NINTENDO 3DS Es ist so weit, der Nintendo 3DS ist in Europa angekommen! Seit Freitag, also seit 25. März, können wir in der 3. Dimension zocken - die Japan haben den Genuss schon vier Wochen länger, dort ging es am 26. Februar 2011 los. Die Wartezeit hat sich aber gelohnt, denn der Nintendo 3DS ist wirklich ein rundum gelungener und empfehlenswerter Handheld geworden. Wer je nach Laden für 222 bis 250 Euro ein 3DS-Karton erworben hat, findet darin neben der Konsole selbst (diese wahlweise in Aquatic Blue oder Cosmic Black), einer Ladestation und stapelweise Handbüchern auch sechs Spielkarten, die so genannten AR Cards, wobei AR für "Augmentend Reality", also "erweiterte Realität", steht. Die Karten zeigen verschiedene Nintendo-Charaktere: Mario, Link, Kirby, Samus, die Pikmin und schliesslich einen ?-Block - er ist die wichtigste Karte! Wenn ihr nämlich die ?-Block Karte mit der 3DS-Kamera fotografiert, dann erhaltet ihr ein Menü aus mehreren Kisten, die auf eurem Schreibtisch herumstehen und auf die ihr schiessen könnt, um verschiedene Goodies und Minispiele zu erreichen. Ihr könnt in eurer eigenen Wohnung auf Zielscheiben schiessen, eine Billardkugel über euren Schreibtisch rollen lassen oder in eurem Wohnzimmerteppich angeln - ganz wie ihr wollt! Oder aber ihr legt noch die anderen Charakter-Karten mit ins Bild - diese verwandeln sich dann in dreidimensionale Abbilder der Figuren, die nun in eurem Zimmer stehen und fotografiert werden können. Ein weiteres vorinstalliertes Minispiel, das die Kamera verwendet, nennt sich "Face Raiders". Hier könnt ihr euch selbst oder Freunde, Verwandte und Stofftiere fotografieren. Das fotografierte Gesicht fliegt nun mit einem kleinen Propellerhelm durch euer Haus und ihr müsst es abschiessen. Vorsicht, ruhig sitzen bleiben könnt ihr dabei nicht, ihr werdet vielleicht sogar durch mehrere Zimmer rennen müssen! Am Ende jeder Stufe taucht ein Boss auf, den es zu besiegen gilt, um die Gesichter eurer Freunde zu retten, und das wird von Mal zu Mal kniffliger, da jeder Boss eine neue Strategie erfordert. Abgesehen von den beiden Minispielen "AR Cards" und "Face Raiders" ist auch eine 3D-Fotokamera und ein Musik-Player inklusive Editier-Funktionen im Gerät eingebaut. Und dann ist da schliesslich noch der Mii Maker, eine weiter entwickelte Version des Mii-Kanals der Wii. Ihr könnt euren Mii entweder auf die herkömmliche Weise aus gegebenen Einzelteilen zusammensetzen oder aber automatisch einen Mii aus einem Foto erzeugen lassen. Fertige Miis lassen sich auch als so genannter QR-Code speichern, das steht für "Quick Response" bzw. "schnelle Antwort" und ist eine Art schwarz-weisser Punktcode. Den QR-COde könnt ihr weitergeben und ein anderer 3DS-Besitzer kann den Code dann fotografieren, um so den Mii zu reproduzieren. Natürlich sind ganze QR-Galerien im Internet, auf denen ihr hunderte abknipsbereite Miis findet, bereits im Entstehen. Eine weitere Möglichkeit, an Miis heranzukommen, ist ausserdem Street Pass. Hier könnne zwei 3DS-Systeme, die sich in der Stadt zufällig begegnen, automatisch ihre Daten austauschen. Aber keine Sorge: Natürlich lässt sich Street Pass auf Wunsch auch deaktivieren, wenn ihr nicht wollt, dass eure Miis und Spieldaten fröhliche durch die Welt gesendet werden. So viel zu den Features des 3DS, aber wie spielt er sich nun eigentlich? Der Handheld liegt auf jeden Fall hervorragend in der Hand. Für Besitzer eines alten DS ist die Position der Start- und Select-Taste unterhalb des Touchscreens zwar etwas ungewohnt, aber man gewöhnt sich sehr schnell daran. Zwischen Start und Select liegt nun übrigens auch ein Home-Button, wie man ihn bereits von der Wii kennt, der euch jederzeits ins Hauptmenü bringt - das Spiel wird pausiert und kann später an der gleichen Stelle fortgesetzt werden, ihr könnt aber zwischendrin kurz Mails checken oder auch Notizen zum Spiel machen, beispielsweise mal schnell ein Passwort aufkritzeln. Überhalb des Steuerkreuzes befindet sich nun als zusätzliches Bedienelement ein Schiebepad, mit dem die meisten alten DS-Spiele ebenfalls gezockt werden können, teilweise sogar präziser als mit dem Steuerkreuz. Und schliesslich der 3D-Effekt: Er wirkt mindestens so gut, wie ich in mir vorab vorgestellt hatte, wenn nicht sogar noch besser! Wir stark der Effekt wirken soll, das könnt ihr für euch selbst einstellen: Ein Regler lässt stufenlose Einstellungen zwischen "ganz aus" und "volle Kraft" zu. Ihr werdet vielleicht ein wenig brauchen, bis ihr für euch die richtige Stufe herausgefunden habt, aber ist es so weit, dann steht dem 3D-Genuss nichts mehr im Weg. Schade ist nur, dass es bis jetzt noch keine grossen Nintendo-Helden für den 3DS gibt. Weder Mario noch Zelda noch die Pokémon sind zu haben - und das neue Rätsel-Abenteuer "Professor Layton and the Mask of Miracles" war zwar in Japan ein Launchtitel, steht in Europa aber noch vollständig in den Sternen. Nintendo selbst beglückt uns stattdessen mit "Pilotwings Resort", "Super Street Fighter IV" sowie mehreren neuen Nintendogs-Versionen, in denen es jetzt auch Katzen gibt. Von Sega kommt das lustige Geschicklichkeitsspiel "Super Monkey Ball 3D" und Ubisoft schickt sein Ex-Maskottchen Rayman ins Rennen, mit "Rayman 3D", einer Neuauflage des beliebten Klassikers "Rayman 2" für Nintendo 64 und Dreamcast. So gibt es also bis jetzt zwar keine echten Top-Highlights, durchaus aber bereits sehr gute Spiele, die absolut spielenswert sind. Und ein Blick in die Zukunft zeigt: Die wahren Perlen kommen noch: Mario Kart, Paper Mario, Animal Crossing, Zelda: Ocarina of Time, Kid Icarus: Uprising ... Nintendo ist erfolgreich in der 3. Dimension angekommen! Fazit: The New Dimension of Fun - das war der Werbespruch des Nintendo 64, aber auf den 3DS passt er mindestens genauso gut, wenn nicht sogar noch besser!