POKÉMON ZUSATZ-EDITIONEN "Pokémon Ultra Sonne & Ultra Mond" sind da. Unser Review ist noch nicht so weit, denn erstmal müssen wir das Spiel durchspielen. Deshalb gibt es heute stattdessen zur Einstimmung einen generellen Überblick über die Zusatz-Editionen der Pokémon-Reihe. Die erste Zusatz-Edition war die Gelbe Edition, auch "Special Pikachu Edition" genannt - und das nicht ohne Grund! Weil "Pokémon Gelb" nämlich auf dem Anime basiert, entfällt ausnahmsweise die Starter-Auswahl - einmalig in der Geschichte der Haupt-Editionen! Stattdessen müsst ihr, genau wie Ash im Anime, zwingend mit Pikachu anfangen. Dieses dackelt euch sogar frei hinterher, und seine Laune will regelmäßig gecheckt und hoch gehalten werden, da euch sonst das ein oder andere Goodie entgeht. Außerdem mag es Pikach überhaupt nicht, wenn ihr versucht, es in der Box abzulegen oder zu Raichu zu entwickeln. Auch abseits der gelben Nervensäge bietet "Pokémon Gelb" die ein oder andere Anime-Referenz. So sehen die Team-Rocket-Rüpel wie Jessie und James aus und setzen ausschließlich Mauzi, Rettan und Arbok ein. Hinter der Theke jedes Pokémon Center könnt ihr zudem ein Chaneira stehen sehen. "Pokémon Gelb" erschien in Japan am 12. September 1998, erst 2 1/2 Jahre nach "Rot & Grün", in Europa am 16. Juni 2000. Die Zusatz-Edition zur 2. Generation ist "Pokémon Kristall". Darin debütiert der geheimnisvolle Trainer Eusin, der der legendären Raubkatze Suicune nachspürt. Für euch bedeutet das, dass Suicune im Gegensatz zu Entei und Raikou nicht mehr wie in "Gold & Silber" als Zufallsbegegnung durch Johto streift, sondern euch an mehreren festgelegten Punkten auflauert, von dort aber jedes Mal flieht, bis es sich im Glockenturm in Teak City endlich doch fangen lässt. Abgesehen von der Suicune-Nebenstory ist "Pokémon Kristall" außerdem die Edition, die den Duellturm einführt. Dort finden die Meisterspieler endlich ihre Herausforderung in besonders starken Gegnern und Kämpfen ohne Item-Einsatz. "Pokémon Kristall" erschien in Japan am 14. Dezember 2000, bei uns am 2. November 2001. Mit "Legend of Thunder" lief am 30. Dezember 2001 zudem ein spielfilmlanges "Pokémon Kristall"-Anime-Special auf TV Tokyo. Die menschliche Hauptrolle spielen dabei Kenta und Marina, die Spielfiguren der 2. Generation. Die Story dreht sich jedoch interessanterweise nicht um Suicune, sondern um Raikou. Im Westen wurde das Special in die Spin-Off-Reihe "Pokémon Chronicles" integriert, die jedoch in Deutschland nicht gezeigt wurde. Zur 3. Generation erschien "Pokémon Smaragd". Dazu muss man zunächst wissen, dass mit der 3. Generation die editionsspezifischen Legendären eingeführt wurden - so konnte man Groudon ausschließlich in "Rubin", Kyogre exklusiv in "Saphir" fangen. Wer beide haben wollte, musste das jeweils andere per Tausch erhalten. In "Smaragd" war es nun aber möglich, beide zusammen zu ergattern. Außerdem wurde die Story leicht angepasst und Rayquaza mehr in den Fokus gerückt: Es geht beim Kampf von Kyogre gegen Groudon dazwischen und kann bereits vor der Top Vier gefangen werden, anstatt erst nach dem Abspann. Eine nicht ganz so tiefgreifende Änderung ist die Tatsache, dass Champ Troy ausgetauscht wurde. Seinen Platz nimmt Wassili ein, der vormals Arenaleiter von Xeneroville war. Diesen frei gewordenen Posten füllt wiederum Wassilis alter Lehrmeister Juan auf. Ganz neu ist außerdem die Kampfzone, die zahlreiche Turniere für fortgeschrittene Spiele bietet - mit dem Duellturm als Zentrum. Und auf der Insel Ferneiland lässt sich Mew fangen, diese ist jedoch nur mittels Event-Ticket zugänglich. Erschienen ist "Pokémon Smaragd" am 16. September 2004, bei uns gut ein Jahr später am 21. Oktober 2005. "Pokémon Platin" war in der 4. Generation die letzte Zusatz-Edition im herkömmlichen Stil. Sie erschien am 13. September 2008 in Japan, am 22. Mai 2009 bei uns - und der deutsche Release wurde auch mit einer großen Launch Party von Nintendo gefeiert. Man war sich also sicher, dass es sich hierbei um ein richtig cooles Spiel handelte - im wahrsten Sinne der Wortes, denn die ganze Spielwelt ist sanft verschneit und die Helden tragen entsprechend Winterkleidung. Ähnlich wie in "Smaragd" ist es auch in "Platin" wieder so, dass beide Cover-Legenden - Dialga und Palkia - gefangen werden können, dass sich aber ein drittes Legendäres in den Mittelgrund drängt, in diesem Fall Giratina. Dieses erhält nicht nur eine neue Form, die Urform, sondern sogar ein eigenes Gebiet, in dem es gefangen werden kann: Die geheimnisvolle Zerrwelt, die teilweise buchstäblich auf dem Kopf steht und ihr an Wänden laufen könnt. Gesetz der Schwerkraft, was ist das? Übrigens spielt die Zerrwelt auch im 11. Pokémon-Kinofilm eine Rolle, heißt dort aber Gegenwelt. Mit LeBelle wird zudem ein neuer Hauptcharakter eingeführt, der auch in späteren Editionen erneut auftritt: LeBelle ist ein Agent der Internationalen Polizei und als solcher ist es sein Job, Verbrecher zu jagen und Gefahren abzuwehren. LeBelles besondere Fähigkeit ist dabei sein Talent zur Tarnung, er kann sich rein optisch in alles und jeden verwandeln. Zur 5. Generation rechneten viele Spieler nach "Pokemon Schwarz & Weiß" eigentlich mit einer Grauen Edition, die jedoch nie erschien. Wie gesagt, "Platin" war die letzte klassische Zusatz-Edition. In der 5. Generation überraschte uns Game Freak stattdessen mit "Pokémon Schwarz 2 & Weiß 2": Die beiden Editionen erzählen nicht die alte Geschichte in leicht geänderter Form neu, sondern setzen sie fort. Tatsächlich spielen sie nämlich zwei Jahre nach "Schwarz & Weiß", und seither hat sich vieles in Einall verändert. Gleichzeitig werden Spieler der Vorgänger-Editionen aber auch einiges wieder erkennen. Zu den wichtigsten spieltechnischen Neuerungen zählen die neuen Tiergeist-Formen des legendäres Trios Boreos, Voltolos und Demeteros. Diese lassen sich jedoch nur über die Zusatz-Software "Pokémon Traumradar" freischalten. Außerdem führt "Schwarz 2 & Weiß 2" die Medaillen als neues Sammelobjekt ein, eine Art Achievement-System. Von den neuen Gebieten sind ganz besonders die Pokéwood Studios nennenswert. Dabei handelt es sich um ein Filmstudio, dem ihr eure eigenen Pokémon als Hauptdarsteller in Filmproduktionen zur Verfügung stellen könnt. Viel Mitspracherecht am Drehbuch habt ihr zwar nicht, nichtsdestotrotz drückt das Premierenpublikum seine Begeisterung in Form von seltenen Items aus. In 6. Generation entfiel die Zusatz-Edition dann komplett. Zwar schürte der Anime mit seinem Untertitel "XY&Z" durchaus Hoffnungen, dennoch ist eine Z-Edition nie erschienen - der Buchstabe "Z" wurde erst in der 7. Generation für die neuen Z-Attacken verwenden. So gibt es die nächsten Zusatz-Editionen also erst jetzt mit "Pokémon Ultra Sonne & Ultra Mond". Ein umfangreiches Review wird es in ein oder zwei Wochen geben. Vorab sei aber schon verraten, dass "Ultra Sonne & Ultra Mond" die ersten Zusatz-Editionen sind, die nicht nur neue Formen altbekannter Pokémon einführen - in diesem Fall von dem legendären Necrozma sowie dem Wolf-Pokémon Wolwerock - sondern sogar vier ganz neue Pokémon. Zwar sind alle vier "nur" Ultra-Bestien, und ob man diese als echte Pokémon ansieht, ist Geschmackssache, aber nichtsdestotrotz gab es speziell diese vier in "Sonne & Mond" noch nicht. Auch soll sogar die Heimat der Ultrabestien zugänglich sein, die Ultrawelt samt ihrer Hauptstadt Ultrametropolis. Und dann sind da ja noch ein paar ganz alte Bekannte im neuen Gewand, das Team Rocket ...