MICKEY'S DANGEROUS CHASE Heute widmen wir uns mal wieder einem Disney-Klassiker von vor 20 Jahren: "Mickey's Dangerous Chase" für den Gameboy wurde von New Production entwickelt, die u.a. auch an "Sonic und die geheimen Ringe" mitgewirkt haben, und wurde von Capcom veröffentlicht. Auf den Markt kam das Spiel in den USA im Mai 1991 und am 18. Dezember 1992 in Japan und Europa - wobei das Spiel in Japan nur "Mickey's Chase" heisst, das "Dangerous" wurde dort weggelassen. Das Spiel beginnt damit, dass Mickys Freundin Minnie Geburtstag hat. Micky hat daher ein Geschenk besorgt, aber Kater Karlo war so gemein, das Geschenk zu stehlen - wobei man dazu sagen muss, dass Kater Karlo in der deutschen Version fälschlicherweise als Al Katzone bezeichnet wurde, aber das ist ein völlig anderer Charakter, nämlich die fiese Katze aus "Chip und Chap". Wie auch immer, das Geschenk ist weg und muss wieder her! Dabei kann sich der Spieler aussuchen, ob er als Micky oder Minnie spielen will. Spielerisch unterscheiden sie sich nicht, aber wenn man Minnie wählt, dann entsteht für mitdenkende Spieler die kleine Unlogik, dass sich das arme Mädchen selbst ihr Geschenk zurück erkämpfen muss, während der tapfere Mäuserich faul zu Hause sitzen bleibt. Spielerisch handelt es sich bei "Mickey's Dangerous Chase" um ein Jump'n'Run, und zwar nicht mal um ein besonders umfangreiches - fünf Welten mit jeweils drei Leveln, und dann seid ihr schon durch. Daher gibt es auch keine Speicherfunktion, sondern ihr müsst das komplette Spiel in einem Rutsch durchspielen. Ähnlich wie auch in den älteren Mario-Spielen könnt ihr dabei nur nach rechts laufen, aber was einmal nach links aus dem Bildschirm gescrollt ist, ist für immer verloren. Im Gegensatz zu Mario können Micky und Minnie aber ihren Gegnern nicht auf den Kopf springen - gut, sie können es theoretisch schon, aber das kratzt den Gegner wenig, stattdessen verliert aber Micky einen Lebenspunkt. Stattdessen sind immer wieder Kisten grosszügig im Level verteilt, die ihr aufheben und nach euren Gegnern werfen könnt. Werft ihr zu oft daneben und verschwendet alle eure Kisten, dann könnt ihr die Gegner eben nicht mehr besiegen, sondern müsst irgendwie ausweichen. Ausserdem können manche Kisten auch als Plattform dienen, um höher gelegene Punkte zu erreichen, und sollten folglich nicht einfach unüberlegt durch die Gegend gepfeffert werden. Und am Ende jedes Levels wartet dann Goofy auf euch, um euch zu erklären, dass Karlo schon weiter geflüchtet ist. Wenn Goofy sowieso immer vor euch am Ziel ist, wieso holt er das Geschenk dann nicht gleich selber zurück? Alles in allem ist "Mickey's Dangerous Chase" ein recht spassiges Disney-Jump'n'Run. Es spielt technisch zwar nur im Mittelmass mit und ist auch vom Gameplay her kein Highlight, aber wer als Micky-Maus-Fan gern mal wieder ein bisschen Retro erleben möchte, macht mit diesem Spiel nichts falsch. Übrigens, als Wertung bekam das Spiel damals 68 % in der März-Ausgabe 1991 des amerikanischen Magazins "Nintendo Power". Fazit: Thank you, Mickey, but your Present is in anouther part of town!