ULTRABESTIEN Heute haben wir ein Ultra-Thema in der Sendung, denn es geht um die so genannten Ultrabestien. Dabei handelt es sich um eine spezielle Unterart der Pokémon, die jetzt auch erstmals in "Pokémon GO" Einzug erhält: Die erste Ultrabestie Anego haben wir an Pfingsten beim weltweiten Pokémon GO Fest gefangen, die zweite Ultrabestie Schabelle ließ sich letztes Wochenende auf dem Live-Event in Berlin blicken. Zwei weitere Exemplare sollen auch in den nächsten Wochen auf den Pokémon GO Festen in den USA und Japan anzutreffen sein. Ursprünglich debütierten die Ultrabestien in "Pokémon Sonne & Mond", den beiden Haupt-Editionen der 7. Generation: Sie erschienen im November 2016 für den Nintendo 3DS. Ob die Ultrabestien dabei überhaupt Pokémon sind oder doch ganz andere Lebensformen, war vor allem am Anfang umstritten. Fakt ist: Sie haben Pokédex-Einträge, lassen sich fangen und trainieren. Fakt ist aber auch: Sie leben in ihrer eigenen Welt und haben auch ihre eigene Nummerierung. Zusätzlich zur Pokédex-Nummer sind die Ultrabestien nämlich noch mit Codenummern versehen. Merkwürdig ist dabei allerdings, dass die Nummern UB-02 und UB-03 doppelt belegt sind. Und die vier neuen Ultrabestien, die erste in den Zusatz-Editionen "Pokémon Ultra Sonne & Ultra Mond" eingeführt wurden, haben keine Nummern mehr, sondern nur noch Codenamen, die ebenfalls mit "UB" beginnen. Die Heimatwelt der Ultrabestien in die so genannte Ultradimension. Wo sich diese befindet, weiß keiner so genau, und um dort hin zu gelangen, müsst ihr durch ein Wurmloch fliegen. Die Hauptstadt der Ultradimension heißt Ultrametropolis (namentlich inspiriert durch den klassischen Science-Fiction-Film "Metropolis") und das erste Artwork der Stadt war richtig beeindruckend - so beeindruckend sogar, dass ich dann tatsächlich enttäuscht war, als ich im Spiel selbst dorthin gelangt bin, denn ihr könnt leider die Häuser allesamt nicht betreten und auch den imposanten Turm in der Mitte lediglich von außen erklimmen. Aber sei's drum, eine interessante Stadt ist es trotzdem! Vor langer Zeit - wann genau, ist nicht übermittelt, aber es wird wohl einige Jahrhunderte her sein - öffneten sich in der Inselwelt Alola einige Ultrapforten, aus denen die Ultrabestien in die Pokémon-Welt hinab stiegen. Die sogenannte Æther Foundation entwickelt daraufhin nicht nur die Ultrabälle, mit denen die Ultrabestien gefangen werden können, sondern auch das künstliche Pokémon Typ:Null, das in der Lage ist, die Ultrabestien zu bekämpfen. Gleichzeitig ist auch die internationale Polizei unter Führung von LeBelle hinter den Ultrabestien her, wobei das den tragischen Hintergrund hat, dass eine Kollegin von LeBelle vor zehn Jahren von der Ultrabestie Schlingking tödlich verletzt wurde. Im Spiel habt ihr selbst zum ersten Mal Kontakt zu einer Ultrabestie, als ihr selbst die Æther Foundation erreicht und die derzeitige Vorsitzende Samantha kennenlernt. Sie ist fasziniert von den Ultrabestien und möchte sie unbedingt einmal mit eigenen Augen sehen. Als ihr selbst in der Æther Foundation seid, hat Samantha gerade ein Anego herbeigerufen. Später reist Samantha auch selbst in die Ultradimension und ihr müsst ihr mit Hilfe der legendären Pokémon Solgaleo und Lunala folgen. Eine besondere Schlüsselrolle spielen dabei auch Samanthas Tochter Lilly und vor allem ihr süßes, kleines, aber auch merkwürdiges Pokémon Cosmog mit dem Spitznamen "Wölkchen", aber wir wollen jetzt mal nicht zu viel spoilern. Insgesamt gibt es 11 Ultrabestien: Sieben im ursprünglichen "Pokémon Sonne & Mond" sowie vier weitere in "Pokémon Ultra Sonne & Ultra Mond". Die Typenverteilung ist dabei sehr ungleichmäßig: Die Typen Gift und Stahl sind jeweils gleich drei Mal vertreten, wohingehen es bislang überhaupt keine Ultrabestien der Typen Normal, Wasser, Eis, Boden, Psycho oder Fee gibt. Pokémon-Designer Shigeru Ohmori verriet in einem Interview, dass die Ultrabestien auf so genannten Neozoen basieren, also solchen Lebenwesen, die in andere Lebensräume eindringen. Außerdem steckt auch ein bisschen Mathematik in den Ultrabestien: Die einzelnen Statuswerte sind bei allen Ultrabestien immer Primzahlen, und die Summe aller Statuswerte beträgt immer genau 570. Eine Besonderheit ist schließlich die Ultrabestie Venicro, die sich als einzige weiterentwickln kann - die anderen Ultrabestien sind alles Einzelstücke. Gerne würde ich jetzt noch auf jede einzelne Ultrabestie ein wenig ausführlicher eingehen, das würde allerdings den Rahmen sprengen, daher belassen wir es bei der Ultrabestie, die mich persönlich am meisten fasziniert: UB-05 Schlingking. Dieses Wesen ist im Grunde ein dicker schwarzer Klops, der nur aus Maul besteht, und an den Armen hat es anstatt Händen noch zwei zusätzliche Mäuler. Schlingkings Leben besteht zu 100% aus Fressen, es frisst ohne Rücksicht auf Verluste einfach alles auf. Besonders erschreckend ist dabei der Ort, an dem ihr Schlingking im Spiel begegnet: In-Game heißt dieser Ort Ultrawolkenkratzer und tatsächlich handelt es sich dabei um das schöne Städtchen Hauholi City, jedoch in einer alternativen Dimension, in der die Stadt von einem Schlingking komplett verputzt wurde. Erwähnenswert ist zuletzt das legendäre Pokémon Necrozma: Dieses ist als dritter Teil des Trios die Ergänzung zu den legendären Pokémon Solgaleo und Lunala, mit denen es auch fusionieren kann. Noch spannender ist allerdings, dass es von Necrozma auch eine Ultra-Form gibt, die ihr auch tatsächlich auf der Spitze des Turms von Ultrametropolis bekämpfen müsst. Ist Necrozma also in Wirklichkeit eine nicht identifizierte Ultrabestie? Wer weiß, wer weiß, es gibt noch so vieles, das man erforschen könnte, doch die Pokémon-Welt braucht eben auch ungeklärte Geheimnisse. Und natürlich haben die Ultrabestien auch ihren Auftritt in Anime und Manga, außerdem gibt es auch Sammelkarten der einzelnen Exemplare: Im Anime bekämpfen Ash und seine Klassenkameraden in einigen Folgen einzele Ultrabestien, um sie schließlich zurück in ihre Heimatdimension schicken zu können - im Manga dagegen erlangt sogar das Team Skull die Kontrolle über einige Ultrabestien. Ob wir allerdings jemals noch weitere, bislang unbekannte Ultrabestien kennenlernen werden, das bleibt abzuwarten, ist aber eher unwahrscheinlich. Bis sie alle elf in "Pokémon GO" eingeführt wurden, kann es allerdings ohnehin noch eine gute Weile dauern.