans bleibt lediglich der Import.