PROFESSOR LAYTON UND SEINE LUSTIGEN FÄLLE Seit 10. März 2011 liegt der erste Band der Manga-Reihe "Professor Layton und seine lustigen Fälle" in den deutschen Buchhandlungen herum. Ihr bekommt den rund 150 Seiten umfassenden Schmöker für 6,50 Euro - wer aber mit der Erwartung an die Sache heran geht, dass er einen spannenden Mystery-Krimi im Stil der DS-Spiele geboten bekommt, der wird bitter enttäuscht. Unabhängig von den Spielen erhaltet ihr aber ein durchaus amüsantes Manga-Taschenbuch, bei dem ihr euch mehr als einmal kräftig kranklachen werden. Das Büchlein enthält insgesamt zehn kurze Mangas mit Professor Layton und Luke, die jeweils etwa 15 bis 20 Seiten umfassen und in sich abgeschlossen sind - grosse Fortsetzungsabenteuer über hunderte Seiten gibt es ausdrücklichst nicht. Die Fälle, die der Professor in den einzelnen Geschichten löst, sind eher simpler Natur, beispielsweise geht es mal um eine gestohlene Torte, mal um das grosse Geheimnis, wie Professor Laytons Kopf unter seinem Zylinder aussieht. Die Figuren benehmen sich teilweise deutlich "out of character", das heisst sehr untypisch, was man z.B. merkt, wenn der Professor mit grosser Freude die Kuscheltiere von Luke zerfleddert oder wenn sich Layton und Luke gegenseitig eine scharfe Bombe zuwerfen, um bloss nicht selbst in die Luft zu fliegen, aber was aus dem anderen wird, ist ja wurscht. Aber wie gesagt, ihr dürft nur nicht mit der Erwartung anfangen, zu lesen, dass euch so etwas ähnliches wie die Spiele erwarten, denn dann werdet ihr enttäuscht. Für sich genommen ist ist "Professor Layton und seine lustigen Fälle" aber ein klasse Comedy-Manga mit Lachtränen-Garantie. Was die Sache ausserdem aufwertet, ist die Tatsache, dass Rätsel in die Handlungen eingebunden wurden, die ihr als Leser selbst lösen dürft. Zwar handelt es sich um keine hammerharten Kopfnüsse, aber ein kleines bisschen knobeln dürft ihr teilweise schon. Die Handlung kann aber auch weitergehen, wenn ihr gerade keine Lust auf Rätselraten habt und einfach weiter blättert. Gezeichnet wird der Layton-Manga von Naoki Sakura und erscheint in Japan seit 2008 in dem Magazin Coro Coro Comic. Dabei handelt es sich um eine 800 Seiten starke Publikation vorwiegen für Kinder, die seit 1977 einmal im Monat erscheint und fast eine Million Leser erreicht. Nach knapp 200 Seiten Videospiel-News, folgen diverse Mangas, die Monat für Monat mit einem neuen Kapitel fortgesetzt werden. Neben "Professor Layton" laufen in Coro Coro Comic auch "Super Mario", "Kirby" und "Pokémon", ansonsten z.B. noch "Doraemon", eine fette blaue Katze, die in Japan Kultstatus hat. Allerdings sind nur wenige der Mangas aus Coro Coro Comic aus Japan heraus gekommen - eben weil es sie, wie im Fall von "Professor Layton", nicht um spannende Umsetzungen der Spielvorlagen handelt, sondern um Comedy-Mangas, die man sehr leicht als absolut albern ansehen kann, wenn man sie aus dem falschen Blickwinkel betrachtet. Daher ist es Lobenswert, dass Tokyopop jetzt mit "Professor Layton und seine lustigen Fälle einen Schritt in die richtige Richtung gemacht hat. Und es wird weiter gehen: Der zweite Band erscheint am 16. Juni, und mit ein bisschen Glück bekommen wir auch irgendwann noch den dritten Band, der in Japan bereits erschienen ist. Vom Manga abgesehen rätseln sich die Japaner inzwischen übrigens schon durch das fünfte Layton-Spiel, diesmal sogar schon auf dem 3DS. Das Spiel heisst "Professor Layton and the Mask of Miracles", aber bis es in Deutschland erscheinen wird, kann noch lange dauern, denn wir warten ja immer noch auf den vierten Teil, der in Fernost schon über fast 1 1/2 Jahre auf dem Buckel hat. Aber sehen wir es positiv: Der Nachschub ist gesichert - alle Fans des englischen Gentleman können sich auf viele neue Abenteuer freuen, sei es im Modulschacht oder auf dem Papier. Fazit: Jetzt Rätsel hat eine Antwort!