WÜSTEN BEI NINTENDO Puuh ... mein Gott, sind das Temperaturen in den letzten Tage! Selbst Ventilatoren können da nicht mehr viel helfen, Chikos Zimmer ist der reinste Backofen! Und ich habe mir zwei Alternativen überlegt: Entweder ich mache ein Weihnachts-Special, um der Hitze auf richtig schräge Art den Kampf anzusagen, oder ich rede über die Mörderhitze, damit sie wenigstens noch zu etwas gut ist. Nun, die Wahl fiel letzten Endes auf das zweitgenannte Thema, also los! Mit dem Thema "Wüsten bei Nintendo" meine ich jetzt NICHT eventuelle Servicewüsten, sondern tatsächlich In-Game-Wüsten. Mario musste seine erste Wüste in der US-Version von "Super Mario Bros. 2" durchqueren: Welt zwei war hier eine Wüstenwelt mit gefährlichem Treibsand. Als Zwischenboss erwartete euch eine Birdo, die passend zu der ohnehin schon herrschenden Affenhitze Feuerbälle nach euch spuckte, außerdem musstet ihr euch mit Wüstenschlagen herumplagen: Die kleinen roten Cobrats sprangen unvermittelt vor euch aus dem Sand, und als Endboss erwartete euch die dreiköpfige Schlange Triclyde. Die nächste Wüstenwelt folgte direkt im Anschluss in "Super Mario Bros. 3", zufälligerweise ebenfalls als Welt 2. Zusätzlichen zu den normalen sandigen Wüstenleveln und Mini-Schlössern erwartet euch hier auch eine Pyramide, die eine Art Labyrinth darstellen soll. In den normalen Leveln gibt es außerdem die berühmte brennende Sonne, die sich vom Himmel löst und Jagd auf Mario macht, was sogar in einem Song von brentalfloss erwähnt wird. Auf dem Super Nintendo setzte die Wüstenthematik aus. Weder in "Super Mario World" noch in "Yoshi's Island" gab es eine Wüstenwelt, wenngleich die Choco Island in "Super Mario World" womöglich ein Ersatz für die Wüste sein soll - aber eben keine Wüste ist! Dafür existieren auf dem Nintendo 64 umso mehr Dünenwelten: In "Super Mario 64" verschlägt es euch in die Wobiwaba-Wüste, wo ihr einen Stern von etwa von einem fliegendne Geier mopsen, einen anderen aus einer Pyramide bergen müsst. In "Mario Kart 64" braust ihr dann durch die Kalimari-Wüste, wo die Rennstrecke zweimal eine Bahnlinie kreuzt, und wenn das Stahlross im falschen Moment heran braust, dann müsst ihr anhalten - oder ihr fliegt in die Lust und verliert dadurch noch mehr Zeit! In "Mario Party 2" schließlich erwartet euch das Western Land, wo es ebenfalls eine alte Westernbahn gibt. Mit etwas Glück dürft ihr sogar selbst mitfahren und dadurch gehörig abkürzen. Ihr solltet allerdings nicht auf den Gleisen stehen, wenn der Zug heran braust! Und in "Paper Mario" galt es, die Staubtrockene Wüste zu durchqueren, die sich aus satten 49 Bildschirmen zusammensetzte und selbst schon ein Labyrinth bildete. Natürlich gibt es auch viele Wüsten in aktuelleren Mario-Spielen. In "Mario Kart 7" brausen wir etwa durch die Original-Wüste aus "Super Mario Bros. 3", und in "New Super Mario Bros. U" führt euer Weg ebenfalls durch eine große Wüstenwelt. Klar gibt's auch viele Mario-Spiele ganz ohne Wüste, wie etwas das bereits erwähnte "Super Mario World", trotzdem hat unser Klempner bereits Wüsten-Erfahrung und wird sich auch in Zukunft immer wieder das eine oder andere Dünengebiet durchqueren müssen. Doch es gibt Wüsten nicht nur im Pilz-Königreich, sondern auch in Hyrule. In "A Link to the Past" auf dem Super Nintendo beispielsweise befindet sich im Südwesten des Königreichs eine ausgedehnte Wüste, die ihr samt zugehörigem Palast durchstöbern müsst, um eins der drei Amulette zu finden. Als Endbosse erwarten euch die Lanmolas, drei Sandwürmer, die ihr schnell mit dem Schwert erwischen müsst, sobald sie ihren Kopf aus dem staubigen Boden strecken. Später in der Schattenwelt befindet sich anstelle der Wüste übrigens ein matschiger Sumpf. Später in "Ocarina of Time" gab es dann die Gespensterwüste. Sie zu durchqueren stellte eure einzige Möglichkeit dar, den Geistertempel zu erreichen. Aber nicht nur in Hyrule gibt es Wüsten, sondern auch in anderen Fantasy-Welten. In Reveria, der Welt aus "Fantasy Life", existiert beispielsweise die Wüstenstadt Al Majiik, in der die Magie herrscht. Falls ihr, so wie Chiko, den Beruf des Magiers ergriffen habt, sollte dies also eure Wahlheimat werden. Außerdem lebt hier der Dunkle Sultan, der gar nicht sooo dunkel ist, wie ihr im Verlauf eures Abenteuers merken werden. Und eine angrenzende Wüste, in der man kräftig Monster verkloppen kann, inklusive gewaltiger Wüstenruinen voller noch stärkerer Ungeheuer gibt es freilich auch. Eine weitere Stadt, die mitten in der Wüste liegt, ist Monte d'Or, im Volksmund auch die "Stadt der Wunder" genannt. Diese kommt in "Professor Layton und die Maske der Wunder vor" und ist innerhalb von nur 18 Jahren von einem einzelnen Hotel zu einer leuchtenden Großstadt herangewachsen. Aufgrund des bunten Treibens könnte Las Vegas ein Vorbild für Monte d'Or gewesen sein. In der Stadt wird jeden Abend Karneval gefeiert, doch als der Professor dort auftaucht, nehmen geheimnisvolle Vorkommnisse ihren Lauf, die in Form diverser Rätsel aufgelöst sein wollen. Oh, und apropos Las Vegas: Auch das "echte" Las Vegas kommt in einem Nintendo-Spiel vor, das allerdings schon ein paar Jährchen zurück liegt. Die Metropole in der Wüste von Nevada ist Schauplatz eines Szenarios in "Sim City" auf dem Super Nintendo und wird dort von UFOs angegriffen. Und jetzt noch das ganz heiße Thema "Pokémon": Als angehender Meistertrainer begegnet ihr der ersten Wüste in "Rubin & Saphir", mitten auf Route 111, damals war sie aber noch optional. Soll heißen: Ihr müsstet sie nicht unbedingt ausgiebig erkunden, um bis zur Top Vier zu langen, aber natürlich musstet ihr sehr wohl tief in sie hinein, wenn ihr den Pokédex füllen wolltet - nicht zuletzt, weil sich das Versteck von Regirock in der Wüste befand. Außerdem sei an dieser Stelle auch Groudon, das legendäre Titel-Pokémon der Rubin-Edition, erwähnt. Dieses hat zwar nichts mit Wüsten zu tun, wohl aber mit Hitze, hat es doch die Fähigkeit Sonnentag, die das Sonnenlicht intensiviert. Chiko selbst kann davon ein Lied singen: Ich weiß noch, als ob es gestern gewesen wäre, wie ich im Jahr 2005 im Oktober (!) auf dem Weg zum Pokémon Day war und sommerliche Temperaturen herrschten. Am Pokémon Day angekommen erspähte ich dann das riesige Groudon, das über den Veranstaltungsort wachte, und sofort war mir klar, wem wir den Sonnenschein zu verdanken hatten. In "Schwarz & Weiß" wurde die Wüste dann zum Pflichtprogramm. Route 4 ist eine Wüstenroute, die es zu durchqueren gilt, um Rayono City zu erreichen. Wagt ihr euch ein wenig vom Weg ab, könnt ihr Boden-Pokémon wie Ganovil und Hippopotas finden. Noch staubtrockener ist das angrenzende Wüstenresort, das später eine Rolle in der Story spielt. Natürlich gibt es noch viel mehr Wüsten - im Pilz-Königreich, in Hyrule, in der Pokémon-Welt und diversen noch gar nicht erwähnten Spielen, aber dann würde die Sendung gar kein Ende mehr nehmen. Stattdessen sei zum Abschluss nur noch die Wüste aus dem PC-Klassiker "The Game of Robot II" erwähnt. Sie zu durchqueren ist in diesem Indie-Adventure quasi eure Abschlussprüfung, denn ihr betretet die Wüste an ihrem südlichen Ende, euer Ziel befindet sich aber im Norden - also quer durch! Unterwegs ärgern euch vor allem giftige Skorpione und natürlich besteht die Möglichkeit, sich gründlich zu verirren - oder aber auch, einfach nur zu langsam zu sein und dann jämmerlich zu verdursten. Immerhin bestand die leicht makabere, aber durchaus nützlich Möglichkeit, die sterblichen Überreste eines Vorgängers zu durchsuchen und dabei noch auf ein paar nützliche Items zu stoßen.