ASTERIX UND OBELIX Nachdem wir letzte Woche zu Besuch in Entenhausen waren, machen wir heute mit einem weiteren Comic-Jump'n'Run einen Ausflug ins alte Gallien. "Asterix und Obelix" erschien am 28. September 1995 für das Super Nintendo, ausserdem gab es auch Umsetzungen für den Gameboy Color und den PC sowie später eine Neuauflage für den Gameboy Advance. Ihr übernehmt wahlweise die Rolle von Asterix oder von Obelix. Die beiden tapferen Krieger hüpfen durch mehrere bekannte Comic-Abenteuer, wobei sie jedoch kein durchgehendes Ziel vor Augen haben, sondern immer wieder neue Teilziele vorgesetzt bekommen. Dabei spielt sich das Spiel grösstenteils wie ein 0-8-15-Jump'n'Run: Ihr könnt laufen, springen und Gegner - in diesem Fall Römer - schlagen. Unterwegs könnt ihr nützlichen Kleinkram einsammeln oder aus Item-Kisten befreien. Eine Wildschweinkeule gibt euch ein Stück Lebensenergie zurück, eine Flasche Zaubertrank macht euch kurzzeitig unverwundbar und 50 Goldstücke ergeben ein Extraleben. Was das Spiel jedoch spielenswert macht, ist neben der liebenswerten Grafik auch die grosse Abwechslung: Da hier mehrere Comics in einem Spiel vereint wurden, variieren die verschiedenen Level stark. Damit nicht genug, werden auch immer wieder Spezial-Level eingestreut. So müsst ihr beispielsweise in einem Boot über den Kanal fahren, aus dem Tower von London ausbrechen, ein Football-Spiel gewinnen oder später sogar an den Olympischen Spielen teilnehmen. Was es allerdings nicht gibt, sind Endgegner im klassischen Sinn, aber das ist auch logisch: Dank ihrer übernatürlichen Stärke gibt es sowieso keinen noch halbwegs realistischen Gegner, der es mit Asterix und Obelix aufnehmen könnte. Asterix und Obelix sind übrigens eine Erfindung der französischen Comic-Autoren René Goscinny und Albert Uderzo. Die ersten Abenteuer erschienen seit 1959 in der Jugendzeitschrift Pilote, wurden später aber auch als Comic-Alben nachgedruckt, wobei von der Hauptreihe bisher 34 Bände erschienen sind, dazu noch ein paar Specials. Ursprünglich war Goscinny der Texter und Uderzo der Zeichner - seit dem Tod von Goscinny im Jahr 1977 übernimmt Uderzo selbst beide Aufgaben, die Qualität der Geschichten hat seitdem jedoch leider nachgelassen. Die Geschichte spielt übrigens im Jahre 50 vor Christus. Ganz Gallien ist von den Römern besetzt. Ganz Gallien? Nein, denn ein kleines Dorf voller unbeugsamer Gallier leistet den Eindringlingen bis heute Wiederstand! Zitat Ende! Das Geheimnis des Wiederstands ist ein Zaubertrank, den der Druide Miraculix und der übermenschliche Kräfte verleiht. Obelix ist als kleines Kind in den Zaubertrank gefallen und hat dabei gleich einen ganzen Lebensvorrat von der Wunderflüssigkeit geschluckt, was ihm gar nicht gefällt, da er immer neidisch wird, wenn die anderen Gallier ihren Zaubertrank bekommen und er nicht. Der Reiz der Geschichten liegt hauptsächlich darin, wie moderne Erfindungen und Bräuche in die Zeit der Römer verlegt werden. Eins von unzähligen Beispielen: In "Asterix bei den Briten" beschwert sich Obelix, dass die Kanal-Überfahrt so lästig sei und dass man lieber einen Tunnel unter durch bauen sollte. Daraufhin wird er von Asterix belehrt, dass so ein Tunnel bereits geplant ist. Wirklich eröffnet wurde der Euro-Tunnel 2044 Jahre später, im Jahr 1994. Das angesprochene "Asterix und Obelix" ist übrigens bei weitem nicht das einzige Spiel mit den Galliern. Bereits 1983 erschien "Asterix" für den Atari 2600. Zum ersten Mal auf einer Nintendo-Konsole durften sich die Gallier 1993 in einem Spiel austoben, das ebenfalls "Asterix" hiess und für Super Nintendo, NES und Gameboy erschien. Dieses hatte allerdings die eher unlogische Hintergrund-Geschichte, dass die Römer Obelix entführt haben. Völliger Unsinn, denn kein Römer der Welt könnte Obelix festhalten! Ach so, und entwickelt wurde "Asterix und Obelix" übrigens von Infogrames. Die Firma hatte sich Mitte der 90er quasi auf Jump'n'Runs zu französischen Comics spezialisiert und u.a. auch "Tim und Struppi", "Lucky Luke" oder "Die Schlümpfe" veröffentlicht. Und diese Spiele haben alle eins gemeinsam: Sie sind sehr liebevoll umgesetzt, haben aber auch einen teilweise unverschämt hohen Schwierigkeitsgrad! Fazit: Die spinnen, die Römer!