BOMBEN IN VIDEOGAMES Nein, schon wieder ein neues Battle-Royale-Spiel, wie viele denn eigentlich noch? Nach "Tetris 99", dem kurzzeitigen "Super Mario Bros. 35" und "Pac-Man 99" erschien jetzt auch der Klassiker "Bomberman" in einer neuartigen Battle-Royale-Variante. Das Spiel heißt allerdings nicht "Bomberman 99" oder so ähnlich, sondern "Super Bomberman R Online". Das Spiel erschien erstmals still und heimlich im September 2020 für Google Stadia und kam jetzt, am 27. Mai 2021, ganz überraschend auch für einen Großteil der aktuellen Heimkonsolen heraus, darunter auch für die Switch. Für mich selbst ist "Super Bomberman R Online" der erste Teil der Reihe, den ich spiele - vorher hat mich das Franchise von Hudson Soft (u.a. auch bekannt für "Mario Party") nie so wirklich angesprochen. Aber es gibt "Bomberman" schon viel länger, die Reihe zählt zu den großen Klassikern. Der erste Teil erschien 1983 für MSX und Sinclair ZX Spectrum und wurde 1987 auch für das NES umgesetzt. Ihr bewegt dabei ein kleines Männchen durch ein Labyrinth. Mit Bomben könnt ihr nicht nur bestimmte brüchige Wände, sondern bei gutem Timing auch Gegner aus den Weg räumen. Passt nur auf, dass ihr selbst nicht in den Explosionsradius eurer eigenen Bombe geratet! Power-Ups können den Explosionsradius erhöhen, was es euch sehr erleichtert, Gegner zu treffen, es gleichzeitig aber auch erschwert, selbst auf der Gefahrenzone zu kommen. Im Lauf der Jahre erschienen zahlreiche Neuauflagen und auch Nachfolger von "Bomberman". Mitte der 90er Jahre gab es sogar mal ein Crossover mit Wario unter dem Titel "Wario Blast" für den Gameboy. Als neuestes Hauptspiel erschien "Super Bomberman R" im Jahr 2017 als Launchtitel für die Switch. Und dieses Spiel bildet nun die Grundlage für das neue Battle-Royale-Game "Super Bomberman R Online". Insgesamt wird "Super Bomberman R Online" zu 64 Teilnehmern gespielt. Zu Beginn findet ihr euch allerdings lediglich zusammen mit drei Kontrahenten in einem einen Bildschirm füllenden Areal wieder. Dort bombt ihr euch durch brüchige Wände den Weg zu euren Gegnern und versucht anschließend, dieselben mit Bomben aus dem Weg zu räumen. Jeder Spieler verfügt über zwei Leben - sind beide verbraucht, ist man raus, man hat jedoch auch die Chance, ein Extraleben aufzusammeln, das besiegte Kontrahenten hinterlassen können. Nach einer gewissen Spielzeit endet die Runde, und dann wird's spannend: Die Durchgänge zwischen allen Arealen öffnen sich und ihr habt die Chance, auf ein ganz anderes Spielfeld rüber zu laufen, zu ganz anderen Gegnern. Einige Areale verschwinden aber auch vollständig, und wer da nicht rechtzeitig raus kommt, der verschwindet eben mit. Am Ende gewinnt logischerweise derjenige, der als letzter übrig bleibt, wenn alle anderen raus sind - und das ist schwer, ich selbst hab's bisher noch nicht geschafft, mein bestes Ergebnis war einmal Platz 3. Vielleicht liegt das aber gar nicht nur an mir, sondern auch an meinem Character. Es gibt nämlich verschiedene Charaktere als Spielfigur zur Auswahl, und der grüne Original-Bomberman, den ich mangels Ahnung einfach wegen seiner Endivien-grünen Farbe gewählt habe, wirft Bomben, die eigentlich gar keine Reichweite habe - klar, dass es dann schwieriger ist, die Gegner weg zu bomben. Naja, muss ich mir eben im Lauf der Zeit auch mal noch die anderen Charaktere anschauen. Insgesamt habt ihr nämlich durchaus eine große Auswahl: Zusammen mit dem kostenlosen Grundspiel könnt ihr aus dem klassischen Bomberman in diversen Farbvarianten sowie irgendeinem verrückten Plüschhasen wählen. Gebt ihr allerdings 10 Euro für die Premium-Version aus, dann erhaltet ihr auch bekannte Figuren aus "Castlevania", "Metal Gear Solid", "Fall Guys" und anderen Spielen als mögliche Bombenleger. Das Spielprinzip von "Super Bomberman R Online" macht mir durchaus Spaß. Schade finde ich nur, dass ich anscheinend meinen süßen grünen Bomberman tatsächlich nicht aufpowern kann, sondern eben einen anderen Character wählen muss, wenn ich bessere Bomben haben will. Und eine Qual ist auch die Wartezeit vor jedem neuen Spiel - das geht bei "Tetris 99" und "Pac-Man 99" bedeutend schneller. Gut, ich hab noch nie die Zeit gestoppt, aber auf jeden Fall fühlt es sich bei "Tetris 99" und "Pac-Man 99" viel schneller an. Aber sei's drum, ein paar Ründchen "Bomberman" zwischendurch machen doch immer wieder Spaß. Mal sehen, für wie lange! So viel zum Thema "Bomberman", aber es gibt Bomben natürlich in noch viel, viel mehr Videospielen. Tatsächlich ist "Bomben in Videogames" ein Thema, das nicht mal annäherend komplett sein kann - da gibt es hunderte Beispiele, und man könnte den ganzen Tag darüber reden! Ich recherchiere daher gar nicht, was es alles gibt, sondern spreche nur kurz die paar Bomben an, die mir als erstes selbst in den Sinn kommen. Und da denke ich als erstes an den Bob-Omb aus der "Super Mario"-Reihe. Bob-Omb bzw. in der Zeichentrickserie als "Bo-Bomben" ausgesprochen sind süße kleine Bömbchen mit Stummelbeinchen und weißen Glubschaugen. Tatsächlich stammen die Bob-Ombs ursprünglich aber gar nicht aus "Super Mario", sondern aus "Doki Doki Panic", jenem skurrilen Spiel, das dann in den USA zu "Super Mario Bros. 2" umgearbeitet wurde: Damals haben die Albatrosse euch mit Bob-Ombs beworfen, die am Boden angekommen eine Weile lang herumspazierten und schließlich explodierten - wohl dem Klempner, der dann außer Reichweite war! Bereits in "Super Mario Bros. 3" wurden die Bob-Ombs aber auch von Anfang an in ein neues Mario-Spiel integriert: Ihr trefft sie vor allem in Welt 8, in der Bowsers Armee mit Panzern und anderen schweren Geschossen auf euch losgeht. Und in "Super Mario 64" lernt ihr auch freundliche Bob-Ombs kennen: Die rosa Artgenossen verwalten die Kanonen im Level und aktivieren diese für euch, damit ihr schnell von A nach B fliegen könnt. Außerdem lernt ihr in "Super Mario 64" auch König Bob-Omb kennen, und der wird sicher vor Wut explodieren, wenn ihr ihn kräftig auf den Boden pfeffert. Einen Bombenschmeißer gibt es auch bei "Kirby": Poppy ist ein niedliches kleines Kerlchen im Schlafanzug, das lustig hin und her hüpft und dabei Bomben auf euch wirft - und er ist einer der bekanntesten Kirby-Gegner. Kirby-typisch könnt ihr die Bomben einsaugen und sie zurück an den Absender spucken. Nach drei solcher Treffer geht Poppy zu Boden, und dann könnt ihr freilich auch ihn einsaugen und euch dadurch selbst in einen bombenwerfen Poppy verwandeln. Link dagegen wird nicht mit Bomben beworfen, kann aber durchaus selbst Bomben einsetzen - eigentlich ein Anachronismus, denn in einer mittelalterlichen Welt, die Hyrule in meinen Augen ist, passen Bomben noch nicht so wirklich ins Gesamtbild. Aber sei's drum: Ich erinnere mich speziell an den SNES-Klassiker "Zelda: A Link to the Past". Manche Gegner droppen Bomben, ihr findet sie auch manchmal in Truhen, und die Bomben könnt ihr nutzen, um eurerseits bestimmte Gegner weg zu bomben, aber auch, um brüchige Wände zu beseitigen, hinter denen sich dann beispielsweise eine Feenquelle befindet. Anfangs könnt ihr maximal 10 Bomben tragen, doch diese Beschränkung lässt sich im Verlauf des Spiels erhöhen. Außerdem gibt es als besonderes Item die rosa Superbombe: Sie ist so groß und schwer, dass ihr sie gar nicht in eurem Item-Bestand unterbringt, sondern sie - auf der Oberwelt sichtbar - hinter euch her schleift. Wenn ihr die Superbombe versehentlich liegenlasst, könnt ihr sie nicht wieder aufnehmen, sondern sie bleibt liegen und explodiert nach kurzer Zeit. Gelingt es euch aber, die Superbombe bis zur Schattenwelt-Pyramide zu manövrieren, dann könnt ihr dort die Kammer einer besonders vollschlanken Fee öffnen. Von ihr erhaltet ihr die Silberpfeile, die ihr wiederum zwingend braucht, um am Ende Ganondorf zu besiegen. Und zuletzt noch "Pokémon" als kleine Randnotiz: Bereits in der ersten Generation gab es Voltobal mit der schönen runden Pokédex-Nummer 100. Voltobal ist vom Typ Elektro und ähnelt stark einem Pokéball - dadurch ergab sich der nette Gag, dass die herumliegenden Pokébälle, die generell Items in der Oberwelt darstellen, manchmal auch wilde Voltobals sind. Aber was hat das jetzt mit Bomben zu tun? Ganz einfach: Sowohl Voltobal als auch seine Entwicklung Lektrobal beherrschen die Attacke Explosion, bei der sie wie eine Bombe in die Luft fliegen, sich dabei zwar selbst besiegen, aber auch dem Gegner immensen Schaden beibringen. Deswegen trägt Lektrobal auch tatsächlich den Spitznamen "Bombenkugel", wie einige Pokédex-Einträge verraten.