TROLLE UND TROLLS BEI NINTENDO Frohen 1. April allerseits, der Tag, an dem sich alle gegenseitig trollen! Und deshalb dachte ich, es passt perfekt, wenn ich heute ein paar Trolle aus der Videospiel-Welt vorstelle! Einer der wohl bekanntesten Trolle aus der Spiele-Landschaft ist Hugo. Er sieht vielleicht mehr wie ein Gnom aus, ist aber tatsächlich offiziell ein Troll. Man kennt Hugo aus seiner eigenen Fernsehsendung, der "Hugo Show". Diese lief von 1994 bis 1997 auf Kabel 1 und 1998 noch kurzzeitig auf Nickelodeon. Lange bevor der Call-in-Wahnsinn startete, konnten die Zuschauer bereits bei Hugo anrufen und live mitspielen. Es galt, den kleinen Troll mit dem Telefon durch einen Level zu bewegen und anschließend auch noch die böse Hexe Hexana zu besiegen, die Hugos Kinder entführt hatte. Gelang auch dies, durfte sich der Spieler über einen Sachpreis freuen. Freilich war es immer ein Glücksspiel, bei der "Hugo Show" im Fernsehen durchzukommen - ich selbst habe es nie geschafft! Aber für genau solche Fälle, gab es auch Umsetzungen des Spiels für den PC und die damaligen Heimkonsolen. Und nach Ende der Fernsehsendung gingen Hugos Abenteuer auf den Spielkonsolen noch bis ins Jahr 2015 hinein weiter. Einen anderen Troll lernt ihr in dem Adventure-Klassiker "The Secret of Monkey Island" kennen. Das grüne Ungetüm mit Keule lauert euch auf einer Brücke auf und blockiert euch den Weg. Wenn ihr ihm aber einen roten Hering mitbringt, dann lässt er euch passieren und freut sich über diesen Snack. Und bei dieser Gelegenheit sieht man dann auch, dass mit dem vermeintlichen Troll etwas nicht ins Ordnung ist, aber mehr dazu verrate ich nicht. Nur eines noch: Ein roter Hering bezeichnet im Videogame-Jargon eigentlich einen falschen Hinweis, also etwa einen nutzlosen Gegenstand. Das speziell dieser rote Hering nun doch zu etwas gut ist, ist ein netter Gag von LucasArts. Und im Sommer 2017 erschien u.a. für die Switch das Action-Adventure "Troll and I". Dieses habe ich bisher nicht selbst gespielt und ehrlich gesagt noch nicht einmal davon gehört, bevor ich für diesen Text recherchiert habe - dem Metascrore zufolge scheint es aber auch nicht so besonders soll zu sein, die Durchschnittsbewertung liegt bei gerade mal 33 %. Deshalb nur in aller Kürze: Ihr spielt einen Jungen, der im ländlichen Skandinavien lebt, wo auch zahlreiche Ungeheuer umherstreifen. Eines Tages freundet er sich mit einem Troll an, der ihn von nun an beschützt - doch irgendwann muss der Spieß umgedreht werden, denn die Regierung fängt an, Jagd auf dne Troll zu machen, und ihr als Spieler müsst eurem zotteligen Freund helfen. So viel zu Trollen in Videospielen. Mehr Trolle sind mir aus dem Kopf nicht eingefallen. Macht nichts, dachte ich mir, dann fragen wir eben Google! Und Google lieferte keinerlei Hinweise über "echte" Trolle, sondern nur darüber, wie bestimmte Videospiele euch trollen. Eine Weile lang habe ich überlegt, ob ich das Thema wieder ad acta legte und mir stattdessen ein Thema aussuche, über das man besser recherchieren kann. Doch dann dachte ich: Nein, wieso? Gerade zum 1. April passt es ja, wenn ihr getrollt werdet! Also wurde aus der ursprünglichen Themen-Idee "Trolle bei Nintendo" jetzt das Thema "Trolle und Trolls bei Nintendo". Der erste Troll, der mir spontan eingefallen ist, ist das berühmte Fake-Ending in "Donkey Kong Country". Wenn ihr zwei Drittel des Kampfes gegen Piraten-Kapitän King K. Rool überstanden habt, bleibt dieser nämlich regungslos auf den Planken liegen, und der Abspann scrollt durchs Bild - jedoch mit auffälligen Schreibfehlern, vor allem wurden auffällig viele C's in K's umgewandelt! Wer da nicht schon stutzig wird, der wird spätestens dann eines Besseren belehrt, wenn das Ober-Krokodil wieder aufsteht und sich auch euch stürzt. Ähnlich verapfelt im Hinblick auf einen vermeintlichen Sieg wurde auch Mario schon, und zwar bereits im Klassiker "Super Mario Bros." auf dem NES. Da hat der rot bemützte Klempner doch endlich Bowser in die Lava befördert und betritt das Gefängnis von Prinzessin Peach, doch stattdessen wartet dort nur ein kleiner Toad auf ihn, der ihm mitteilt: "Thank you, but our princess is in another castle!" Diesen Satz lest ihr satte sieben Mal, bevor ihr am Ende der 8. Welt dann endlich doch die echte Prinzessin in die Arme schließen dürft. Und auch in "Super Mario 64" versucht Bowser, euch zu trollen, denn dort gibt es die endlose Treppe. Natürlich könnt ihr sie durch die nötige Anzahl an Sternen in eine reguläre Treppe verwandeln, die tatsächlich nach oben führt - aber wer die geforderten Sterne nicht besitzt, der kann hier treppauf laufen, bis er schwarz wird, und wird doch niemals oben ankommen. Außer natürlich, ihr nutzt einen Glitch aus, der darauf beruht, rückwärts einen Stampfsprung auf die Treppe auszuführen - dann werdet ihr nämlich direkt nach oben katapultiert, Sterne hin oder her, somit hättet ihr dann wiederum Bowser getrollt! Gar nicht weiter erwähnenswert sind die vielen, vielen Troll-Level, die die Masse der Spieler im "Super Mario Maker" auf die Welt loslässt, und Nintendo macht es den Spielern mit passenden Haha-Effekten auch zu verlockend. Also: Schwamm drüber, reden wir nicht weiter davon! Erwähnenswert ist aber noch der 100-Sterne-Bonus, den euch Bowser in den frühen "Mario Party"-Teilen verspricht: Dieser ominöse Eintrag erscheint nämlich auf dem Roulette, der ausgelöst wird, wenn ihr es wagt, ein Bowser-Feld zu betreten. Hält das Roulette aber tatsächlich auf dem 100-Sterne-Bonus an, dann gibt es mitnichten 100 Sterne für euch, oh nein! Stattdessen macht sicher Bowser, der feige Hund, einfach geschwind aus dem Staub. Und dann ist da noch General Bomb-umm, den ihr in "Paper Mario 2" kennenlernen dürft. Er soll eine Kanone abfeuern, doch dazu muss er erstmal wach sein. Kein Problem, so scheint es - doch weit gefehlt! Denn Mario muss gefühlte elfundneunzig Mal auf dem schlafenden General herumhüpfen, bevor dieser sich endlich regt. Ich für meinen Teil wäre wahrscheinlich schon beim ersten Hüpfer wachgeworden - aber dass jeder Fehlversuch auch noch auf amüsante Weise kommentiert wird, unstreicht den Troll noch einmal mehr! Nicht nur im Pilz-Königreich werdet ihr getrollt, sondern auch in der Pokémon-Welt. Denn immer wieder ist eine Route blockiert, damit ihr dort nicht zu früh entlang spazieren könnt. Ich lass mir ja noch eingehen, dass man nicht weiter kommt, wenn ein Relaxo im Weg liegt. Aber dass euch Wachen nicht durchlassen, mit der Begründung, sie seien zu durstig? Dass man eine ganze Stadt nur weges Stromausfalls abriegelt? Oder die tanzenden Kinder in der 5. Generation, die euch noch ins Gesicht sagen, dass sie ohne Grund tanzen und eines Tages ohne Grund verschwunden sein werden? Da könnte man sich glatt getrollt fühlen, wenn man nicht schon damit beschäftigt wäre, Pokémon-Meister zu werden! Apropos 5. Generation: Damals wurde ja das Maulwurf-Pokémon Rotomurf eingeführt, und das ist unsere Überleitung, denn ein Troll aus der "Animal Crossing"-Reihe ist eigentlich kein Troll, sondern ein Maulwurf. Er schimpft sich Mr. Resetti und taucht immer dann auf, wenn ihr das Spiel verlasst, ohne zu speichern. Dann taucht beim nächsten Start Resetti auf und hält euch einen stundenlangen Vortrag über euren Frevel. Das kann den einen oder anderen Spieler vielleicht nerven, wurde aber so ein Kult, dass es Resetti sogar als Helfer-Trophäe in die "Super Smash Bros."-Reihe schaffte. Die wohl größte Scheiße - im wahrsten Sinne des Wortes! - müsst ihr euch aber in "Zelda: Breath of the Wild" bieten lassen: Der Ober-Baumgeist Maronus hat für euch eine Quest, die verlangt, dass ihr 900 Krog-Samen in ganz Hyrule einsammelt - eine wahre Mammut-Aufgabe! Habt ihr die Aufgabe aber nach Tagen oder Wochen endlich abgeschlossen, dann erhaltet ihr von Mamorus dafür zumindest eine große Belohnung ... nämlich einen goldenen Haufen Scheiße, der rein gar nichts bringt! Vor allem bringt er euch nicht die verschwendete Lebenszeit zurück!