WARCRAFT: THE BEGINNING Seit letztem Donnerstag läuft ein neuer Videogame-Film in den deutschen Kinos. Das zugrunde liegende Spiel gibt es zwar nicht für Nintendo-Konsolen, der Film an sich ist aber doch ein durchaus sehenswertes Fantasy-Spektakel, also stelle ich es euch heute vor! Die Rede ist von "Warcraft: The Beginning". Vorab: Ich bin selbst kein WOW-Spieler - aber ich mag Fantasy-Filme und dachte mir daher, dass man wohl auch mit diesem Film nicht allzu viel verkehrt machen kann. So bin ich nun aber auch der lebende Beweis dafür, dass man mit dem Film durchaus warm werden kann, ohne das Spiel aus eigener Erfahrung zu kennen. "Warcraft: The Beginning" erzählt die Geschichte der Warcraft-Franchise ganz von Anfang an: Der Film basiert weitestgehend auf dem allerersten PC-Strategiespiel "Warcraft: Orcs & Humans" von 1994, mischt aber auch Elemente des Romans "World of Warcraft: Der Aufstieg der Horde" ein. Die Handlung setzt zu einem Zeitpunkt ein, zu dem Draenor, die Welt der Orks, kurz vor ihrem Untergang steht - Orks, das sind große, grüne, Troll-ähnliche Ungetüme. Ork-Hexenmeister Gul'dan erschafft ein Portal, das den Orks den Weg nach Azeroth öffnen soll, eine von Menschen bewohnte mittelalterliche, durchaus idyllische Welt. Gul'dans Bosheit erkennt man schon daran, dass er die nötige Energie für sein Tor von gefangenen Menschen absaugt, und tatsächlich möchte er nicht friedlich um Asyl bitten, sondern Azeroth einfach mit seiner Armee überrennen. Jedoch, auch unter Orks gibt es weiße Schafe: Clan-Häuptling Durotan beispielsweise, der gerade Vater eines niedlichen Ork-Babys geworden ist und erkennt, wie gefährliche Gul'dans Plan für die Existenz der Orks werden könnte. Aber wird es ihm gelingen, die anderen Orks aufzuhalten? Eher unwahrscheinlich ... Freilich bleibt es auch den Menschen nicht verborgen, dass Orks in Azeroth auftauchen. Ritter Lothar und Zauberlehrling Khadgar sollen die Vorfälle untersuchen. In den Hinterlassenschaften einer Ork-Schlacht entdecken sie Überreste der geheimnisvollen Fel-Magie und beschließen, den Wächter Medivh, Azeroths mächtigsten Magier, hinzuzuziehen. Gemeinsam fassen sie den Plan, einen Ork lebendig einzufangen und zu verhören. Dieses Los fällt auf die Halb-Orkin Garona, die selbst nicht auf Gul'dans Seite steht. Kann sie den Menschen helfen? Warum benimmt sich Medivh auf einmal so merkwürdig? Und welche Rolle spielt das eingangs erwähnte Ork-Baby Go'el? Der Film hat zwar für sich gesehen ein rundes Ende, ist aber dennoch offen für eine Fortsetzung. Tatsächlich stehen wohl Pläne für eine Trilogie im Raum - ob diese aber tatsächlich realisiert wird oder ob es doch ein Einzelfilm bleibt, das hängt vom Erfolg von "Warcraft: The Beginning" ab. Zumindest Ideen sollen aber bereits vorhanden sein - doch von der Idee bis zum fertigen Film kann es ein weiter Weg sein, wie "Warcraft: The Beginning" selbst bewiesen hat: Erste Pläne für den Film gelangten bereits 2006, also vor zehn Jahren, an die Öffentlichkeit. Zwei Jahre später, im Jahr 2008, bestätigte Blizzard-Präsident Mike Morhaime auf der BlizzCon, dass das Drehbuch fertig gestellt wurde. Dann folgten jedoch Irrungen und Wirrungen: Regisseure wechselten, und ab 2012 wurde das Drehbuch sogar neu geschrieben. Regie führte letzten Endes Duncan Jones, der zuvor bereits "Moon" und "Source Code" realisiert hatte. Die Dreharbeiten fanden im Frühling 2014 im kanadischen Vancouver statt. Wie gesagt, für sich gesehen ist "Warcraft: The Beginning" ein gelungener Fantasy-Film, der auch ohne Vorkenntnisse zu überzeugen weiß. Wie nah er aber tatsächlich an der Spielvorlage ist, das kann ich als eingefleischter Nicht-Spieler nicht beurteilen. Die Kinobesucher sollen aber auf jeden Fall ans Spiel gebunden werden: Warcraft-Neulinge, die sich den Film in einem teilnehmenden Kino ansehen, erhalten zusätzlich einen Code, durch den der erste Monat "World of Warcraft" kostenlos ist. Wer schon länger spielt, profitiert davon nicht, dafür erhalten aber alle Bestandskunden ein kostenloses Waffen-Set, das den Waffen aus dem Film nachempfunden ist. Übrigens sehen wir den Film zwei Wochen vor den Amis: Bei uns lief er am 26. Mai 2016 an, in den USA soll er regulär erst am 10. Juni starten.