POKÉMON GOLD & SILBER (BETA) Da wir zur zweiten Generation jetzt nicht sooo viele Infos hatten, werfen wir als Bonus noch einen kleinen Blick auf die längst vergessenen Beta-Versionen von "Pokémon Gold & Silber". Im Jahr 1997, als man in Deutschland noch gar nichts von Pokémon ahnte, bahnte sich in Japan bereits die zweite Generation an. Diese wurde in Japan ursprünglich unter dem Namen "Pocket Monsters 2" angekündigt. Bereits früh waren allerdings die Farben Gold und Silber im Logo zu erkennnen, Ein Jahr später, also 1998, wurden die Editionen dann offiziell zu "Pocket Monsters Gin & Kin" umbenannt, also übersetzt "Pokémon Gold & Silber". Erste Pokémon der zweiten Generation wurden bereits sehr früh enthüllt. Die Auftritte von Ho-oh und Togepi in der ersten Anime-Staffel haben wir ja im Haupttext schon erwähnt, aber es gab auch früh erste Artworks von sechs Pokémon. Endivie hat davon am ehesten Ähnlichkeit zu seiner heutigen Version. Auch Baldorfish und Girafarig kann man gut erkennen, wenngleich Baldorfish deutlich heller war und Girafarig wirklich zwei Köpfe hatte - und nicht einen Kopf und einen Schweif mit Gesicht. Marill war damals noch rosa, und dann gab es noch zwei Pokémon, die es überhaupt nicht ins fertige Spiel schafften: Kurusu sieht aus wie ein kleiner weißer Seehund, womöglich hätte es ein Baby-Jurob werden sollen. Und Honoguma ist ein kleiner Flammenbär, vielleicht hat sich später Magby daraus entwickelt. Frühe Screenshots lassen bereits das fertige Spiel erahnen, Unterschiede zur finalen Version liegen im Detail. Die Häuser hätten beispielsweise Schornsteine haben sollen, und über den Eingängen zu den Routen hätte das Wort "Gate" gestanden. Vor allem ist aber an der Farbpalette deutlich zu erkennen, dass "Gold & Silber" ursprünglich für den Gameboy Classic erscheinen sollten, genau wie "Rot & Blau". Die Anpassung für den Gameboy Color wurde er später in der Entwicklungsphase integriert. Bemerkenswert ist auch der Titelbildschirm. In der heutigen Fassung sieht man ja Lugia bzw. Ho-oh von der Seite beim Fliegen zu. Damals wären die beiden Legenden frontal zu sehen gewesen, ähnlich wie auf dem Cover. Nach Release des fertigen Spiels haben Hacker das Spiel auseinander genommen und stießen dabei schließlich auf interessante Map-Daten, sprich: Auf einige unverwendete Gebiete, die wohl noch aus Beta-Zeiten stammen, aber in der Verkaufsfassung nicht gelöscht (sondern nur unzugänglich gemacht) wurden. Besonders bemerkenswert ist hierbei eine halb fertige Safari-Zone. Warum diese nicht ins fertige Spiel übernommen wurde, kann man nur spekulieren, aber mit hoher Wahrscheinlichkeit lag es an der Entwicklungszeit. Der Magnetzug war wohl früher ein wichtigeres Transportsystem, denn auf einer frühen Karte von Teak City lässt sich auch dort ein Bahnhof erkennen. In Ebenholz City, der achten Arena-Stadt, gab es damals noch keine Drachenhöhle, dafür aber einen Turm (ähnlich dem in Teak City) und ein geheimnisvollen Wald-Labyrinth. Und am nord-westlichen Ufer des Sees des Zorns lag damals eine Stadt, komplett mit Pokémon Center, PokéMarkt und sogar einer Arena. Handelt es sich dabei um ein frühes Mahagonia City? Wir können nur spekulieren! Die angesprochenen Artworks und Bilder findet ihr auf PokéWiki in dem Artikel "Pokémon Gold und Silber (Vorabversion)", ein Blick lohnt sich für historisch interessierte Pokémon-Fans allemal! Sprechen wir nun noch kurz die weiteren Vorab-Anime-Auftritte von Pokémon der zweiten Generation an (abseits von Ho-oh und Togepi). Der erste Pikachu-Vorfilm "Pikachus Ferien" führte Marill und Snubbull ein, die zusammen mit Raichu und Tragosso zu einer vierköpfigen Gruppe von Ärgermachern gehörten, sich letzten Endes aber doch mit Pikachu und Co. anfreunden konnten. Im Intro des Hauptfilms war dann auch Donphan erstmals in Aktion zu sehen. In der zweiten Staffel auf den Orange-Inseln kehrte Marill zurück - als Pokémon-Partner von Pokémon-Zeichner Tracey, der in dieser Staffel Rocko ersetzte. Der zweite Vorfilm führte Elekid als Hauptrolle sowie Ledyba, Hoothoot und Blubella als Hintergrunddetails ein. Und der Hauptfilm "Die Macht des Einzelnen" gab Lugia, dem legendären Titel-Pokémon von "Silber", eine große Rolle: Pokémon-Sammler Lawrence III. fängt Arktos, Zapdos und Lavados, weil er auf diese Weise Lugia heraufbeschwören und seiner Sammlung hinzufügen möchte. Außerdem hat ein sprechendes Laschoking im Film eine Rolle als eine Art Orakel.