KINDER IN VIDEOGAMES Aktuell läuft auf Kibo.FM der Kibo Kids Kontest, bei dem wir die besten von Kindern gesungenen Songs voten - wer teilnehmen will, schaut einfach in unserem Discord in den Channel #kibo-kids-kontest, dort stehen alle Infos! Kinder gibt es aber auch in Videogames - zwar singen diese nicht, erleben dafür aber Abenteuer, die größer sind als sie selbst! Im heutigen Thema stellen wir euch einige Kinder aus Videogames kurz vor, natürlich weit entfernt von Vollständigkeit. Das Leben beginnt in der Kindheit, auch das Leben von späteren Superhelden, und so natürlich auch das Leben von Super Mario. Das 1995 erschienene "Yoshi's Island" für das gute alte Super Nintendo erzählt die ganze Vorgeschichte: Mario und sein Bruder Luigi waren noch nicht auf der Welt, der Klapperstorch war gerade unterwegs, um sie zu ihren Eltern zu bringen. Der böse Koopa-Hexenmeister Kamek sieht allerdings in seiner Kristallkugel eine Vision, derzufolge die beiden Brüder später einmal Unheil über das Koopa-Königreich bringen werden. Er beschließt, dass man es besser gar nicht so weit kommen lassen sollte, und so greift er kurzerhand der armen Storch an, um die Babys zu kidnappen. Zum Glück erwischt Kamek allerdings nur Luigi, während Mario hinab stürzt und unten auf der Yoshi-Insel passgenau auf dem Sattel eines Yoshis landet. Die freundlichen Krötosaurier beschließen, den Kindern zu helfen, und so machen sie sich mit Baby Mario auf dem Rücken auf den Weg, um Baby Luigi aus Kameks Gewalt zu befreien. Später gab es noch einmal ein Wiedersehen mit Baby Mario und Baby Luigi: In dem Rollenspiel "Mario & Luigi: Partners in Time" für den Nintendo DS reisen die Klempner-Brüder in die Vergangenheit und treffen dort auf die Kleinkind-Versionen ihrer selbst, mit denen sie sich auch prompt zusammentun müssen, um Prinzessin Peach zu retten, die nämlich auch selbst in der Vergangenheit festgehalten wird. Baby Mario und Baby Luigi sind also die jüngeren Versionen der heutigen Superhelden Mario und Luigi - selbst Väter geworden sind die Klempner-Brüder bis heute nicht ... Bowser dagegen schon! Bereits 1988 in "Super Mario Bros. 3" auf dem NES wurde enthüllt, dass der Koopa-König sieben Kinder in die Welt gesetzt hat: Das Mädchen Wendy und die sechs Jungs Lemmy, Larry, Iggy, Morton, Roy und Ludwig. An Erziehung mangelt es bei ihnen allen, trotzdem stehen sie treu zu ihrem Vater und unterstützen ihn, indem sie etwa in jeweils einem Schloss Wache halten, um Mario am Voranschreiten zu hindern. Auch zu Fernseh-Ehren schafften es die so genannten Koopalinge, als sie in den Zeichentrickserien "Super Mario Bros. 3" und "Super Mario World" auftraten. In den 2000er Jahren schwieg Nintendo die Koopalinge eine Weile lang tot, um Bowser stattdessen mit Bowser Junior nur ein einziges Kind zur Seite zu stellen. Inzwischen sind die Koopalinge aber wieder da: Als aktuellster Auftritt lassen sie sich seit dem Update im Frühling 2020 auch in dem Level-Editor "Super Mario Maker 2" einsetzen. Und zusammen mit Bowser Junior ist Bowsers Nachwuchs jetzt eben zu acht. Und nicht nur Bowser selbst bekommt Nachwuchs, sondern auch gewöhnliche Gumbas: In "Paper Mario" auf dem Nintendo 64 lernen wir den kleinen Gumba-Jungen Gumbario kennen, der überhaupt nicht böse ist, sondern im Gegenteil ein großer Bewunderer von Mario - er schließt sich dem Helden sogar an und unterstützt ihn bei seinem Abenteuer! Seit "New Super Mario Bros. U" wurden dann die so genannten Gumbälger als Unterart der Gumbas eingeführt - dabei handelt es sich um freche jugendliche Gumbas. Spieltechnisch der einzige Unterschied zu herkömmlichen Gumbas ist nur die Tatsache, dass die Gumbälger sich nicht jeden Abgrund einfach hinab stürzen, sondern umkehren und zurücklaufen. Natürlich fing nicht nur das Leben von Mario und Luigi als Kind an, sondern auch das Leben von Link, dem Helden von Hyrule. Von dieser Vorgeschichte erzählt erstmals der Klassiker "Zelda: Ocarina of Time" auf dem Nintendo 64. Zu Beginn des Abenteuers steuert ihr Link als Kind, der bei den Kokiri inmitten der Verlorenen Wälder lebt. Anders als die anderen Kokiri hat Link als einziger keine Fee, die ihn begleitet, und deswegen wird er auch von den anderen Kokiri ständig gehänselt. Das ändert sich an dem Tag, an dem Link vom weisen alten Deku-Baum einen wichtigen Auftrag erhält. Später im Spielverlauf unternimmt Link dann allerdings eine Reise sieben Jahre in die Zukunft, wird dabei selbst sieben Jahre älter und erlebt den Rest des Abenteuers nun als junger Erwachsener. Freilich spielt ihr nicht in jedem Abenteuer die kindliche Version einen bekannten Helden wie Mario oder Link, sondern manchmal auch einfach quasi euch selbst - also einen Kinder-Charakter, der zwar bisweilen schon ein festgelegtes Aussehen und einen Namen hat, mit dem ihr euch aber tatsächlich selbst identifizieren sollt. So ist es in vielen japanischen Rollenspielen, und das wahrscheinlich bekannteste Beispiel heißt "Pokémon". In der Pokémon-Welt kann jedes Kind ab seinem 10. Geburtstag zu seiner Pokémon-Reise aufbrechen, um Pokémon zu fangen, Arena-Orden zu sammeln und letztlich hoffentlich Pokémon-Meister zu werden. In den ersten Editionen "Pokémon Rot & Blau" trägt der Charakter zwar den Namen Rot, unter dem er auch in Mangas wie "Pokémon: Die ersten Abenteuer" auftritt, doch vom Spiel her war es damals tatsächlich so gedacht, dass ihr selbst die Spielfigur seid. Das wird durch die Tatsache, dass ihr in späteren Editionen das Aussehen eures Charakters immer mehr individualisieren könnt, noch weiter verstärkt. Nichtsdestotrotz werden auch die Helden der Pokémon-Welt im Lauf der Zeit älter: In dem bereits angesprochenen Manga "Pokémon: Die ersten Abenteuer" tritt der alte Rot von damals bis heute immer wieder auf, ist aber inzwischen ein junger Mann - bei seinem bislang letzten Auftritt im "Omega Rubin & Alpha Saphir"-Arc war er bereits 20 Jahre alt. Ein anderes japanisches Rollenspiel mit kindlichem Hauptcharakter ist "Ni no Kuni" aus dem Hause Level-5, ein wunderschönes Fantasy-RPG mit noch viel schöneren Anime-Zwischensequenzen, die tatsächlich vom Studio Ghibli stammen. Ihr spielt den 13-jährigen Oliver, dessen Mutter durch einen Unfall ums Leben gekommen ist. Kurz darauf erwacht ein Plüschtier zum Leben, das der Junge einst von seiner Mutter geschenkt bekam. Das Wesen stellt sich als Tröpfchen vor und ist eine Fee aus dem Königreich Ni no Kuni. Jeder Mensch in der realen Welt hat einen Seelenpartner in Ni no Kuni, und wenn es Oliver gelingt, die Seelenpartnerin seiner Mutter zu finden, dann kann er sie vielleicht zurück ins Leben holen. Bevor es allerdings so weit ist, muss Oliver zunächst natürlich erstmal die Welt retten. Ursprünglich erschienen ist "Ni no Kuni" 2010 für den Nintendo DS, wobei eine Spezialität des Spiels war, dass ein gedrucktes Zauberbuch beilag, in dem sich diverse Zaubersprüche sowie auch einige Kurzgeschichten nachlesen lassen. Damals kam "Ni no Kuni" nicht aus Japan heraus, wir Nintendo-Spieler in Europa können aber seit 2019 das Remake auf der Switch spielen - nur ein gedrucktes Zauberbuch haben wir leider nicht dazu bekommen, es ist nur in digitaler Form integriert. Ebenfalls 2019 kam übrigens auch der Animefilm "Ni no Kuni" heraus, der auf Netflix gestreamt werden kann. Der Film erzählt allerdings nicht die Geschichte des Spiels nach, sondern erzählt eine ganz neue Geschichte mit neuen Charakteren, die nur in der gleichen Welt spielt. Wie gesagt, stammt "Ni no Kuni" von Level-5, und diesen Entwickler kennt man vor allem für die erfolgreiche "Professor Layton"-Reihe, die ja auch Inspiration für die Kibo.FM-Quizsendung "Layton Mysteries" war. In insgesamt 6 + 2 Serienteilen muss der Herr mit dem Zylinderhut zahlreiche Rätsel lösen, um so den verrücktesten Geheimnissen auf die Spur zu kommen. Unterstützung hat der Professor dabei von seinem jungen Assistenten Luke: Dieser ist 10 Jahre alt, als die beiden sich kennenlernen, und später in der Serie dann immerhin 13. Luke ist der Sohn von Dr. Clark Triton, einem alten Freund von Professor Layton, und lebte bei seiner Familie in dem nebeligen Dorf Misthallery. Luke war sehr verschlossen, seit ein Phantom anfing, in Misthallery umzugehen, weil er sich einfach fürchtete und zeitweise auch glaubte, sein Vater könne etwas damit zu tun haben. Als Professor Layton im Dorf auftaucht, um der Sache auf den Grund zu gehen, beschließt Luke, den Professor zu begleiten und ihm zu helfen. Danach ist Luke dann ein paar Jahre lang beim Professor geblieben und hat ihn auch noch auf anderen Abenteuern unterstützt. Lukes besondere Fähigkeit ist nämlich, dass er die Sprache der Tiere verstehen kann, und damit konnte er dem Professor schon ein paar Mal aus der Patsche helfen. Nach drei In-Game-Jahren und sieben gemeinsamen Abenteuern verlässt Luke dann aber den Professor wieder, um in Amerika zu studieren. Als jungen Erwachsenen sehen wir ihn allerdings in der Animeserie "Detektei Layton" wieder. Das waren jetzt so weit die Kinder-Charaktere, die ich wirklich groß vorstellen kann, doch es gibt natürlich noch viel, viel mehr! Freunde des Fun-Prüglers "Super Smash Bros." kennen beispielsweise Ness und Lucas, zwei 12-jährige Jungs mit Psi-Kräften, die ursprünglich aus der schrägen RPG-Reihe "Earthbound" stammen. Ich hab aber keinen Teil von "Earthbound" jemals wirklich gespielt, nur den ersten Teil mal ein bisschen angezockt, dann allerdings aus Zeitgründen recht schnell wieder aufgegeben - und der dritte Teil ist ohnehin niemals in Europa erschienen. Deswegen kann ich zu Ness und Lucas gar nicht viel sagen, obwohl sie in "Super Smash Bros." neben Pikachu, Yoshi und Kirby zu meinem Lieblingskämpfern zählen. Im Gegensatz zu "Earthbound" hab ich "NiGHTS: Journey of Dreams" komplett durchgespielt. Das Spiel erschien 2007 für die Wii und folgt dem Traumkobold NiGHTS, der mit Unterstützung der schlafenden Kinder Will und Helen den Ober-Alptraum Wizeman in seine Schranken verweisen muss. Das Spiel ist ein Nachfolger des bereits 1996 für den Sega Saturn erschienenen "NiGHTS into Dreams", und zu dem Spiel gibt es auch eine filmische Umsetzung, wenngleich diese nur ein Fan-Projekt ist: KS-Film - also wir - schufen ein 50-minütiges Abenteuer, das auch in der "N-Zone" Ausgabe 1/2010 auf DVD beilag. Entwickelt wurden die "NiGHTS"-Spiele von Sega, der Firma, die in den 90er Jahren ein Konkurrent von Nintendo mit eigenen Spielkonsolen war, sich aber im Jahr 2001 nach dem Flop des Dreamcast aus dem Konsolen-Geschäft zurückzog und seitdem nur noch Spiele für andere Konsolen entwickelt, eben auch für Nintendo. Bekannt ist Sega vor allem für Sonic, den schnellen blauen Igel. Noch älter als Sonic ist allerdings Alex Kidd, der erstmals 1986 auftrat und dann auch zum Maskottchen von Sega wurde - bis fünf Jahre später Sonic auf den Plan trat! Alex ist ein 14-jähriger Junge vom Planeten Aries. In insgesamt sechs klassischen 2D-Platformern rettet er verschiedene Welten. Das letzte "Alex Kidd"-Spiel erschien 1990 (danach kam, wie gesagt, Sonic), aber heute werden einige der Klassiker als zeitgemäßes Remake für die aktuellen Konsolen neu veröffentlicht.