PINGUINE IN VIDEOGAMES Gestern war in Pokémon Go der Community Day für Plinfa - und das nehme ich zum Anlass, um heute einmal generell Pinguine in Videogames vorzustellen! Fangen wir doch auch direkt bei Plinfa an, einem Pokémon, das auf einem Pinguin basiert. Auf einem sehr kindlichen Pinguin, um genau zu sein, denn das sagt schon sein Name: "Plinfa" setzt sich zusammen aus "planschen" und "infantil", was so viel wie "kindlich" bedeutet. Es gehört dem Typ Wasser an und ist neben der Pflanzen-Schildkröte Chelast und dem Feuer-Affen Panflam einer der drei Starter in der 4. Generation, sprich: In "Pokémon Diamant & Perl". Im Pokédex trägt Plinfa die Nummer 393. Es wird durchschnittlich 40 cm groß und 5,2 Kilo schwer. Auf Level 16 entwickelt es sich zu Pliprin, und auf Level 36 schließlich zu Impoleon, wobei es auch noch den Stahl-Typ dazu bekommt. Der Pokédex beschreibt Plinfa als sehr stolz, so nimmt es etwa kein Futter vom Fremden an und fällt oft auf den Rücken, wenn es vor lauter Stolz den Kopf nach oben streckt. Auch im Anime bekam Plinfa seinen großen Auftritt als Start-Pokémon von Lucia, die Ash in den Staffeln zur 4. Generation begleitete. Genau wie ehemals Mistys Togepi, hält sich auch Lucias Plinfa die meiste Zeit außerhalb seines Pokéballs auf und wird dadurch beinahe so allgegenwärtig wie Pikachu. Und auch fast genauso übermächtig: In einer Episode hat Plinfa gemeinerweise sogar ein Endivie besiegt! Kehren wir das lieber unter den Teppich und widmen uns stattdessen Mario: Unser Lieblings-Klempner kann sich nämlich in "New Super Mario Bros. Wii" mit Hilfe des Pinguin-Anzugs selbst in einen Pinguin verwandeln. Als Pinguin kann man über den Boden schliddern und sich auch im Wasser besser bewegen. Außerdem kann er Schneebälle werfen, die sich dann in Eisklötze verwandeln, welche sich wiederum als Plattformen verwenden lassen. Doch nicht erst auf der Wii, sondern bereits auf dem Nintendo 64 bekam es Mario mit einem Pinguin zu tun, wenn er auch selbst noch nicht zum Pinguin wurde. In Welt 4, dem Bibberberg, läuft Mario recht bald ein kleiner Baby-Pinguin über den Weg. Schafft ihr es, das drollige Kerlchen sicher durch den ganzen Level zu tragen und am Ende wieder bei seiner Mutter abzuliefern, bedankt sich diese mit einem Stern. Und später fordert euch Mama Pinguin dann zu einem Wettrodeln auf, bei dem es noch einen weiteren Stern zu gewinnen gibt. Wie der Baby-Pinguin in "Super Mario 64" hieß, entzieht sich meiner eigenen Erinnerung. Im Internet habe ich den Namen Tuxie gefunden, und wenn das stimmt, dann wäre das eine schöne Anspielung an Tux, das Maskottchen des Betriebssystems Linux. Natürlich ist ein Betriebssystem kein Spiel, aber von vielen Linux-Entwicklern kamen dennoch kleine Spielchen, die Tux als Spielfigur einsetzen. Bekannt ist beispielsweise "Super Tux Kart", ein netter Freeware-Klon von "Mario Kart", aber eben mit Tux in der Hauptrolle. In einigen Spielen bekam Tux auch mit Trixi noch ein weibliches Gegenstück: Im Gegensatz zum schwarzen Tux ist Trixi rosa und trägt eine blaue Schleife im Haar. Auch die alten Zuschauer von KS-Film dürften sich noch an Tux erinnern, denn ein solcher Plüsch-Pinguin war eins der Kuscheltiere, die wir damals als Hauptfiguren zweckentfremdeten. So gab es bei KS-Film auch Begegnungen von Tux mit Mario und Yoshi - und Yoshi verliebte sich dann auch schnell in Geko, ein grünes Chamäleon. Auch Geko ist ein Maskottchen von Linux, heißt im Original aber eigentlich Suse. Tux selbst ist bei KS-Film sehr neugierig und auch leicht reizbar. Aber nun richtig zurück zu Nintendo: Ein Pinguin ist auch Kirbys Erzfeind König Nickerchen, den man heute hauptsächlich unter seinem Original-Namen King Dedede kennt. Er tritt bereits im ersten Abenteuer "Kirby's Dreamland" auf, als er sämtliche Nahrungsvorrät des Traumland-Bewohner gestohlen hat. Kirby macht sich also auf den Weg zu King Dededes Schloss, um die Fressalien zurück zu holen. Der große Showdown steigt dabei in einem waschechten Boxring, und King Dedede schreckt auch nicht davor zurück, seinen Hammer einzusetzen. Wenn er diesen allerdings knapp neben euch auf den Boden haut, dann könnt ihr schnell die davon spritzenden Sterne aufsaugen und sie dem miesen Monarchen ist Gesicht spucken - so lange, bis er endlich aufgibt! Nicht nur Kirby, sondern auch Mega Man bekam es mit Pinguinen zu tun, wenn auch eher mit mechanischen Pinguinen: In "Mega Man 3" auf dem NES schliddern euch immer wieder kleine Roboter-Pinguine entgegen, so genannte Penpen. Und als Boss erwartet euch später der Penpen Maker, ein übergroßer Roboter-Pinguin, der euch mit lauter kleinen Penpen bombardiert. Diesen solltet ihr tunlicht ausweichen, während ihr unablässlich auf den Penpen Maker schießt. Später, in "Mega Man X" auf dem Super Nintendo, erwartet euch mit dem Chill Penguin ein neuer Pinguin-Endboss. Im Gegensatz zum Penpen Maker, springt der Chill Penguin auch durch die Gegend, während er euch mit seinem Eis-Atem bespuckt. Wenn ihr ausweicht, dann verwandelt sich der Atem stattdessen in Eis-Pinguine, die auf euch zu schliddern. Und zu allem Überfluss zieht von Zeit zu Zeit auch noch ein kurzer Schneesturm auf. Wieder etwas freundlicher ist der Pinguin bei "Crash Bandicoot": Penta Penguin tauchte zuerst als Nebenfigur im Manga auf, wurde dann aber auch als Fahrer in den Fun Racer "Crash Team Racing" aufgenommen. Ebenfalls auf eurer Seite steht Sgt. James Byrd in der "Spyro"-Reihe: Im dritten Teil "Spyro: Year of the Dragon", der erstmals im Jahr 2000 für die Playstation erschien, zählt Sgt. James Byrd zu den Charakteren, die ihr im Spielverlauf befreien könnt und zu denen ihr fortan wechseln könnt, um bestimmte Level-Passagen zu meistern. So verfügt Sgt. James Byrd über die Fähigkeit, zu fliegen - obwohl gerade das ein echter Pinguin ja eigentlich nicht kann! Na, sei's drum! Erwähnen wir abschließend ein Spiel, in dem der Pinguin die alleinige Hauptrolle spielt: "Penguin Land" erschien 1987 für das Sega Master System, und ihr spielt dabei den Pinguin Overbite. Es handelt sich bei "Penguin Land" um einen Puzzle Platformer, und eure Aufgabe besteht darin, ein Ei von oben nach unten durch den ganzen Level zu befördern, ohne dass es dabei zu Bruch geht. Neben automatischen Fallen stellen sich euch dabei auch heimtückische Eisbären in den Weg. Interessanterweise brachte das Spiel neben 50 eingebauten Leveln bereits damals einen Level-Editor mit, der es euch erlaubte, eigene Puzzles zu entwerfen. Diese ließen sich damals allerdings nur lokal speichern (bis zu 15 Stück) und noch nicht online weiter geben, dazu war die Zeit eben noch nicht reif.