ITALIEN IN VIDEOGAMES Heute wird es italienisch in der Sendung! Ich hatte eigentlich vor, das Thema "Nudeln in Videogames" zu behandeln, um damit den Start von Kyokos und Flos neuer Sendung "Nudeln nach Neun" (immer Donnerstags um 21 Uhr) zu feiern - nur ist mir dazu einfach nichts eingefallen! Und deshalb habe ich das Thema ausgeweitet: Nudeln sind ja typisch italienisch, und deshalb geht es heute um Italien in Videogames! Und die wohl italienischste Videospiel-Figur, die es gibt, ist - klar - Nintendos Super-Klempner Mario! Er debütierte eigentlich 1981 unter dem Namen Jumpman in "Donkey Kong", doch zwei Jahre später wurde sein Name offiziell in Mario geändert. Nicht ganz unschuldig daran in der Vermieter von Nintendo of America - der gute Mann war Italiener und hieß Mario Segale, und er muss die Verantwortlichen bei Nintendo wohl irgendwie an Jumpman erinnert haben. Im gleichen Jahr, 1983, debütierte auch Marios Bruder, der folgerichtig ebenfalls einen italienischen Namen verpasst bekam: Luigi. Seither und bis heute, werden Marios italienische Wurzeln immer wieder angesprochen, sei es sein fröhliches "It'se me" im schön italienischen Akzent oder auch mal ein herzhaftes "Mamma Mia!", wenn etwas schiefgegangen ist. Unvergessen auch, wie Mario in "Super Mario 64" einschläft, wenn ihr zu lange keine Eingabe macht, und dann im Schlaf etwas von Spaghetti und Ravioli murmelt. Und in der Zeichentrickserie "Super Mario Bros. Super Show" haben Mario und Luigi den Schlachtruf "Pizza, Puzza, Pasta-Mann, gib mir Pasta-Power, damit ich kämpfen kann!" Eine richtige In-Game-Rolle spielt das italienische Essen schließlich in "Mario Party 9", denn dort gibt es ein Minispiel, in dem es darum geht, Pizza zu belegen. Wenn Mario und Luigi nicht gerade im Pilz-Königreich herumirren, dann haben sie heute ihren Hauptwohnsitz in dem New Yorker Stadtteil Brooklyn, kommen aber ursprünglich aus Rom, wie in einer Episode der "Super Mario Bros. Super Show" enthüllt wird. Und das bringt uns zu anderen italienisch anmutenden Helden, die heute in New York leben: Die Teenage Mutant Ninja Turtles! Die Turtles enstanden ab 1984 als Comic-Reihe von Kevin Eastman und Peter Laird, als Parodie auf die populären Superhelden-Comics. Die Turtles selbst sind vier Schildkröten namens Leonardo, Michealangelo, Raffaello und Donatello - alle vier benannt nach italienischen Malern. Ursprünglich waren sie ganz tatsächlich ganz normale Schildkröten, sind dann aber mutiert und wurden infolge dessen von der ebenfalls mutierten Ratte Splinter in asiatischen Kampfkünsten unterrichtet. Seither nennen sie sich Teenage Mutant Ninja Turtles und kümmern sich um die Gerechtigkeit in der Stadt. Genau wie bei Mario und Luigi ist auch die Leibspeise der Turtles Pizza, und ihre Abenteuer wurden neben den Comics auch in Zeichentrickserien, Kinofilmen und natürlich auch in Nintendo-Spielen weiter erzählt. Als erstes erschien 1989 "Teenage Mutant Hero Turtles" für das NES. Einer der bekanntesten Ableger war 1991 "Turtles in Time" auf dem Super Nintendo, und der neueste Ableger erschien 2013: "Teenage Mutant Ninja Turtles: Out of the Shadows" für PlayStation 3 und Xbox 360. Ebenfalls waschechte Römer, die es aber nicht ganz bis nach New York geschafft haben, sind - klar - die Römer aus "Asterix"! Stattdessen haben sie ganz Gallien erobert. Ganz Gallien? Nein, denn ein unscheinbares kleines Dorf ... na, ihr kennt die Geschichten ja! Die legendären Comic-Abenteuer von Asterix und Obelix wurden auch mehrfach als Videospiele umgesetzt. Das erste von ihnen, das ich damals mitbekommen habe, war das Jump'n'Run "Asterix" aus dem Hause Infogrames, das 1993 für NES, Gameboy und Super Nintendo erschien. Darin wurde Obelix von den Römern entführt (was völlig unlogisch ist, denn kein römische Armee könnte Obelix lange festhalten), und so macht sich Asterix auf den Weg nach Rom, um seinen dicken Freund zu befreien. Der letzte Abschnitt spielt dabei tatsächlich im Alten Rom, wo der kleine Gallier zunächst eine wahnwitzige Lorenfahrt unternehmen muss, dann durch ein römisches Badehaus hüpft und schließlich das Gefängnis nach Obelix durchsucht. Die alten Römer sind aber nicht nur bei "Asterix" vertreten, sondern auch in einigen Aufbauspielen. Sierra Entertainment veröffentlichte ab 1992 für den PC den Klassiker "Caesar", quasi eine Art "Sim City" im Alten Rom, denn es liegt an euch eine florierende Stadt im Römischen Reich aufzubauen. Die Reihe brachte es bis 2006 auf insgesamt vier Teile. Und auch in "Die Siedler III" von Blue Byte, erschienen 1998 für den PC, sind die Römer neben Ägyptern und Asiaten eins von drei spielbaren Völkern. Ebenfalls sehr namhaft, aber im Gegensatz zu "Asterix" nahezu völlig an mir vorbeigegangen, ist "Assassin's Creed". Kann vielleicht daran liegen, dass die Reihe ursprünglich exlusiv bei Sony und Microsofort zu Hause war, aber inzwischen gibt es ja auch einige Teile für die Nintendo Switch. Wie auch immer: "Assassin's Creed" aus dem Hause Ubisoft nahm 2007 ihren Anfang, und im Mittelpunkt der Handlung steht der Barkeeper Desmond Miles. Er muss die Erinnerungen seine Vorfahren neu erleben, und das übernehmt ihr in Open-World-Action-Adventuren. Nachdem der erste Serienteil noch im Heiligen Land, in Palästina gespielt hatte, schlüpft ihr in "Assassin's Creed II" in die Haut eures Vorgängers Ezio Auditore da Firenze im Italien des 15. Jahrhunderts. Sehr viel mehr kann ich dazu leider nicht sagen, da ich die Spiele, wie gesagt, selbst nie ausprobiert habe. Im Gegensatz zu "Assassin's Creed" kein Action Adventure, sondern ein klassisches Point & Click Adventure ist "Indiana Jones und der letzte Kreuzzug". Das Spiel stammt von dem "Monkey Island"-Studio Lucasfilm Games und erschien 1989 für den PC und andere Heimcomputer. Es basiert auf dem gleichnamigen dritten Teil der "Indiana Jones"-Kinofilm-Reihe, der im gleichen Jahr angelaufen war und für den besten Tonschnitt sogar einen Oscar erhielt. Film und somit auch Spiel schicken den berühmten Archäologen mit Schlapphut auf die Suche nach dem Heiligen Gral, einem unbezahlbaren biblischen Artefakt, denn es handelt sich dabei um den Kelch, aus dem Jesus beim letzten Abendmahl getrunken hat. Dabei wird die Suche für Indy zu einem Wettlauf gegen die Zeit, denn er muss den Heiligen Gral unbedingt vor den Nazis finden. Glücklicherweise hat Indy aber auch Unterstützung durch seinen Vater Henry Jones. Ein entscheidender Schlüsselpunkt der Handlung findet dabei sowohl im Film als auch im Spiel in Venedig statt. Und Archäologen wie Indiana Jones entdecken allgemein viele unbekannte Schätze - genauso kommen auch wir jetzt noch zu ein paar unbekannteren Spielen, die aber doch sehr gut in dieses Thema passen. Zum einen ist da "Rome: Pathway to Power" aus dem Jahr 1992 und erschienen für PC und Amiga. Ihr verkörpert einen Sklaven im Alten Rom und müsst euch so geschickt hoch arbeiten, dass ihr am Ende sogar zum Cäsar werdet. Dabei wurde das strategische Adventure mit dem Hintergedanken entwickeln, man solle es auch als Lernspiel einsetzen können. Vermutlich genauso unbekannt wie "Rome: Pathway to Power" ist auch "Venice", ein Geschicklichkeitsspiel aus dem Hause PopCap Games, die später mit "Bejeweled", "Peggle" oder "Plants vs. Zombies" große Erfolge feierten. In "Venice", eschienen 2007 für den PC, gilt es, verschiedene römische Symbole von einer venezianischen Gondel aus auf ihre Zielflächen zu feuern, wobei euch mit steigendem Level immer fiesere Hindernisse im Weg stehen, die es per Bande zu umschießen gilt. Und dann lassen wir uns zum Abschluss noch im Schnelldurchlauf ein paar Pizzen schmecken. So könnt ihr in "Lego Island" aus dem Jahr 1997 in die Haut, pardon, in die Klötzchen des italienischen Lieferjungen Pepper Roni schlüpfen und selbst auf dem Skateboard leckere Lego-Pizza ausliefern. Ihr selbst bekommt Pizza auch geliefert, sogar mitten in den Sumpf, zum Beispiel in dem schrägen RPG "Earthbound", aus dem der "Smash Bros."-Kämpfer Ness ursprünglich stammt. In "Everquest 2" konntet ihr sogar direkt aus dem Spiel heraus eine echte Pizza bestellen. Und in der Wirtschaftssimulation "Pizza Connection", erschienen 1994 für den PC, müsst ihr selbst eure eigene Pizzeria zum Erfolg führen.