NINTENDO-KONZERTE Große Konzerte mit Nintendo-Melodien im orchestralen Gewand, sind längst keine Randerscheinung mehr. Bunt gemischte Videogame-Konzerte gibt es schon einige, am bekanntesten dürfte "Video Games Live" sein. Zwei große Konzertreihen widmen sich aber ausschließlich jeweils einer bestimmten Spielereihe von Nintendo: "Zelda: Symphony of the Goddesses" und "Pokémon Symphonic Evolutions". Auf beide gehen wir heute kurz ein! "Zelda: Symphony of the Goddesses" ging Anfang 2012 anlässlich des 25-jährigen Jubiläums der Zelda-Reihe an den Start, das erste Konzert fand am 28. März 2012 in San Francisco statt. Nachdem in den ersten Monaten lediglich der nordamerikanische Kontinent mit Tourstopps bedacht wurde, fand im Frühsommer 2013 erstmals auch ein Gastspiel in Deutschland statt, in Berlin. Ein Konzert von "Zelda: Symphony of the Goddesses" besteht im Kern aus vier Sätzen, die jeweils ein Medley aus einem großen Zelda-Spiel darstellen: "Ocarina of Time", "The Wind Waker", "Twilight Princess" und "A Link to the Past" - und dazwischen gibt es außerdem noch einzelne Stücke aus diversen anderen Zelda-Titeln. "Zelda: Symphony of the Goddesses" wurde von Konzertproduzent Jason Michael Paul ins Leben gerufen, der sich zuvor bereits mit anderen Videogame-Konzerten einen Namen gemacht hatte, von ihm stammen etwa auch "More Friends: Music from Final Fantasy" oder "Play! A Video Game Symphony". Das Zelda-Konzert ging aus dem ein Jahr zuvor gespielten 25th Anniversary Concert hervor, wobei einige Sätze sogar komplett übernommen wurden. Benannt ist die Konzertreihe nach den drei Göttinen Din, Nayru und Farore, die das Land Hyrule geschaffen haben und in den Hintergrundgeschichten mancher Serienteile eine wichtige Rolle spielen. Ende 2014 wurde schließlich bekannt gegeben, dass "Symphony of the Goddesses fortgesetzt wird: Eine leicht veränderte Setliste unter dem Namen "Master Quest" tourt seit Januar 2015 um die Welt, das nächste deutsche Gastspiel wird im November in Hamburg stattfinden. Wer aber nicht persönlcih erscheinen kann, der muss auf die orchestrale Zelda-Musik nicht verzichten: Der Soundtrack zur Konzertreihe lag als CD der Limited Edition des Wii-Spiels "Zelda: Skyward Sword" bei. Eine ähnliche Machart verfolgt auch "Pokémon Symphonic Evolutions", nur dass es hier um Pokémon statt um Zelda geht. Die Konzertreihe feierte Mitte August 2014 mit zwei Gastspielen in Washington ihre Premiere und tourt seither vornehmlich über der nordamerikanischen Kontinent. Nach Europa verirrten sich die Taschenmonster bislang erst einmal, am 20. Dezember 2015 in London. Im Oktober 2016 wird es in Paris erneut so weit sein, aber ob auch wir in Deutschland irgendwann mal an die Reihe kommen, dazu gibt es bisher überhaupt keine Infos. Dabei war eine europäische Tour für Anfang 2016 angekündigt - unter einer "Tour" verstehe ich mehr als ein einziges Konzert in Paris, und "Anfang 2016" ist für mich auch nicht erst im Oktober. Nun gut, warten wir's ab. Der Hauptteil von "Pokémon Symphonic Evolutions" besteht aus sechs Sätzen, von denen sich jeder einer Generation widmet, allerdings werden bei der Musikauswahl nur die Haupt-Editionen bedacht. Das eigentliche Konzert ist dabei rein instrumental, bei den Zugaben allerdings erwarten uns zwei gesungene Stücke: "Gotta Catch 'em All", eine Variation des ersten amerikanischen Anime-Openings", und das X & Y-Ending "Kiseki", das hier nun erstmals offiziell mit Gesang zu hören ist. Geleitet werden die Pokémon-Konzerte übrigens von Videogame-Komponist Chad Seiter. Seine Melodien erklingen hauptsächlich in Film-Versoftungen, u.a. in "Star Trek: The Video Game", in "Lego Jurassic World" oder in den Disney-Spielen "Oben" und "Ratatouille". Seine Ehefrau Susie Bench dirigiert bei "Pokémon Symphonic Evolutions". Ob die Pokémon-Konzerte auch auf CD erscheinen werden, dazu wurde noch nichts gesagt - was aber Raum für Spekulationen lässt! Denn ich persönlich habe letzte Woche per Mail angefragt, ob eine CD geplant ist, und es kam sogar eine Antwort. Darin stand, man könne noch nichts über zukünftige Pläne verraten. Das interpretiere ich so, dass sehr wohl etwas geplant ist, und nur die Details noch unter Verschluss liegen - denn wenn definitiv nichts geplant wäre, könnte man das problemlos im Klartext sagen. Warten wir also ab und hoffen nicht nur auf ein Gastspiel in Deutschland, sondern auch auf einen CD-Release für die heimische Stereoanlage. Und wer es bis dahin nicht aushält, der fährt halt im Oktober nach Paris!