MARIOS GRÖSSTE GEGNER Super Mario ist ja im September 30 Jahre alt geworden - noch mal alles Gute nachträglich! In dieser Zeit haben sich natürlich viele Gegner angesammelt - manche gaben sich nur ein oder zwei Mal die Ehre, andere sind zu richtigen Feinden fürs Leben geworden, wieder andere sind später sogar auf die gute Seite gewechselt. Für uns war klar, dass wir mindestens einen Mario-Gegner in dieses Special aufnehmen mussten, aber es blieb die Frage: Wer? Bowser als wichtigster Gegner wäre sicher eine gute Wahl gewesen, aber der wurde ja schon vor drei Wochen in "MMM" ausführlich behandelt. Einen Text von vor drei Jahren zu recyclen, ist ja noch okay, aber von vor drei Wochen, das fällt wahrscheinlich doch auf! Bleiben also Kamek, Wario oder Donkey Kong - aber egal, für welchen von ihnen wir uns entscheiden, es würde sich bei jedem die Frage stellen: Warum gerade der? Also geben wir euch einfach einen General-Überblick über Marios größte Gegner und stellen damit alle zufrieden! Mario erster Gegner war Donkey Kong, das war im Jahr 1981. Nintendo wollte auf dem amerikanischen Markt Fuß fassen, wozu Shigeru Miyamoto ein Popeye-Spiel entwickeln sollte. Dann verlor Nintendo die Popeye-Lizenz, so dass Miyamoto das Spiel zu einem eigenen Werk umarbeiten musste - wer Popeye kennt, der kann durchaus noch Mario (damals Jumpman) als Popeye, Pauline als Olivia und Donkey Kong als Brutus wieder erkennen. Wie auch immer: Donkey Kong hatte Marios damalige Freundin Pauline entführt und war mit ihr auf die Spitze einer Wolkenkratzer-Baustelle geklettert. Mario musste 100 Meter weit hinterher klettern, um das Mädchen zu befreien. Das Ergebnis war das erste Jump'n'Run, das eine Story hatte, und entsprechend schlug es ein wie eine Bombe. Nintendo war für die nächsten beiden Jahrzehnte der unbestrittene VOrherrscher im Videospielmarkt und ein neuer Held hatte das Licht der Welt erblickt. Bereits ein Jahr später musste dieser Held aber ein unrühmliches Kapitel seiner Karriere schreiben. In der 1982 erschienenen Fortsetung "Donkey Kong Jr." war Mario nämlich zum ersten und einzigen Mal selbst der Bösewicht. Er hatte den Riesen-Gorilla, den er im vorherigen Spiel besiegt hatte, jetzt nämlich in einen Käfig gesperrt - und das konnte Donkey Kongs Sohnemann Donkey Kong Jr. nicht so tatenlos mit ansehen! Es war nun eure Aufgabe, in die Rolle des kleinen Affen zu schlüpfen und euren Vater aus Marios Gefangenschaft zu befreien, notfalls mit Gewalt. Endgültig wieder auf der guten Seite stand Mario in dem 1985 veröffentlichten "Super Mario Bros.", seinem größten Durchbruch. Warum das Spiel so erfolgreich war, darauf ist Chiko ja im September im Mario-Special so ausführlich eingegangen - und der Endboss dieses Erfolges war Bowser, der bis heute als Marios größter Gegner gilt. Die Monster-Schildkröte hatte damals Prinzessin Peach Toadstool entführt, um so die Herrschaft über das Pilz-Königreich zu erlangen. Peachs Hilferufe drangen aber durch ein verwinkeltes Rohrsystem bis in die Badewanne von Mario und Luigi in Brooklyn vor. Die beiden Klempner machten sich auf den Weg, rutschten durch das Rohr, landeten im Pilz-Königreich und zeigten Bowser, wo der Hammer hängt - oder besser gesagt: Wo die Axt steht! Die stand nämlich am Ende einer Brücke, auf der sich Bowser breit machte. Wenn es euch gelingt, euch an Bowser vorbei zu schmuggeln und die Axt zu berühren, dann stürzt die Brücke ein und der Echsenkönig plumpst in die Lava. Alternativ könnt ihr Bowser aber auch mit fünf Feuerbällen um die Ecke bringen. Und in "New Super Mario Bros." gibt sich Bowser mit einem derartigen Ableben nicht zufrieden und steigt als Knochenbowser wieder aus der Lava empor. Bowser wurde von nun an Marios Hauptgegner und stellte sich ihm auch in großen Spielen wie "Super Mario World", "Super Mario 64" oder "Super Mario Galaxy" in den Weg - und in vielen anderen auch! Trotzdem musste er in "Super Mario Bros. 2" einem anderen Bösewicht Platz machen, wenngleich nur in der westlichen Fassung. Bekanntlich nutzte das japanische "Super Mario Bros. 2" die gleiche Game Engine wie sein Vorgänger, war aber bedeutend schwieriger. Bei Nintendo of America hielt man es sogar für ZU schwer und wollte es daher nicht veröffentlichen. Weil aber auch die westlichen Spieler eine Fortsetzung für "Super Mario Bros." brauchten, nahm man kurzerhand das bis dahin Japan-exklusive "Doki Doki Panic", tauschte die Hauptfiguren durch Mario, Luigi, Peach und Toad aus, und fertig war das Spiel. So kamen kleinere Gegner wie Shy-Guy und Birdo ins Mario-Universum, die allesamt ursprünglich aus "Doki Doki Panic" stammten. Der Endboss hierbei war die fette Kröte Wart (oder im japanischen Original Muuma), die tatsächlich ein wenig an einen grünen Bowser erinnert - vielleicht ist das der Grund, warum er nicht durch den echten Bowser ersetzt wurde. In der 1989 gestarteten Zeichentrickserie "Super Mario Bros. Super Show" wurden dann allerdings Bowser und Wart in einem Charakter als König Koopa zusammengelegt. Ein weiterer Erzbösewicht aus dem Koopa-Königreich ist Kamek, der Hofzauberer von Bowser. Obgleich er bereits in "Super Mario World" als normaler In-Level-Gegner debütierte (damals unter dem Namen Koopalini) und mit seiner Magie Blöcke in Gegner verwandelte, wurde er erst vier Jahre später in "Yoshi's Island" ein wichtiger Charakter. Das Spiel blickt weit zurück in die Vergangenheit: Damals war noch Kamek der Herrscher über das Koopa-Königreich und Bowser lediglich ein Baby. Eines Tages hatte Kamek eine Vision: Zwei Klempner würden dem Koopa-Königreich in einigen Jahren ganz großen Ärger bereiten! So weit darf man es gar nicht erst kommen lassen, dachte er sich, und so griff er den Klapperstorch an, um Baby Mario und Baby Luigi zu entführen. Glücklicherweise erwischte er nur Baby Luigi, während Baby Mario hinab stürzte und inmitten einer Gruppe von Yoshis landete. Die freundlichen kleinen Dinosaurier beschlossen, den beiden Babys zu helfen, und so beginnt mit Baby Mario auf dem Rücken ein abenteuerlicher Weg bis zur Koopa-Festung, um dort Baby Luigi und den Storch zu befreien. Kamek begegnet euch dabei immer wieder, indem er kleine Gegner in den Schlössern mit Magie zu großen Boss-Gegnern heranwachsen lässt. Den Hexenmeister selbst dürft ihr aber im gesamten Spiel nicht besiegen - das erledigt im letzten Schloss nämlich Baby Bowser persönlich, bevor er dann euch angreift. Heute kämpfen Bowser und Kamek in vielen Spielen Seite an Seite, wobei Kamek oft der letzte Zwischenboss vor dem finalen Endboss Bowser ist. Seine Rolle als Hauptbösewicht spielt Kamek vor allem in den Yoshi-Spielen - auch im aktuellen "Yoshi's Woolly World", welches diesen Sommer für die Wii U erschien. Zuletzt sei schließlich noch Wario erwähnt. Er spielte zwar nur ein einziges Mal die Rolle des Endgegners, blieb der Riege der Hauptfiguren aber trotzdem bis heute erhalten. In Spielen wie "Wario Land" ist er der spielbare Held (oder besser: Antiheld) für alle, denen Mario eine Stufe zu brav erscheint. Wario ist der Bruder von Waluigi (welcher aber erst viele Jahre später anlässlich "Mario Tennis" hinzugedichtet wurde), und die beiden sind die Vettern von Mario und Luigi. In "Super Mario Land 2", erschienen 1992 für den Gameboy, kehrte Mario nach einem aufregenden Abenteuer in sein Schloss zurück - wo Mario das Schloss her hat, sei mal dahin gestellt! Jedenfalls hat während Marios Abwesenheit Wario das Schloss besetzt, und Mario muss nun den unerwünschten Eindringling rauswerfen. Der Nachfolger "Wario Land" mit dem Untertitel "Super Mario Land 3" knüpft genau dort an: Da Wario aus Marios Schloss rausgeflogen ist, will er sich jetzt sein eigenes Schloss bauen. Dazu braucht er Geld, also begibt er sich auf die Pfeffer-Inseln, um dort einen Piratenschatz zu finden - der Spieler muss ihm dabei helfen. Wer sich gerne mit finsteren Spielfiguren identifiziert, für den ist Wario sicher die richtige Wahl, Chiko bleibt aber lieber dem guten alten Mario treu - wenngleich Warios Spin-Off-Reihe "Wario Ware" mit ihren Minispielen, vielen klassischen Videogame-Referenzen und sogar der Möglichkeit, eigene kleine Spielchen zu entwickeln, auch ihre Vorzüge hat. Natürlich gäbe es noch viele weitere Bösewichter, die man erwähnen müsste. Etwa das Weltraum-Ungeheuer Tatanga aus "Super Mario Land" oder die böse Hexe Ludmilla aus "Mario & Luigi: Superstar Saga". Dann würde dieses Special aber zu umfangreich werden. Vielleicht gibt's ja irgendwann eine Fortsetzung, aber jetzt gibt's erstmal Musik!