DIE SIEDLER Auch diese Woche stellen wir euch noch mal eine Aufbau-Simulation vor, und zwar "Die Siedler". Das von Ubisoft entwickelte Spiel erschien am 12. Juli 2007 in Europa, und zwar nur dort, eine japanische Version existiert nicht. Aber eigentlich beginnt die Geschichte der Siedler schon viel früher, nämlich im Jahr 1993. Damals erschien das erste Siedler-Spiel für den Amiga und kurz darauf auch für den PC. Es wurde von Volker Wertich entwickelt und von Bluebyte veröffentlicht. Ziel von "Die Siedler" ist es, im Mittelalter eine Siedlung aufzubauen, die sich selbständig mit allen benötigten Rohstoffen versorgen kann. Geld spielt dabei keine Rolle, es gibt nämlich keins im Spiel, dafür werden aber die Rohstoffe immer knapper. Um vor allem den Nachschub an lebensnotwendigen Baumaterialien nicht versiegen zu lassen, sollten daher relativ frühzeitig eine Holzfällerhütte, ein Sägewerk und ein Steinmetz errichtet werden. Ihr die Versorung mit Baumaterial sicher gestellt, kann man beginnen, sein Land auszuweiten, indem man Wachhütten an die Grenze baut, um so dieselbe ein wenig nach aussen zu verschieben. Doch Vorsicht: Falls Feinde in der Nähe wohnen, kann das eine Kriegserklärung bedeuten! Na, was soll's, wozu hat man Ritter? Doch damit die Ritter kämpfen können, brauchen sie Waffen, und damit sie sich im Kampf auch richtig anstrengen, ist Gold nötig. Waffen stellt der Waffenschmied aus Eisen her, wenn er auch genügend Kohle für sein Feuer hat - beides findet man tief unten in den Bergen. Mit Hilfe von Minen können besagte Berge ausgebeutet werden, doch dabei darf nicht vergessen werden, die Bergarbeiter mit ausreichend Nahrung zu versorgen. Doch die Getreidefelder, die euer Bauernhof um sich herum aufblühen lässt, nimmt leider den Bäumen ihren wertvollen Platz, und ohne Bäume kann der beste Holzfäller nicht für ausreichenden Nachschub an Baumaterial garantieren. Ja, solche Teufelskreise sind es, die den Reiz des Spiels ausmachen! Weil das Spiel ein grosser Erfolg wurde, folgte 1996 eine Fortsetzung: "Die Siedler II - Veni, Vidi, Vici". Abgesehen von ein paar kleinen inhaltlichen Neuerung wie z.B. Esel, die eure Waren schneller transportieren oder Katapulte, die die Gebäude eurer Gegner schneller zerlegen, gab es hier jetzt vor allem eine Kampagne. Ihr seid auf einer entlegenen Insel gestrandet und müsst versuchen, mit den wenigen Rohstoffen, die euch geblieben sind, etwas anzufangen. Zufällig entdeckt ihr dann ein geheimnisvolles Steintor, das anscheinend ein Teleporter ist: Durchschreitet man nämlich das Tor, findet man sich irgendwo anders wieder. Nun gilt es also, sich in zehn verschiedenen Missionen jeweils bis zum Teleport-Tor durch zu siedeln, bis man schliesslich das Tor gefunden hat, das einen wieder nach Hause bringt. Dieses "Die Siedler II" ist es, das dann 2007 für den Nintendo DS umgesetzt wurde. Und diese Umsetzung könnte eigentlich so gelungen sein: Die Steuerung ist gut durchdacht und intuitiv verständlich, ausserdem wurde das Spiel um sehr, sehr, sehr viele neue, exklusive Missionen erweitert. Das Problem ist nur, dass das Spiel leider total verbuggt ist. Dass kein Multiplayer-Modus vorhanden ist, ist zwar schade, damit könnte man aber zur Not noch leben. Unverzeihlich ist aber auf jeden Fall die Tatsache, dass sich das Spiel nur in grosser Auflösung anständig spielen lässt, da es sonst unerträglich zu Ruckeln anfängt. Teilweise neigt das Spiel auch dazu, sich beim Speichern aufzuhängen, was dann den Spielstand ins Nirvana befördert. Vor allem in Mission 6 passiert das gern. Dass dann auch noch die KI nicht ganz ausgereift ist, was dafür sorgt, dass eure Siedler die Wege nicht finden und so die Rohstoffe nie oder erst sehr spät an ihrem Bestimmungsort ankommen, ist nur noch das Tüpfelchen auf dem "i". Sehr schade, denn ohne diese schweren Bugs wäre "Die Siedler" ein echt klasse Aufbau-Simulationsspiels für unterwegs gewesen! Am Rande sei dann ausserdem noch erwähnt, dass das Spiel für den PC noch ein paar mal öfter fortgesetzt wurde. 1998 folgte "Die Siedler III", das mit seiner direkten Steuerung der Einheiten deutlich in Richtung Echtzeit-Strategiespiel abdriftet. 2001 folgte dann "Die Siedler IV" und 2004 der fünfte Teil mit dem Titel "Das Erbe des Königs". Und kurz vor der DS-Fassung erschien dann am 7. September 2006 auch für den PC eine Neuauflage von "Die Siedler II" mit dem Namen "Die nächste Generation". Fazit: Wer will fleissige Handwerker seh'n, der muss zu uns Siedlern gehen - auf dem PC top, auf dem DS Flop!