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Review: Super Mario Bros. Wonder

geschrieben von Stephan am 2023-10-30 23:03:15

Ein neuer wundervoller 2D-Platformer ist erschienen: Super Mario Bros. Wonder kam am 20. Oktober 2023 weltweit für die Nintendo Switch heraus und ist tatsächlich der erste wirklich neue Mario-2D-Platformer seit New Super Mario Bros. U im Jahr 2012 - danach gab es noch einige Remakes und den Super Mario Maker, aber kein neues eigenständiges Hauptspiel mehr. In Entwicklung befand sich Super Mario Bros. Wonder allerdings insgeheim bereits seit 2019. Erstmals öffentlich angekündigt wurde es im Juni 2023 in einer Nintendo Direct, und jetzt, am 20. Oktober, ist es endlich erschienen.

Die Ausgangsstory erzählt, dass Mario und seine Freunde das Blumen-Königreich besuchen, ein Nachbarland des Pilz-Königreichs. Dort werden sie von König Florian freudig begrüßt, der tatsächlich eine Raupe ist, und die Einwohner hier nennen sich Poplins und sind eine Art wandelnde Knospen. Lange kann die Begrüßung allerdings nicht währen, denn da platzt auch schon Bowser herein und mopst eine Wunderblume, mit deren Kraft er selbst mit König Florians Schloss verschmilzt. Klarer Fall für Mario und die anderen: Bowser muss da wieder raus - doch dazu benötigen sie die sechs Wundersamen aus sechs Gebieten des Blumen-Königreichs. Also los!

Screenshot aus Super Mario Bros. Wonder
Schlossgespenst: Bowser übertreibt diesmal völlig und fusioniert mit König Florians Schloss!

Vom Gameplay her ist die ganze Geschichte, klar, ein klassischer 2D-Platformer, wobei die erwähnten sechs Gebiete einfach sechs Themenwelten entsprechen. In jeder Welt findet ihr verschiedene einzelne Level, wobei ihr nicht immer einem festen Pfad folgen müsst - teilweise könnt ihr euch frei auf der Map bewegen und die Level in beliebiger Reihenfolge ansteuern bzw. Level, die euch nicht liegen, ggf. auch ganz auslassen. Denn in jedem Level sind bis zu drei Wundersamen versteckt: Diese benötigt ihr, um am Ende Zugang zu einem Schloss samt Zwischenboss zu erhalten, doch ihr benötigt niemals alle Wundersamen der Welt, sondern habt immer ein bisschen die Wahl, welche Level ihr meistern wollt. Aber klar, Komplettisten nehmen natürlich trotzdem alles mit! Die Level sind auf der Map mit Sternen für den Schwierigkeitsgrad gekennzeichnet, von einem Stern für "sehr leicht" bis fünf Sterne für "sehr schwer", und so kommt es, dass euch bereits in der ersten Welt auch ein schwerer 4-Sterne-Level anlacht - wer sich die Herausforderung geben will, kann das tun, alle anderen können den Level auch erstmal links liegen lassen.

Im Level verhält es sich im weitesten Sinne wie bei einem herkömmlichen Mario-2D-Platformer: Ihr könnt rennen und springen, Fragenzeichen-Blöcke offenbaren Münzen oder Power-Ups, und die meisten Gegner schaltet ihr durch einen Sprung auf dem Kopf aus. Bei den Power-Ups gibt es natürlich einige Neuerungen, wie in fast jedem neuen Mario-2D-Platformer. Die Feuerblume ist altbekannt, aber neu ist die Seifenblasenblume: Sie sperrt Gegner in Seifenblasen ein, und die Seifenblasen könnt ihr dann sogar als Trampolin verwenden. Ein anderes neues Power-Up verwandelt Mario in einen Maulwurf, der sich unter der Erde entlang wühlen kann und so auch mal geheime Wege findet. Die kultigste neue Verwandlung ist allerdings Elefanten-Mario: Als Benjamin Blümchen-Verschnitt ist Mario stark genug, um Blöcke zu zertrümmern oder sogar Felsbrocken und bestimmte Röhren zu verschieben. Außerdem kann der Dickhäuter Wasser in seinem Rüssel speichern und bei Bedarf wieder ausspucken, z.B. auf feurige Gegner. Und erst jetzt fällt mir auf: Kennt man in Japan eigentlich die deutsche Serie Benjamin Blümchen? Oder ist es wirklich ein Zufall, dass Mario zu einem Elefanten werden kann und das Ganze sogar im Blumen-Königreich spielt?

Screenshot aus Super Mario Bros. Wonder
Mario, du lieber Elefant, kannst klempnern und bist überall bekannt: Der Dickhäuter ist die wahrscheinlich kultigste neue Verwandlung!

Zu den Sammelobjekten im Level zählen drei große lila Münzen, welche ihr beispielsweise im Shop für Extraleben, Aufsteller oder Abzeichen ausgeben könnt - zu letzteren beiden kommen wir gleich noch! Außerdem findet ihr in jedem Level eine Wunderblume: Sie ist oft gut versteckt, aber sie ist das, was die Hauptmechanik des Spiels ausmacht! Berührt Mario die Wunderblume, aktiviert sich nämlich der Wundermodus, und dann kann quasi alles passieren! Vielleicht verwandelt sich der Boden in weiche Butter, vielleicht wird die Schwerkraft auf den Kopf gedreht, vielleicht taucht ein riesiger Schwarm Gegner auf, vielleicht taucht ein riesiger Einzelgegner auf, vielleicht wird Mario selbst zu einem Gegner - möglich ist vieles, aber gerade dieser Irrsinn, der immer abwechslungsreich bleibt, ist es, was das Spiel ausmacht. Es lohnt sich tatsächlich schon, die Wunderblume zu suchen, nur um zu sehen, was dann mit dem Level passiert - dass es für den Abschluss des Wundermodus dann auch einen zusätzlichen Wundersamen gibt, ist natürlich auch nicht verkehrt.

Braucht ihr zusätzliche Fähigkeiten und reichen euch die regulären Power-Ups nicht, könnt ihr zudem die Abzeichen nutzten. Abzeichen könnt ihr in verschiedenen kleinen Bonusleveln erhalten, in denen ihr das Abzeichen vorher erstmal ausprobieren müsst, oder ihr kauft die Abzeichen einfach im Shop. Die Abzeichen ermöglichen es Mario beispielsweise, höher zu springen, ein Stück weit zu schweben, schneller zu schwimmen oder Ranken zu verschießen. Allerdings könnt ihr immer nur maximal ein Abzeichen gleichzeitig anlegen, müsst euch also je nach Situation entscheiden. Kleiner Tipp: Ich hab in 90% der Zeit die Fallschirmmütze getragen und bin damit eigentlich sehr gut gefahren, pardon, zu Boden geschwebt.

Screenshot aus Super Mario Bros. Wonder
Wunder gibt es immer wieder: Durch die Macht der Wunderblume ist Mario hier einfach mal selbst zum Gumba geworden!

Prinzipiell ist Super Mario Bros. Wonder ein Singleplayer-Spiel, wenngleich es freilich auch einen lokalen Multiplayer-Modus gibt, bei dem ihr zu mehreren durch den Level hüpft, das kennt man ja auch schon aus New Super Mario Bros. und Super Mario Maker. Aber auch, wenn ihr ganz allein unterwegs seid, könnt ihr die Online-Verbindung aktivieren. Dann seht ihr auf der Map und sogar in den Leveln die Silhouetten von anderen Spielern auf der ganzen Welt, die gleichzeitig mit euch zocken. Direkt mit den anderen Spielern interagieren könnt ihr nicht, also im Sinne davon, ihnen ein Power-Up übrig zu lassen oder sie als Trampolin zu nutzen. Wenn ihr allerdings sterbt und ein anderer Spieler ist in der Nähe, dann kann dieser euch wiederbeleben, indem er innerhalb von fünf Sekunden euren Geist berührt - erst nach fünf Sekunden sterbt ihr tatsächlich, wenn euch bis dahin keiner hilft. Außerdem kommen hier die Aufsteller ins Spiel: Diese könnt ihr überall im Level aufstellen, etwa an Stellen, die sich andere Spieler mal näher anschauen sollten. Wenn da zum Beispiel zehn Röhren nebeneinander stehen, von denen man nur in eine rein schlüpfen kann, dann bietet sich ein Aufsteller an, um für die anderen zu markieren, welche Röhre die richtige ist. Außerdem können auch Aufsteller die Geister der anderen Spieler wiederbeleben, deshalb stehen oft besonders viele Aufsteller vor und hinter besonders schwierigen Stellen.

Ich hab jetzt aber den ganzen Text lang immer von Mario gesprochen. Tatsächlich stehen nicht weniger als zwölf Charaktere zur Auswahl: Ihr habt jederzeit die freie Wahl zwischen Mario, Luigi, Peach, Daisy, verschiedenfarbigen Toads, Toadette, verschiedenfarbigen Yoshis und Mopsie. Spielerisch unterscheiden sich die Charaktere prinzipiell nicht, allerdings sind die Yoshis und Mopsie eine Art Anfänger-Modus, da sie zwar keine Power-Ups nutzen können, dafür aber auch keinen Schaden nehmen - das ist schon sehr krass, denn gerade in den ersten Leveln könnt ihr dadurch eigentlich ohne Rücksicht auf Verluste einfach blind durchrennen. Obwohl ich prinzipiell zwar Yoshi liebe, habe ich deshalb das Spiel lieber mit Mario im "normalen" Modus durchspielt.

Und ich hatte trotzdem noch das Gefühl, dass das Spiel grundsätzlich etwas leichter war, als die meisten anderen Mario-Platformer. Die allermeisten Level hab ich First Try geschafft, und ich hab auch alle Wundersamen gefunden. Allerdings fehlen mir in manchen Leveln noch die drei lila Münzen, da könnte ich nochmal auf die Suche gehen. Außerdem gibt es für Profi-Zocker auch noch die Spezial-Welt mit nicht weniger als zehn superschweren Bonusleveln - tatsächlich sind die Level der Spezial-Welt neben dem finalen Bowser-Schloss die einzigen Stages im Spiel, die vom Schwierigkeitsgrad her mit fünf Sternen bewertet sind. Also dann, hinein ins Vergnügen und: Törööö!!


Bildnachweis: Alle Screenshots in diesem Artikel sind selbst erstellt. Das Copyright liegt bei den Rechteinhabern der jeweiligen Spiele.
Super Mario Bros. Wonder: © Nintendo

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Erstellt am 11.01.2021 • Letzte Änderung: 29.09.2022 • ImpressumDatenschutzCookie-EinstellungenNach oben