TETRIS Es gibt Spiele, die haben ein äusserst simples Spielprinzip und sind dennoch Dauerspass-Granaten. Zu diesen Spielen zählt Tetris, das allererste und gleichzeitig bekannteste Spiel für den Gameboy. Aber die Geschichte von Tetris beginnt schon viel früher, nämlich im Jahr 1985. Damals erinnerte sich der russische Informatiker Alexei Paschitnow an das alte Legespiel Pentomino, das er in seiner Kindheit gern gespielt hatte. In Pentamino gibt es Steine in verschiedenen Formen, die man aneinander legen muss, ohne dass Lücken entstehen. Paschitnow beschloss kurzerhand, eine Computer-Umsetzung von diesem Spiel zu produzieren, und das Ergebnis war die erste Version von Tetris - die zwar nur in schwarz-weiss war, noch keinen Sound und noch nicht einmal eine Punkte-Zählung hatte, aber nach der trotzdem das ganze Büro verrückt war! Und nach ein paar kleinen technischen Verbesserungen breitete sich Tetris dann auch im Rest von Russland aus ... und nicht nur dort, auch im Rest der Welt bekam man Wind davon, vor allem in Ungarn, wo der Lizenzhändler Robert Stein alle möglichen Spielefirmen in der ganzen Welt alarmierte, darunter auch Nintendo. Die Firmen lieferten sich dann ein wahren Rennen darum, wer zuerst in Moskau ist, um die Lizenzen zu erwerben, und Nintendo schaffte es, die Rechte zur Verwertung auf Spielkonsolen zu ergattern. Als dann 1989 der Gameboy erschien, lag Tetris jedem Gerät direkt bei und wurde von den Spielern mit Begeisterung angenommen. Dabei ist das Spiel-Prinzip wie gesagt gar nicht mal sooo spektakulär. Es gibt sieben verschiedene Steine, die zwar das gleiche Volumen, aber jeweils eine andere Form haben. Diese Steine fallen von oben herab, wobei sie immer schneller werden, je weiter das Spiel fortgeschritten ist. Der Spieler kann die Steine nach rechts und links bewegen und sie drehen und muss mit Hilfe dieser begrenzten Aktionsmöglichkeiten versuchen, die Steine am Boden zu stapeln, ohne dass dabei Lücken offen bleiben. Eine vollständig gefüllte Reihe löst sich in Luft auf, und es ist wichtig, dass dies möglichst oft passiert, denn wenn ein Stein den oberen Bildschirmrand berührt, ist das Spiel zu Ende. Das Spiel erschien zeitgleich auch für das NES und später kam auch eine Umsetzung für das Super Nintendo hinzu, dort im Doppelpack mit Dr. Mario. Im Lauf der Zeit erschienen dann diverse Varianten für so ziemlich alle Konsolen, zum Beispiel Tetrisphere für das Nintendo 64, das aus Tetris ein 3D-Spiel macht. Oder Tetris Attack, bei dem die Steine nicht von oben sondern von unten kommen. Und schliesslich Tetris DS für den Nintendo DS, bei dem man online nicht nur im Original-Spiel, sondern auch in vielen spannenden Variationen gegeneinander antreten darf, wobei die Hintergründe und Bildschirmränder mit Szenen aus bekannten Nintendo-Spielen verziert sind. Was Melodien betrifft, sind im Spiel genau drei Stück enthalten, die dort einfach nur Type A, Type B und Type C genannt werden. Das klingt nicht nach viel, doch Ohrwürmer sind die Stücke alle drei. Vor allem Type A, bei dem es sich um eine Umsetzung eines russischen Volkstanzes handelt, nämlich "Korobeiniki" von Nikolai Alexejewitsch Nekrassow aus dem Jahr 1861. Überflüssig, zu erwähnen, dass das Lied in der westlichen Welt einzig und allein durch Tetris bekannt wurde! Fazit: Tetris ist der Urvater aller Puzzle-Spiele und hat sicher massgeblich zum Erfolg des Gameboy beigetragen. Wer es noch nicht kennt, der sollte es ruhig einmal ausprobieren, aber dafür solltet ihr mehrere Stunden Zeit einplanen, denn so schnell lässt einen Tetris-Fieber nicht mehr los!