YOSHI'S SAFARI Das legendäre Super Nintendo war seiner Zeit weit voraus! So gab es nicht nur diverse grandiose und Genre-revolutionierende Spiele wie "Super Mario Kart" oder "Zelda - A Link to the Past", sondern auch sehr viel zusätzliche Hardware aller Art. Angefangen bei einer Maus für das Grafik-Programm "Mario Paint" über das Satellaview, das bereits vor über 10 Jahren den japanischen Fans das Online-Zocken ermöglichte, bis hin zur so genannten Lightgun: Eine Art Licht-Pistole, die anstatt eines Controllers angeschlossen wurde und die es einem ermöglichte, die Ziele auf dem Fernseh-Bildschirm anzuvisieren und abzuknallen. Die Lightgun erschien allerdings nie in Deutschland, ebenso das einzige Mario-Spiel, das diese Hardware unterstützt: "Yoshi's Safari"! Um es gleich vorweg zu sagen: Das ist kein großer Verlust für uns! Denn enttäuscht werden letzten Endes alle, ganz gleich, ob sie eine lustige Party-Ballerei oder einen bluternsten Ego-Shooter á la "Counterstrike" erwarten. "Yoshi's Safari" ist nämlich leider weder noch! Aber beginnen wir am Anfang: Mit der belanglosen Hintergrund-Story! Prinzessin Peach schickt Mario und Yoshi ins Juwelen-Land, das von Bowser und seinen Kindern überfallen wurde. Nun gilt es, zwölf Juwelen zu sammeln, mit deren Hilfe der König und der Prinz des Juwelen-Landes befreit werden können. Hierzu nimmt Mario, bewaffnet mit der Lightgun, auf Yoshi Platz. Besagter Krötosaurier rennt nun durch das Juwelen-Land, während der rot-bemützte Klempner alles abknallt, was ihm in Sichtweite kommt. Irgendwann stehen die beiden dann einem Koopaling in einer Roboter-artigen Rüstung gegenüber. Also erst die Rüstung kaputt schießen, dann dem Insassen den Rest geben. Fertig! Das Ganze klingt so, als könnte es ein paar Tage lang Spaß machen. Das Problem ist nur, dass es wirklich nur um's hirnlose Ballern geht. Yoshi läuft nämlich von ganz alleine, lediglich ein oder höchstens zwei Mal pro Level kann man eine Weiche umstellen, die einen auf einen kleinen, aber doch eher unbedeutenden Umweg bringt. Also nichts mit riesigen Level-Labyrinthen, in denen man sich wunderbar verlaufen kann. Wenn nun schon die Ballerei im Vordergrund steht, dann könnte man ja wenigstens von der etwas mehr erwarten. Pustekuchen! Die Gegner haben weder Strategie noch Schwachpunkte. Sie laufen einfach stur auf einen zu. Lightgun drauf halten und abdrücken genügt bei ausnahmslos jedem Viech, das euren Weg kreuzt. Und wenn ihr mal mit dem Abdrücken nicht nachkommt: Was soll's! Jeder Gegner, der euch trifft, zieht euch dann halt einen unbedeutenden Teil der viel zu großen Energie-Leiste ab - wobei manche Viecher sogar einfach nur vorbei rennen, ohne euch zu treffen! Schon ein Leben zu verlieren ist also sehr schwer. Ein Game Over zu Gesicht zu bekommen ist nahezu ein Ding der Unmöglichkeit! Selbst einem Anfänger dürfte nach ein bis zwei Stunden schon Bowser gegenüber stehen. Ist demnach vielleicht wirklich besser, dass das Spiel nie nach Deutschland gekommen ist. Sonst hätten wir es damals alle gekauft und voller Vorfreude auf ein großartiges neues Mario-Spiel ins Super Nintendo gesteckt - um dann kurz darauf, bitter enttäuscht, zu versuchen, es auf dem nächsten Flohmarkt wieder los zu werden...