WEINACHTSJAGD: DAS FEST DER SPIELE Am 25. November 2021 kam mit "Weihnachtsjagd: Das Fest der Spiele" ein neuer Videogame-Film ins Kino. Bereits der erste Trailer ließ vermuten, dass der Film eher trashig daher kommt. Da mir aber andere trashige Videogame-Filme wie "Joy Stick Heroes" oder "Pixels" gut gefallen hatten, wollte ich auch "Weihnachtsjagd" eine Chance geben. Dann war ich im Herbst allerdings krank und schaffte es deshalb nicht direkt zum Start ins Kino, und kurz darauf lief er schon gar nicht mehr - verpasst! Bereits jetzt, keine zwei Monate nach Kinostart, kann der Streifen allerdings bereits digital auf Amazon gekauft werden, und da die Weihnachtszeit noch nicht lange genug zurück liegt, so dass ich noch genügend Spaß an einem Weihnachtsfilm haben könnte, schlug ich kurzerhand zu und hab den Film letztes Wochenende nachgeholt. So kann ich also jetzt auch endlich das Review nachholen, denn so viel vorab: Ja, der Film spielt zwar an Weihnachten, aber allzu viel weihnachtlichen Geist kann er ohnehin nicht vermitteln. Die Rahmenhandlung spielt in der Gegenwart: Die kleine Annie wünscht sich zu Weihnachten ein Handy, doch ihr Vater Jack Doyle ist dagegen. Stattdessen erzählt er seiner Tochter die Geschichte, wie er zu Weihnachten unbedingt eine Spielkonsole haben wollte - genauer ein Nintendo Entertainment System, ein NES, das im Film auch deutlich zu erkennen ist und mehrmals namentlich genannt wird. Im Hauptteil katapultiert uns der Film also zurück in die 80er Jahre und handelt von dem Jahr, in dem sich Jack als damals 11-jähriger Junge ein NES gewünscht hat. Die Konsole ist noch ganz neu, und Anfang Dezember hat nur ein einziger Junge in der ganzen Stadt die Konsole: Timothy Keane, ein verzogenes Kind reicher Eltern. Obwohl eigentlich niemand Timothy mag, versammelt sich regelmäßig die gesamte Kleinstadtjugend bei Timothy, um dort Nintendo zu zocken. Auch Jack ist einmal dabei und ist so fasziniert von dem, was er sieht, dass er und seine Freunde beschließen, dass sie selbst ein NES brauchen. Wie gut, dass ohnehin gerade Weihnachten vor der Tür steht, so können sie es sich einfach wünschen. Doch so einfach ist es natürlich nicht! Zunächst veranstaltet ein Pfadfinderverein ein Gewinnspiel: Derjenige, der die meisten Weihnachtskränze verkauft, gewinnt ein NES. Jack und seine Freunde nehmen teil und legen sich ins Zeug, und am Ende gewinnt Jack tatsächlich. Wenige Tage zuvor war es allerdings zu einem Haushaltsunfall bei Timothy zu Hause gekommen: Bei einer besonders ausgelassenen Spielerunde ist der Fernseher umgefallen - und zwar eine große dicke schwere Röhrenglotze - und hätte um ein Haar auch noch den kleinen Familienhund unter sich begraben. Die Eltern geben nicht dem Idioten Timothy die Schuld, sondern schieben alle Verantwortung auf die böse Nintendo-Konsole. Und weil die Eltern einflussreich sind, können sie dafür sorgen, dass ihre Anti-Nintendo-Haltung schnell auf alle anderen Eltern des Landkreises abfärbt - mehr noch, sogar alle Läden im Umkreis nehmen das NES aus dem Sortiment! Und auch der Pfadfinderverein zieht den angekündigten ersten Preis zurück, so dass Jack anstatt des NES erstmal ein mehrbändiges Lexikon gewinnt und bitter enttäuscht ist. Den Kids ist klar, dass jetzt keine Chance mehr besteht, ein NES zu Weihnachten zu bekommen, und so schmieden sie einen Plan, wie sie sich selbst die begehrte Konsole kaufen können. Mittels eines spontan auf die Beine gestellten Handels mit Baseball-Karten verdienen sie genug Geld, um sich tatsächlich ein NES leisten zu können. Jetzt ist nur noch das Problem: Wo eins kaufen? Denn einfach im Internet bestellen, war Ende der 80er Jahre natürlich noch keine Option. Da kommt ihnen ein Schulausflug in die nächste Großstadt gerade recht: Die Kinder beschließen, eine Panne zu inszenieren, damit der Schulbus in der Nähe eines Einkaufszentrums anhalten muss, und dann soll sich Jack aus dem Bus schleichen und schnell das NES kaufen. Ob dieser Plan aufgeht? Nun, im Film werdet ihr es erfahren! Wie gesagt, haben mir ähnlich trashige Videogame-Filme wie "Joy Stick Heroes" oder "Pixels" bereits sehr gut gefallen. Von "Weihnachtsjagd: Das Fest der Spiele" bin ich allerdings nicht ganz so begeistert. Dass der Film keine nennenswerte weihnachtliche Botschaft vermittelt, sondern primär eine Komödie mit viel Klamauk ist: Geschenkt - immerhin sind selbst Klassiker wie "Kevin allein zu Haus" in erster Linie für die Lachmuskeln gemacht. Was mich viel mehr stört ist, dass mehrere Witze im Film einfach nur auf Ekel basieren. Um den Schulbus zum Anhalten zu bewegen, führt ein Junge beispielsweise einen Kotzanfall herbei - bäh, immerhin sieht man's nicht in Großaufnahme. Auch wird die Tatsache, dass Jack immer die Hundehaufen im Garten wegmachen muss, für meinen Geschmack ein bisschen zu sehr ausgewälzt. Ansonsten ist das NES auch einfach nicht wichtig genug für den Film: Ja, die Konsole ist für die Kinder der ultimative Weihnachtswunsch - aber es ist austauschbar! Sie hätten sich genauso gut irgendeine coole Action-Figur wünschen können, ohne dass man das Drehbuch sonderlich hätte anpassen müssen. Wer generell ein Fan von klamaukigen Kinderfilmen im Stil der 80er Jahre ist, der wird mit "Weihnachtsjagd" sicher gut unterhalten, auch ich hab mich die 97 Minuten lang nicht gelangweilt, und einige gute Witze waren ja doch drin. Wenn es euch aber nur um die Nintendo-Thematik geht, dann könnt ihr auch ruhig auf den Film verzichten. "Weihnachtsjagd: Der Fest der Spiele" basiert auf einem Roman von Kevin Jakubowski, den dieser auch selbst in ein Drehbuch umwandelte. Regie führte Michael Dowse, dessen übrige Filme mir allesamt gar nichts sagen. In den USA kam der Film übrigens gar nicht ins Kino, sondern wurde ab 24. November 2021 direkt zum Streaming angeboten. Bei uns in Deutschland gab es wie gesagt einen kurzzeitigen Kinostart ab 25. November, und bereits jetzt kann er digital erworben werden. Ob und wann auch noch eine physische Fassung auf DVD oder Blu-ray folgt, bleibt abzuwarten.