STRÄNDE BEI NINTENDO Das Thema "Strände bei Nintendo" wollte ich eigentlich letzte Woche aufgreifen, frisch von der Nordsee zurück gekehrt. Da war es dann aber zu knapp, um noch die Infos zu recherchieren, deshalb folgt der Ausflug an die Nintendo-Strände erst heute. Was einem Nintendo-Maniac vermutlich als erstes einfällt, wenn er das Stichwort "Strand" hört, dürfte "Super Mario Sunshine" sein - wie kaum ein anderes Spiel, steht dieser Titel für Sommerstimmung. Ein bekanntes Artwork zum Spiel zeigt schon Mario und Peach am Strand, auf einer Decke unter einem Sonnenschirm - Urlaub pur! Tatsächlich ist der Auslöser für die Story, dass Mario und die Prinzessin auf Urlaub auf der Isla Delfino sind. Doch von Erholung ist dann erstmal wenig zu spüren: Die ganze Insel ist mit Schleim verschmiert und Mario wird verdächtigt und dazu verdonnert, mit Hilfe des Dreckweg 08/17 alles wieder sauber zu machen. Doch der wahre Übertäter ist eine nur allzu bekannte Monster-Schildkröte, die es letztlich zu besiegen gilt. Das 3D-Jump'n'Run erschien in Japan passend zum Sommer am 19. Juli 2002 für den Gamecube, bei uns in Europa leider erst im Oktober, als der Sommer schon fast wieder zu Ende war. Auch in anderen Mario-Spielen gibt es sonnige Strände, etwa in der "Mario Kart"-Reihe: Bereits im Erstling "Super Mario Kart" auf dem Super Nintendo durftet ihr mehrmals über den Koopa Troopa Beach rasen und musstet dabei nur aufpassen, dass ihr beim Abschneiden der Kurven nicht allzu sehr ins tiefe Wasser geratet. Auf dem Nintendo 64 kehrte der Koopa Troopa Beach zurück, später wechselte die Strandstrecke ihren Namen und hieß mal Shy Guy Beach (in "Mario Kart Super Circuit"), mal Peach Beach (in "Mario Kart Double Dash"), mal Cheep-Cheep Beach (in "Mario Kart DS"), aber sie allen haben gemeinsam, dass das Meer zum Greifen nah ist und seit "Mario Kart 8" endlich auch eure Räder eine stimmige Spur im Sand hinterlassen. Ach ja, apropos "Mario Kart 8": Auch die dortige "Animal Crossing"-Strecke verfügt über einen Strand - genauso, wie es auch im originalen "Animal Crossing" einen Strand im Süden eurer Stadt gibt. Dort könnt ihr Muscheln sammeln und versuchen, diese zu ein bisschen Kleingeld zu machen. In der Pokémon-Welt gab es den ersten nennenswerten Strand in der 2. Generation, in Anemonia City: Die kleine Stadt gehört offiziell zu Johto, liegt aber nicht auf dem Festland, sondern auf einer abgelegenen Berginsel im Südwesten der Karte - nur erreichbar per Surfer über eine längere Wasser-Route, in der Mitte sich außerdem die Strudelinseln befinden, wo Lugia heimisch ist. Die Häuser von Anemonia City stehen direkt auf dem Sand, darunter auch die Apotheke, wo ihr die Medizin für ein krankes Ampharos abholen müsst. Und wo ihr schon mal dort seid, nehm auch gleich noch den Orden aus der Kampf-Pokémon-Arena von Hartwig mit. Einen weiteren Strand findet ihr in der 3. Generation südlich von Graphitport City in Hoenn. Der weite Sandstrand mit seinen Liegestühlen und Sonnenschirmen ist offiziell die Route 109 - im Süden geht's auf die Wasser-Route 108, im Norden folgt eben Graphitport City, wo ihr u.a. einen Hafen, eine Werft, aber auch ein Ozeanmuseum vorfindet. Zu den Remakes "Pokémon Omega Rubin & Alpha Saphir" erschien ein sehr schönes Artwork, das in der unteren Hälfte den Strand mit Graphitport City im Hintergrund zeigt, darüber zieht ein Wingull seine Kreise. Jedoch die Sommerstimmung wird durch die dunklen Rauchwolken getrübt, die der Schlotberg in der oberen Bildhälfte ausspuckt. Wer sich dadurch in seiner Sommerlaune gestört fühlt, der lasse sich sagen, dass man nicht zwingend in die Pokémon-Welt reisen muss, um einen Strand in einem Rollenspiel vorzufinden - "Fantasy Life" tut's genauso gut! Die Mischung aus Rollenspiel und Lebenssimulation erschien 2014 für den Nintendo DS und stammt von Level-5, die wir vor allem für "Professor Layton" und "Yo-Kai Watch" kennen. In "Fantasy Life" ist die Hafenstadt Port Puerto die zweite größere Stadt nach der Hauptstadt Castele, die ihr im Storyverlauf besucht. Zu Port Puerto gehört auch das weitläufige Tortuga-Archipel, wo es sich mit angriffslustigen Riesenkrabben, Krokodilen und Oktopus-Verschnitten gut trainieren lässt. Zudem habt ihr die Möglichkeit, euch in Port Puerto ein kleines Haus mit Meerblick einzurichten, und gerade, wenn ihr die Jobklasse Angler gewählt habt, sollte dies eure Wahlheimat werden. Nicht zu vergessen sind natürlich die Zelda-Spiele - obwohl diese, streng genommen, keine Rollenspiele, sondern Action-Adventures sind. Nichtsdestotrotz erschien mit "Link's Awakening" für den Gameboy ein Zelda-Abenteuer, dass vollständig auf der abgeschiedenen Südsee-Insel Cocolint spielt - und die ist nur komplett mit einigen hübschen Stränden. Link kann die Schönheit der Sandbänke allerdings nicht genießen, denn seine Aufgabe besteht darin, die Instrumente der Sirenen zusammen zu kratzen, um mit ihrer Musik letztlich den Windfisch zu erwecken. Auch ein Action-Adventure, aber eine Stufe kindgerechter als "Zelda", ist "Goof Troopa", erschienen 1993 für das Super Nintendo. Das Spiel ist die meines Wissens einzige Versoftung der Zeichentrickserie "Goofy und Max". Goofy und Sohnemann Max unternehmen zusammen mit Nachbar Karlo und dessen Nachwuchs K.J. eine Bootstour, als Karlo und K.J. von Piraten entführt wurden - offenbar eine Verwechslung, denn Karlo sieht dem Piratenkapitän Keelhaul Pete zum Täuschen ähnlich! Wieder freilassen wollen die Piraten ihren vermeintlichen Kapitän dann aber auch nicht, und so liegt es an Goofy und Max, ihre Nachbarn zu retten - in einem hübschen Kinder-Adventure für zwei Spieler gleichzeitig, das am Strand von Spoonerville Island beginnt, später aber auch weiter ins Innere der Insel führt, in eine Piratenburg hinein etwa. Ebenfalls zu Super Nintendo-Zeiten erschien "Cool Spot": Das Jump'n'Run aus dem Jahr 1993 ist tatsächlich ein Werbespiel für die Limonade 7 Up, und eure Spielfigur ist niemand anderes als der rote Punkt aus dem Markenlogo. Gegen Gegner zur Wehr setzt ihr euch, indem ihr lustige Blubberbläschen verschießt, und eure Aufgabe ist das Einsammeln zahlreicher roter Chips, die über die Level verteilt sind. Ja, und weil Sommer-Atmosphäre so gut zu Limonadenwerbung passt, ist der Strand direkt der erste Level des Spiels. Später geht das Abenteuer dann auf einem Schiff weiter und führt euch in einen Spielwarenladen. Zuletzt seien schließlich noch ein paar kleine Kuriositäten kurz erwähnt. So gibt es etwa für WiiWare das, äh, Aufbauspiel "Sandy Beach" von Konami, das von euch verlangt, eine kunstvolle Sandburg zu errichten. "Petz Beach" auf dem Nintendo 3DS hingegen ist eine Art "Nintendogs"-Abklatsch von Ubisoft, wobei ihr mit eurem Hund oder eurer Katze einen Ausflug an den Strand unternehmt. Und für das NES erschien 1990 mit "Kings of the Beach" eine frühere Beach Volleyball-Umsetzung von Electronic Arts, aus denen später die Sportspiel-Marke EA Sports hervorging, die alljährlich ihre erfolgreichen FIFA-Spiele herausbringen.