SUPER MARIO BROS. 2 "Super Mario Bros. 2" ist kein gewöhnliches Mario-Spiel - und das beginnt schon mit der Tatsache, dass zwei verschiedene Spiele unter dem gleichen Titel existieren. Aber langsam und der Reihe nach, um euch nicht zu sehr zu verwirren ... Das erste "Super Mario Bros." erschien am Freitag, dem 13. September 1985 und wurde ein weltweiter Erfolg, daher war es klar, dass auf jeden Fall eine Fortsetzung her musste. Diese erschien in Japan nicht mal ein Jahr später, am 3. Juni 1986, und ist vom Gameplay her eigentlich eine 1:1-Kopie des ersten Teils. Neu ist lediglich ein einziges Item, nämlich der Giftpilz, der in manchen ?-Blöcken erscheint und der Mario nicht vergrössert sondern schrumpft bzw. sogar umbringt. Ansonsten sind das einzige neue die Level, die im Vergleich zum ersten Teil deutlich schwieriger geworden sind sind. Dieser hohe Schwierigkeitsgrad war es auch, der Nintendo of America dazu bewegte, das Spiel in der westlichen Welt nicht zu veröffentlichen. Allerdings musste trotzdem auch in den USA und in Europa ein zweites Klempner-Spiel her. In Japan war am 10. Juli 1987 "Doki Doki Panic" erschienen, ein weiteres Jump'n'Run von Shigeru Miyamoto. Die Hauptrolle spielten der junge Araber Imajin, seine Schwester Lina und seine Eltern. Die vier waren die Maskottchen des Yume Kojo Festivals 1987 und mussten durch verschiedene arabisch angehauchte Welten springen, um am Ende eine dicke grüne Echse namens Muma unschädlich zu machen. Dabei stellen sich ihnen diverse merkwürdige Kreaturen in den Weg, z.B. Shy Guy oder Birdo. Diese können besiegt werden, indem man ihnen entweder Gemüse ins Gesicht wirft oder indem man sie selbst hochhebt und wegschmeisst. Gelegentlich findet ihr auch Vasen, in die ihr - ganz im Stil von Warp-Röhren - hinein krabbeln könnt und darin dann möglicherweise Power-Ups entdeckt. Das Ziel jedes Levels ist ein grosser Adlerkopf, in den ihr hinein steigen müsst, und am Ende der meisten Welten stellt sich euch die aggressive Maus Mouser in den Weg, die euch mit Bomben bewirft. In den USA und somit kurz darauf auch in Europa wurde nun einfach "Doki Doki Panic" zu "Super Mario Bros. 2" umgebaut, indem einige Sprites ausgetauscht wurden. Imajin, Lina und ihre Eltern wurden zu Mario, Luigi, Peach und Toad, Muma taufte man zu Wart um, ansonsten änderte sich an dem Spiel so gut wie nichts. Da die Spielwelt sehr untypisch für Mario war, wurde einfach als Hintergrund-Story noch schnell dazu gedichtet, dass alles nur ein Traum von Mario ist, und fertig war das westliche "Super Mario Bros. 2". Es erschien in den USA am 1. September 1988 und bei uns am 28. April 1989. Und in Japan kam es schliesslich am 16. September 1992 unter dem Namen "Super Mario USA" heraus, während das japanische "Super Mario Bros. 2" Ende 1993 unter dem Titel "Super Mario Bros. - The Lost Levels" auch bei uns erschien, im Rahmen der Collection "Super Mario All Stars" für das Super Nintendo. Die amerikanische Mario-Version von "Doki Doki Panic" ist somit auch der Grund, warum Shy Guy, Birdo und Co. heute feste Mario-Charaktere sind. In dem Puzzle-Spiel "Wario's Woods", das 1994 für NES und Super Nintendo erschien, hatte Birdo einen Gast-Auftritt, und in "Yoshi's Island" von 1995 wimmelte es von Shy Guys. Birdo ist inzwischen ein festes Mitglied der Truppe in den verschiedenen Mario Partys und Mario Karts. Und bereits in "Super Mario Bros. 3" erlebten die Bob-Ombs, die ebenfalls ursprünglich aus "Doki Doki Panic" stammen, ihr Comeback. Das Spiel erschien in Japan bereits am 23. Oktober 1988 - keine acht Wochen nach dem US-Release von "Super Mario Bros. 2"! Und auch die Zeichentrickserie "Super Mario Bros. Super Show" basiert zu grossen Teilen auf der US-Ausgabe von "Super Mario Bros. 2". Möglicherweise war das ein Mitgrund, warum die Charaktere aus dem Spiel später erneut in Mario-Spielen auftauchten. Es wäre ja wirklich unlogisch, wenn sie in der TV-Serie so prominent vertreten sind, sich danach aber nie mehr in einem Spiel blicken lassen, oder? So wird es nun allerdings unlogisch, wie Charaktere, die Mario sich nur erträumt hat, plötzlich auch im realen Pilze-Wunderland existieren können ... naja, was soll's, ist ja nur ein Spiel! ^^ Fazit: Der Traum eines Mario-Spielers ist Mario Traum zwar nicht, aber: Öfter mal was neues! Also auf ins Traumland Subcon und immer brav euer Gemüse aufessen, äh, wegwerfen!