WEIHNACHTSFOLGEN IN NINTENDO-ANIMES Die Adventszeit steht vor der Tür! Zeit, sich Gedanken über das passende Fernsehprogramm zu machen! Da trifft es sich gut, dass die eine oder andere Nintendo-Zeichentrickserie mit weihnachtlichen Folgen aufwarten kann. So gibt es in "Pokémon" beispielsweise die 3-teilige Miniserie "Pikachu's Winter Vacation". Die drei Episoden, die jeweils aus zwei 10-minütigen Kurzgeschichten bestehen, erschienen in Japan von 1998 bis 2000 jährlich als OVA. Inhaltlich orientieren sich die Geschichten sehr am Stil der alten Pikachu-Kurzfilme: Die Pokémon der Helden sind allein unterwegs und erleben ein kleines weihnachtliches Abenteuer. In der ersten Episode verwüsten sie etwa im Übermut das Weihnachtszimmer und machen sich am Ende daran, alles wieder herzurichten, bevor ihre Trainer zurückkommen. Die zweite Teil-Geschichte erzählt von einer Schlittenfahrt mit einem Baby-Kangama. In der zweiten Episode gehen die Pokémon zum Schlittschuhlaufen und geraten dabei mit Mauzi aneinander, während sie in der zweiten Teil-Geschichte eine Beere für das kranke Damhirplex des Weihnachtsmanns suchen. In der dritten und letzten Episode schließlich helfen Pikachu und Co. dem Aushilfs-Weihnachtsmann Botogel beim Wiedereinsammeln verloren gegangener Geschenke, während die zweite Teil-Geschichte von der zauberhaften Reise der Pokémon mit einem zum Leben erwachten Schnee-Relaxo zum Nordpol erzählt. Leider wurde "Pikachu's Winter Vacation" aber niemals ins Deutsche übersetzt, wenngleich es zumindest eine deutsche Fassung des Openings gibt: Dieses ist auf der "Pokémon Welt"-Single zu finden. Auch in der normalen Pokémon-Serie gibt es aber eine Weihnachtsfolge. Diese heißt "Rossanas Odyssey" und behauptet, dass Rossanas als kleine Helfer des Weihnachtsmanns die Geschenke ausliefern. Ein Rossana hat sich bis nach Kanto verirrt und trifft dort auf Ash, Misty und Rocko, die ihm natürlich helfen wollen, zurück zum Nordpol zu kommen. Doch auch Team Rocket heftet sich an ihre Fersen: Jessie will nämlich Rache am Weihnachtsmann nehmen, weil sie aufgrund eines Missverständnisses glaubt, das Rossana hätte ihr vor vielen Jahren ihre Lieblingspuppe gestohlen. Auffällig an "Rossanas Odyssey" ist, dass sich Ashs Glurak vermeintlich ohne Erklärung vorübergehend zu Glumanda zurück entwickelt hat. Die Erklärung ist dafür ist einfach: Eine Woche vor der geplanten Erstausstrahlung von "Rossanas Odyssey" lief am 16. Dezember 1997 die berühmt-berüchtige Porygon-Folge, die zahlreichen japanischen Kindern epileptische Anfälle bescherte. Als Konsequenz pausierte der Pokémon-Anime bis April 1998, bevor es planmäßig weiterging. Die Weihnachtsfolge "Rossanas Odyssey" sowie die darauf folgende Winterfolge "Verirrt im Schneesturm" wurden dann aber im April übersprungen und erst zu Weihnachten 1998 nachgereicht. Zumindest wurden diese Episoden aber überhaupt nachgereicht: Eine für den 31. Dezember 1997 geplante Silvester-Folge wurde nämlich komplett übersprungen und bis heute nicht ausgestrahlt. In der Pokémon-Konkurrenzserie "Yo-Kai Watch" gibt es zwar bislang keine reguläre Weihnachtsfolge, dafür aber ein Weihnachtssegment im zweiten Kinofilm "Enma-daio to Itsutsu no Monogatari da-nyan!" - übersetzt in etwa "Lord Enma und die fünf Geschichten, miau!". Der Film setzt sich aus fünf Kurzgeschichten zusammen, die jeweils eins der beliebten Yo-Kai-Maskottchen in den Mittelpunkt rücken, und am Ende steht ein sechsten Segment, das alle Teil-Episoden zu einem großen Ganzen zusammenfügt. Dazu zählt auch die Kurzgeschichte "USApyon's Merry Christmas". Darin wird der Roboter-Yo-Kai USApyon für dieses Jahr als Weihnachtsmann-Helfer auserkoren, soll also in seiner Stadt die Geschenke austragen. Das Problem dabei ist, dass USApyon den Weihnachtsmann hasst. Früher, zu Lebzeiten, war USApyon nämlich ein Kaninchen - und alle anderen Hasen im Stall haben zu Weihnachten eine saftige Mohrrübe bekommen, nur er nicht. Nichtsdestotrotz macht sich USApyon mit seiner Besitzerin Inaho auf, um die Geschenke auszuliefern. Im letzten Haus jedoch lebt ein kleiner Junge, der sich überhaupt nichts wünscht. USApyon und Inaho versuchen, zu ergründen, woran das liegt, und beschließen daraufhin, dem Jungen ein Weihnachtswunder zu ermöglichen - und am Ende löst sich dann auch noch das alte Missverständnis mit den Karotten auf. Ebenfalls keine Weihnachtsfolge gibt es im Kirby-Anime - dafür aber zumindest eine Silvester-Folge, was ja zumindest noch in die Weihnachtszeit fällt! Tatsächlich ist es so, dass für die japanische Kultur Neujahr ein viel wichtigerer Feiertag ist, als Weihnachten. Wie auch immer: Die Kirby-Episode heißt "Neujahrsparade" und erzählt von einem Feuerwerkswettbewerb in Zeetown - und von König Dededes Versuchen, den Wettbewerb im wahrsten Sinne des Wortes zu sprengen! Dazu ordert er ein kleines, aber explosives Feuerwerksmonster namens Sasuke, das die Bevölkerung Zeetowns mit Raketen beschießt. Aber Kirby kann Sasuke natürlich besiegen und rettet so den Tag - oder eher gleich das ganze Jahr! Kommen wir zuletzt noch zur Mario-Zeichentrickserie, wenngleich es sich dabei um keine Animes handelt. In der "Super Mario Bros. Super Show" gab es die Episode "Koopa Klaus". Mario, Luigi, Peach und Toad verirren sich darin und landen zufällig am Nordpol, obwohl sie eigentlich nach Hawaii wolten. Doch das ist gut so, denn so sind sie zur Stelle, um einzugreifen, als König Koopa den Weihnachtsmann einfriert, um selbst dessen Platz einzunehmen und Bomben zu verschenken. Denn wie sagte das schleimige Reptil doch so schön? "Weihnachten ist für mich ein Furz im Wind! Ein Furz im Find!" Doch damit stellt sich König Koopa selbst ein Bein, denn das Gefluche löst ein Lawine aus und begräbt ihn unter sich. Toad dagegen kann mit seiner Herzenswärme das eingefrorene Schloss des Weihnachtsmanns auftauen, und letztlich helfen ihm die Mario Bros. beim Ausliefern der Geschenke. Auch in der zweiten Nachfolgeserie "Super Mario World" gibt es eine Weihnachtsfolge, die aber gar nicht an Weihnachten spielt. Das liegt daran, dass es im Dinosaurierland einfach kein Weihnachten gibt. Weil aber die Höhlenmenschen immer streitsüchtiger werden, beschließt Mario kurzerhand, das Fest einzuführen. Er nennt sein Werk Höhlen-Weihnachten bzw. in der neuen Synchro Höhligabend - dieser Name ist das einzige, was mir an der neuen Synchro besser gefällt als am Original. Wie auch immer: König Koopa bekommt Wind von dem neuen Fest und beschließt, Mario einen Strich durch die Rechnung zu machen, indem er einfach alle Geschenke mopst. Blöd nur, dass er dabei auch den neugierigen kleinen Höhlenjungen Oogtar erwischt. Weihnachtsmario und sein grünes Aushilfs-Rentier Yoshi eilen zur Rettung! Zuletzt erwähnt sei schließlich noch die "Donkey Kong"-Geschichte "Banana Day 24". Dabei handelt es sich allerdings um keine Folge aus der Animationsserie "Donkey Kongs Abenteuer", sondern um einen 6-seitigen Comic, der zu Weihnachten 1996 im Club Nintendo Magazin abgedruckt wurde und tatsächlich eine Produktion extra für das deutsche Heft war. Es ist Heiligabend und es schneit - durchaus ungewöhlich im Urwald, wo Donkey Kong und Co. leben! Sie machen sich auf zum Weißen Haus, um sich beim Präsidenten persönlich über das Mistwetter zu beschweren. Dieser eröffnet ihnen, dass ein außerirdisches Raumschiff die Erde von der Sonne weg zieht, weswegen es immer kälter wird. Daraufhin fliegen die Kongs dem Raumschiff hinterher und stellen die Entführer - riesige grüne außerirdische Affen - zur Rede. Die Auflösung ist am Ende so einfach wie auch albern! Alles in allem: Die Nintendo-Serien haben genug nette Geschichten für die Adventszeit zu bieten. Viel Spaß beim Anschauen und frohes Fest!