EVOLAND Zugegeben, das heutige erschien nur für den PC, nicht aber für eine Nintendo-Konsole. Da es aber eine ganze Menge Nintendo-Anspielungen gibt, vor allem auf die Zelda-Reihe, ist das Grund genug, euch den Titel vorzustellen. Die Rede ist von Evoland. Evoland ist ein ganz besonderes Spiel, was seine Erzählweise betrifft. Denn die eigentliche In-Game-Story ist zwar eher nebensächlich - dafür wird aber beim Durchspielen nebenbei die Entwicklungsgeschichte des Rollenspiel-Genres nacherzählt. Und mit "nacherzählt" meine ich: Ihr erlebt selbst den Werdegang, von der frühesten Frühzeit bis ins Jetzt. Deswegen dürft ihr euch auch nicht wundern, wenn ihr euch nach Spielstart erstmal in pixeliger Gameboy-Grafik wiederfindet und ausschliesslich nach rechts laufen könnt. Auch Hintergrundmusik lässt zu diesem Zeitpunkt noch auf sich warten. Jedes Mal aber, wenn ihr eine Truhe findet, macht ihr in der Chronologie einen Schritt nach vorne, was bedeutet, dass die Präsentation etwas moderner wird oder dass eine neue Funktion freigeschaltet wird. Dabei müsst ihr euch sogar die selbstverständlichsten Features wie Lebenspunkte, das Auftauchen von Gegnern, das Inventar und sogar die Speicherfunktion erst erspielen. Aber das ist logisch, da eben all diese Dinge auch in der Realität erst nach und nach zum Standard wurden. Aus rein spielerischer Sicht ist Evoland ganz nett, aber mehr auch nicht. Ihr steuert den jungen Helden Clink - eine namentliche Ähnlichkeit mit einem anderen Helden ist unverkennbar - dessen Aufgabe es ist, das Dorf der jungen Magierin Kaeris zu retten. Viele Aktionsmöglichkeiten und Items stehen euch nicht zur Verfügung, überhaupt ist die Spielzeit mit drei Stunden nicht allzu lang, aber wie schon gesagt: Das Spiel an sich ist nebensächlich, im Vordergrund steht die Chronik des Rollenspiel-Genres. Deshalb trägt Evoland auch zurecht den Untertitel "A Short Story of Adventure Video Games Evolution". Entwickelt wurde Evoland von dem französischen Indie-Studio Shiro Games. die erste Version entstand 2912 für den Entwicklerwettbewerb "Ludum Dare", bei dem es Aufgabe war, innerhalb von 48 Stunden ein komplettes Spiel zu entwickeln. Evoland gewann der Wettbewerb und wurde in der Folge noch weiter entwickelt. Die fertige Verkaufsversion erschien am 4. April 2013, wobei die Steam-Veröffentlichung von den Spielern per Greenlight bewirkt wurde. Freunde von Rollenspielern haben übrigens allerhand zu entdecken in Evoland, denn ihr spielt nicht nur die Entwicklungsgeschichte des Genres nach, es sind auch zahlreiche Anspielungen an diverse Genre-Vertreter eingestreut. Am offensichtlichsten sind Zelda, Final Fantasy und Dragon Quest, aber es gibt sogar kleine Easter Eggs für Freunde von Super Mario Bros. oder Minecraft zu entdecken. Der Spielspass ist von Evoland ist also kurz, aber gerade für echte Gamer trotzdem endlos.