LAYTON'S MYSTERY JOURNEY Lange Zeit war es still im um Professor Layton. Sein letztes Abenteuer erlebte der Herr mit dem Zylinderhut im Jahr 2013. Nun wird die Rätselspiel-Reihe fortgesetzt, doch die Hauptfigur ist eine andere. Deshalb heißt das Spiel auch nicht mehr "Professor Layton", sondern "Layton's Mystery Journey". Die Heldin Katrielle Layton ist die Tochter von Professor Layton himself. Sie ist zu Beginn des Spiels gerade dabei, sich als Privatdetektivin in London selbständig zu machen, um in die Fußstapfen ihres berühmten Vaters zu treffen. Wo Professor Layton selbst ist, bleibt zunächst offen - anwesend ist er nicht, aber auch nicht vergessen. Tatsächlich hat Katrielle in der Nacht vor ihrer Geschäftseröffnung einen Alptraum, der zeigt, wie ihr Vater verschwindet. Was hat es mit diesem Traum auf sich? Ist Professor Layton in Gefahr und muss von Töchterlein gerettet werden? Wir werden sehen, äh, spielen. Jetzt eröffnet Katrielle aber trotzdem erstmal ihre Detektei. Beim Anbringen des Firmenschildes wird sie von einem Hund angesprochen - ja, angesprochen, mit menschlicher Sprache! Das Tier hat sein Gedächtnis verloren und weiß nicht einmal mehr, wer er ist. Daher tauft Katrielle den Hund auf den Namen Sherl (als Anspielung auf Sherlock Holmes) und stellt ihn als Assistent ein. Und ein weiterer Assistent von Katrielle ist ein junger Mann namens Ernest. "Layton's Mystery Journey" spielt sich durchgehend wie ein klassisches "Professor Layton"-Spiel, so dass Serienveteranen sich schnell heimisch fühlen werden. Das heißt, ihr zieht durch die Spielwelt und untersucht schön gezeichnete Hintergrundbilder systematisch mit dem Touchpen, um Hinweismünzen, kleine Mysterien oder versteckte Rätsel zu finden. Gespräche mit anderen Charakteren treiben die Story voran, doch auch dabei ist oft ein Rätsel vorgeschaltet. Diese Rätsel sind seit jeher der Hauptinhalt aller "Professor Layton"-Spiele. Sie basieren auf der Rätselbuch-Reihe "Atama no Taisou" des japanischen Psychologen Akira Tago. Knallharte Logik-Aufgaben sind dabei ebenso vertreten wie Schiebe-Puzzles, Labyrinthe, Mathe-Aufgaben oder auch einfache Scherzfragen - Abwechslung wird auf jeden Fall groß geschrieben! Und wem ein Rätsel doch mal zu knifflig ist, der setzt die bereits erwähnten Hinweismünzen ein, um einen vagen Tipp freizuschalten. Erstmals angekündigt wurde "Layton's Mystery Journey" im Juli 2016 unter dem Titel "Lady Layton", dann habt man aber erstmal ein paar Monate lang nichts mehr von dem Spiel gehört. Relativ genau ein Jahr später, am 20. Juli 2017, ist zunächst eine Umsetzung für Smartphones erschienen, bevor am 6. Oktober auch endlich der Release für den Nintendo 3DS folgte. Der Smartphone-Version ist es vermutlich auch geschuldet, dass die Erzählweise eine andere ist, als aus der ursprünglichen "Professor Layton"-Reihe gewohnt. Anstatt eines großen, durchgehenden Falls löst ihr nun nämlich mehrere kleinere, zunächst voneinander unabhängige Fälle, die auch nur jeweils knapp 20 Rätsel enthalten. Perfekt also für die kleine Portion "Layton" auf einer längeren Busfahrt. Am Ende werden dann aber doch noch die bisherigen Mini-Fälle in einem großen Finale zusammengeführt. Dabei spielen die so genannten "Sieben Löwen" eine große Rolle, und am Ende steht ein Rätsel von Professor Layton persönlich. Doch was will er uns damit sagen? So viel sage ich euch: Das Ende bleibt offen, der Weg für weitere Spiele mit Katrielle Layton ist frei! Ein wenig schade finde ich, dass die Familienverhältnisse aus den früheren "Professor Layton"-Spielen nicht beibehalten werden. Das fängt schon damit an, dass eigentlich seit dem Abschluss des ersten Spiels "Professor Layton und das geheimnisvolle Dorf" Flora Reinhold die Adoptivtochter des Professors ist. Was nun aus ihr geworden ist, bleibt offen, ebenso wenig lässt sich Luke im Spiel blicken. Nichtsdestotrotz treten bekannte Nebenfiguren auf, darunter Inspektor Hastings oder die Rätsel sammlende Oma Enygma. Möglicherweise wird das alles aber in kommenden Spielen noch aufgeklärt. Denn immerhin, vergessen sind Flora, Luke und Co nicht. Als DLCs könnt ihr nämlich die Kleidung der alten Charaktere erwerben und sie Katerielle anziehen. Als Kaufanreiz gibt's außerdem ein Bonus-Rätsel mit dazu. Solche Micro-Transaktionen haben ihren Ursprung sicher in der Smartphone-Version und sind in einem Nintendo-Spiel eigentlich fehlt am Platz, aber zumindest fehlt nichts spielentscheidendes, wenn ihr nicht bereit seid, den Geldbeutel zu zücken. Und zu rätseln gibt's auch ohne Kauf genug: Wie immer, so könnt ihr auch diesmal wieder ein Jahr lang jeden Tag ein neues Rätsel kostenlos downloaden. "Layton's Mystery Journey" spielt sich wie ein klassisches "Professor Layton"-Abenteuer und wird Fans der Reihe sicher für viele Stunden an den Nintendo 3DS fesseln. Bleibt nur zu hoffen, dass eine eventuelle Fortsetzung nicht wieder vier Jahre auf sich warten lässt und dass darin dann vielleicht auch das Verbleiben der alten Hauptfiguren geklärt wird. Bis dahin heißt es auf ein Neues: Jedes Rätsel hat eine Antwort!