HARRY POTTER QUIDDITCH-WELTMEISTERSCHAFT Quidditch, das ist der bekannteste Sport der Zauberer-Welt, bekannt aus den Romanen um den Zauberschüler Harry Potter. Nicht ganz so bekannt ist die Tatsache, dass diese Sportart auch einmal als Nintendo-Spiel umgesetzt wurde, und zwar im Jahr 2003 für den Gameboy Advance und den Gamecube. Die Gamecube-Fassung erschien am 7. November 2003, die GBA-Fassung zwei Wochen später am 21. November, und beide Varianten wurden von Electronic Arts entwickelt, die auch jedes Jahr die neuen FIFA-Spiele herausbringen und somit Erfahrung mit Sportspielen haben. Dieses Spotlight on Game widmet sich der GBA-Fassung, aber zuvor ein paar Worte zum Quidditch an sich. Gespielt wird natürlich auf fliegenden Besen, wobei jede Mannschaft über sieben Spieler verfügt, und es sind gleich vier Bälle im Spiel. Einer davon ist der Quaffel, er entspricht in etwa einem Handball. Die drei Jäger jeder Mannschaft versuchen, den Quaffel durch einen der drei gegnerischen Torringe zu werfen, und der Hüter bewacht die Torringe und versucht, Tore zu verhindern. Dann gibt es zwei Klatscher, die wild über das Spielfeld fegen und versuchen, die Spieler von den Besen zu hauen. Als Gegenwehr hat jede Mannschaft zwei Treiber, deren Aufgabe es ist, die eigenen Spieler vor den Klatschern zu beschützen und diese im Idealfall zu den Spielern der anderen Mannschaft zu treiben. Der wichtigste Spieler jeder Mannschaft ist aber der Sucher, denn der vierte Ball ist der kleine goldene Schnatz. Auch er fliegt wild über das Spielfeld, und die Aufgabe des Suchers ist es, den Schnatz zu fangen. Ein Quidditch-Spiel dauert über keine bestimmte Zeitspanne, sondern endet in genau dem Moment, in dem der Schnatz gefangen wird, was schon nach fünf Minuten passieren kann, aber auch mehrere Wochen dauern kann - der Rekord liegt laut den Romanen bei drei Monaten. Ist der Schnatz aber gefangen, holt der Sucher damit 150 Punkte für seine Mannschaft, was 15 Toren entspricht und somit bedeutet, dass die Mannschaft damit fast immer gewonnen hat. Harry Potter selber tritt bereits im ersten Band dem Quidditch-Team seines Hauses Gryffindor bei, als einer der jüngsten Sucher aller Zeiten. In Band 4 werden wir ausserdem Zeuge der Quidditch-Weltmeisterschaft, die - genau wie eine Fussball-WM - alle vier Jahre stattfindet. Als Hintergrund-Literatur verfasste Harry Potter-Autorin Joanne K. Rowling ausserdem den Band "Quidditch im Wandel der Zeit", dessen deutsche Übersetzung im Jahr 2001 erschien. Es ist neben "Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind" eines von zwei Harry Potter-Schulbüchern, die auch Muggeln zugänglich gemacht wurden, und das Besondere an beiden Titeln ist, dass sie für einen guten Zweck veröffentlicht wurde: Alle Beteiligten an den Büchern verzichteten auf ihr Honorar, stattdessen wurden alle Erlöse an die Hilfsorganisation Comic Relief gespendet, die damit Hungernöte in Äthiopien bekämpfte. Nun aber zum GBA-Spiel "Quidditch-Weltmeisterschaft". Dieses erschien, wie gesagt, im November 2003, und somit zeitlich zwischen dem zweiten und dritten Film. Zunächst müsst ihr euch durch ein paar Tutorials arbeiten, um die Regeln und die generelle Spielmechanik zu erlernen, was aber eine Sache von wenigen Minuten ist, und danach könnt ihr euch in Freundschaftsspiele oder auch in die Weltmeisterschaft stürzen. Dabei spielt sich das Spiel weitgehend wie eins der typischen FIFA-Spiele, nur eben auf Besen. Ihr spielt die Jäger, passt euch gegenseitig den Quaffel zu versucht, diesen durch die Torringe zu werfen - so weit, so normal. Gelegentlich kündigt sich ein Klatscher an - in so einem Fall müsst ihr mit der R-Taste schnell genug einen Treiber rufen, der den fiesen Ball abwehrt, andernfalls werdet ihr getroffen und seid für einen kurzen Moment ausser Gefecht. Nach einer bestimmten Spieldauer taucht dann der Schnatz auf, und ihr wechselt in die Rolle des Suchern, der auf dem Besen hinter dem goldenen Ball herjagt, was sich ähnlich wie "Pilotwings" spielt. Erreicht ihr den Schnatz vor dem Sucher der anderen Manschaft, gibt's 150 Punkte für euer Team, und dann ist das Spiel zu Ende. Alles in allem ein guter, wenn auch nicht überragender Versuch, eine Sportart, die eigentlich für Muggel unspielbar ist, auf die Konsole zu bringen.