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Top 7 Kinderfilme 2022/2023

geschrieben von Stephan am 2023-07-09 22:57:35

Ihr wisst, ich liebe Kinderfilme! Im Sommer 2021 entstand meine Top 100 der besten Kinderfilme und ein Jahr später folgte als Update die Top 5 der Kinderfilme 2021/2022. Damals prognostizierte ich auch, dass es ein solches Update in Zukunft jedes Jahr geben könnte, und tatsächlich ist es jetzt so weit! Die nachfolgende Liste enthält meine Lieblings-Kinderfilme, die ich in den vergangenen 12 Monaten gesehen habe. Dabei ist es unerheblich, wann der Film erschienen ist - es kann sich also um eine Neuerscheinung handeln, genauso gut aber auch um einen alten Klassiker, den ich einfach erst jetzt entdeckt habe. Und weil mir die Auswahl diesmal besonders schwer fiel, sind es jetzt sogar sieben Filme, nicht mehr nur fünf!

Screenshot aus Die Schule der magischen Tiere
Die ersten beiden magischen Tiere: Fuchs und Schildkröte • © Kordes & Kordes Film GmbH, Leonine Distribution

Platz 7: Die Schule der magischen Tiere

Spätestens seit Harry Potter stehen Fantasy-Geschichten, in denen Kinder zaubern lernen, hoch im Kurs. Auch bei dem deutschen Kinderfilm Die Schule der magischen Tiere habe ich persönlich das Gefühl, dass die Handlung ein wenig von Harry Potter inspiriert sein könnte. Ein gewaltiger Unterschied ist jedoch, dass an der Wintersteinschule - im Gegensatz zu Hogwarts - nicht die Kinder selbst zaubern lernen. Nach und nach erhalten aber alle Kinder ihr eigenes magisches Tier, und zusammen mit diesen zauberhaften Wesen erleben sie dann ihre Abenteuer.

Die Buchreihe, auf der Die Schule der magischen Tiere basiert, stammt aus der Feder von Margit Auer und erscheint seit 2013, bislang gibt es 13 Bände. Im ersten Band und somit ersten Film lernen wir allerdings lediglich die ersten beiden magischen Tiere kennen: Den Fuchs Rabbat und die Schildkröte Henrietta. Zusammen mit ihnen klären die Schüler Ida und Benni einen Diebstahl auf.

Die Bücher habe ich zugegeben bisher noch nicht gelesen, der erste Film hat mir aber schon mal sehr gut gefallen. Schön, dass auch die weiteren Bände verfilmt werden sollen: Die Schule der magischen Tiere 2 ist 2022 bereits angelaufen, Teil 3 und 4 sind ebenfalls schon angekündigt. Im Lauf der Reihe wird nach und nach jeder Schüler der Klasse sein eigenes magisches Tier erhalten. Ich bleibe auf jeden Fall mal am Ball, und wer weiß, vielleicht lege ich mir ja bald doch mal sämtliche Bücher zu, weil ich nicht immer ein, zwei Jahre warten will, bis ein neuer Film kommt!

Regie: Gregor Schnitzler • Deutschland (2021)

Screenshot aus Poupelle und die andere Seite des Himmels
Nur Fliegen ist schöner: Lubicchi und Poupelle in ihrem Fluggerät • © Studio 4°C, Yoshimoto Kogyo Company, KSM

Platz 6: Poupelle und die andere Seite des Himmels

Der Anime Poupelle und die andere Seite des Himmels zählt zu den Filmen, die mich auf den ersten Blick ansprechen und auf die ich nur aufgrund weniger Bilder bereits richtig gehypet bin und sie unbedingt so schnell wie möglich sehen will! Bei Poupelle ging es los, als ich um Halloween 2020 den japanischen Trailer auf Youtube entdeckte. In Japan lief der Film am 25. Dezember 2020 an, ein westlicher Release war damals für 2021 angekündigt. Ich blickte sehnsüchtig nach Amerika, wo der Film dann tatsächlich erschien, während sich bei uns in Deutschland noch nichts tat. Aber jetzt, am 22. Juni 2023, ist der Film endlich bei uns auf DVD und Blu-ray erschienen - Zeit wurd's!

Poupelle und die andere Seite des Himmels (international bekannt als Poupelle of Chimney Town) ist eine kindgerechte Halloween-Geschichte, die auf dem gleichnamigen Bilderbuch von Akihiro Nishino basiert. Auf Deutsch ist das Büchlein leider nicht erhältlich, aber der Autor selbst bot auf seiner offiziellen Webseite zumindest eine englische Fassung zum gratis online lesen an. Inzwischen ist die gesamte Webseite leider offline gegangen, das Web Archiv hat aber die Geschichte archiviert: Hier!

Der Titelheld Poupelle ist eine Puppe aus Schrott, die an Halloween zum Leben erwacht. Sie mischt sich unter die Halloween-Party, doch als am Ende alle ihre Kostüme ausziehen sollen, erkennen die Menschen, dass Poupelle ein echtes "Monster" ist und nehmen Abstand. Lediglich der junge Schornsteinfeger Lubicchi hält zu Poupelle und freundet sich mit ihm an. Über der Stadt, in der Lubicchi lebt, ist aufgrund zahlreicher Schornsteine der Himmel über dem dichten Qualm nicht mehr zu sehen, und es ist ohnehin gesetzlich verboten, nach oben zu sehen, daher weiß niemand, was sich außerhalb der Stadt befindet. Lubicchis Vater war einmal draußen, hatte den Sternenhimmel gesehen und davon berichtet, wurde dafür von allen als Lügner verschrien und ist inzwischen verstorben. Lubicchi hat seinem Vater immer geglaubt und baut nun zuammen mit Poupelle verbotenerweise eine Flugmaschine.

Das zugrunde liegende Bilderbuch ist nur sehr kurz. Um daraus einen Kinofilm zu machen, musste die Geschichte deshalb etwas aufgeblasen werden. Daher hat der Film leider die ein oder andere Länge, hat mir unterm Strich aber doch gut gefallen - drei Jahre Wartezeit haben sich gelohnt!

Regie: Yusuke Hirota • Japan (2020)

Screenshot aus Träume sind wie wilde Tiger
Bollywood Dance: Ranjis großer Traum ist es, ein Filmstar zu werden • © NFP media rights GmbH & Co. KG, Wild Bunch Germany

Platz 5: Träume sind wie wilde Tiger

Wie bereits andere Lieblingsfilme wie Winnetous Sohn, Auf Augenhöhe oder Unheimlich perfekte Freunde zählt auch Träume sind wie wilde Tiger zur Filmreihe Der besondere Kinderfilm. All diese besonderen Filme haben gemeinsam, dass es sich um Original-Werke ohne Buch- oder sonstige Vorlage handelt und dass sie im Hier und Jetzt spielen, von den alltäglichen Problemen der jungen Protagonisten erzählen und wenige bis gar keine phantastischen Elemente enthalten (Ausnahmen bestätigen die Regel).

Hauptperson in Träume sind wie wilde Tiger ist der 12-jährige Ranji aus Mumbai. Er träumt davon, ein Bollywood-Star zu werden und wittert seine Chance, als sein Idol Amir Roshan ein Kinder-Casting ausruft. Ranji weiß genau, dass er da mitmachen muss - und dann platzt sein Traum wie eine Seifenblase, als sein Vater ihm eröffnet, dass die Familie nach Deutschland auswandern wird. Dennoch hält Ranji an seinem Traum fest: Obwohl seine Eltern überhaupt nichts von Ranjis Ambitionen als aufgehender Stern am Bollywood-Himmel halten, dreht er von Deutschland aus heimlich ein Bewerbungsvideo. Schon dabei erleidet er den ein oder anderen Rückschlag, doch richtig schwierig wird es, als er tatsächlich zum Vorsprechen eingeladen wird - nach Mumbai! Wie jetzt dort hinkommen?

Im weitesten Sinne ist Träume sind wie wilde Tiger ein Musikfilm mit zahlreichen Songs und Tänzen - ein Film-Genre, das mich im Allgemeinen eigentlich weniger anspricht. Träume sind wie wilde Tiger hat es aber trotzdem auf wundersame Weise geschafft, mich 96 Minuten lang an den Bildschirm zu fesseln, ohne dass ich auch nur in Versuchung gekommen wäre, gedanklich abzuschweifen - das spricht für die Qualität der besonderen Kinderfilme und speziell auch dieses Films!

Regie: Lars Montag • Deutschland (2021)

Screenshot aus Lassie - Eine abenteuerliche Reise
Dream Team: Florian und Lassie sind unzertrennlich! • © Warner Bros. Pictures Germany, Henning Ferber Produktion

Platz 4: Lassie - Eine abenteuerliche Reise

Der Collie Lassie ist einer der bekanntesten und beliebtesten Filmhunde überhaupt. Am Anfang stand eine Kurzgeschichte des amerikanischen Schriftstellers Eric Knight, die Ende 1938 erstmals in einer Zeitung erschien. 1943 wurde die Geschichte als Kinofilm unter dem Titel Lassie Come Home umgesetzt, der in Deutschland als Heimweh gezeigt wurde. Ab 1954 entstand dann über 20 Jahre hinweg die bekannte Fernsehserie, die es auf über 600 Folgen schaffte.

Der Film Lassie - Eine abenteuerliche Reise ist nun eine Art Remake des ursprünglichen Lassie Come Home, wobei die Geschichte in die heutige Zeit und nach Deutschland verlegt wurde. Die Handlung ist im Kern die gleiche geblieben: Die Familie des 12-jährigen Florian, wohnhaft irgendwo in Bayern, muss aus einer Not heraus den geliebten Familienhund Lassie vorübergehend abgeben. Der Collie wird bei einem Grafen - der ehemalige, nun insolvente Arbeitsgeber von Florians Vater - in Pflege gegeben: Dessen Tochter Priscilla verspricht, sich um Lassie zu kümmern. Dann muss der Graf kurzfristig an die Nordsee reisen, um dort ein Ferienhaus zu räumen. Ohne Rücksprache mit Florian oder dessen Familie nimmt der Graf seine Tochter und Lassie mit gen Norden. An der Nordsee hält es Lassie allerdings nicht lange, bei erster Gelegenheit büchst er aus! Und während die Erwachsenen den Hund bald für tot erklären, geben die Kinder die Hoffnung nicht auf und beginnen auf eigene Faust, ihren Hund zu suchen - Priscilla von der Nordsee aus, Florian von Bayern her.

Ob der Hund oder die Kinder die Stars des Films sind, da bin ich mir gar nicht so sicher, denn heldenhafte Momente haben beide. So als Gesamtwerk gefällt mir Lassie - Eine abenteuerliche Reise aber sehr gut: Ich mag Kinderfilme, ich mag Tierfilme, und beides in einem ist eigentlich wie Geburtstag und Weihnachten gleichzeitig!

Regie: Hanno Olderdissen • Deutschland (2020)

Screenshot aus Lucia und der Weihnachtsmann
Weihnachtsmann-Prüfung: Kann Lucia den Wunsch von Albert erfüllen? • © Deluca Film, Koch Media

Platz 3: Lucia und der Weihnachtsmann

Erich Kästner hatte Recht, als er am Anfang von Das fliegende Klassenzimmer anmerkte, dass es schwierig ist, im Sommer eine Weihnachtsgeschichte zu schreiben! Ich kann ihm nachfühlen: Aktuell, während ich im Juli 2023 diese Zeilen tippe, herrschen draußen brüllheiße 36 Grad - Weihnachtsstimmung will da freilich nicht mal im Ansatz aufkommen! Als ich dagegen Lucia und der Weihnachtsmann im Dezember 2022 erstmals gesehen habe, war es deutlich kühler, und die Vorfreude auf das Fest hatte mich fest im Griff.

Na gut, probieren wir's trotzdem mal mit einer kurzen Zusammenfassung: Die 12-jährige Lucia lebt am Nordpol und ist tatsächlich die Tochter des Weinachtsmanns - besser gesagt, die Tochter eines Weihnachtsmanns, denn es gibt mehrere Weihnachtsmänner, einen für jedes Land. Deswegen gibt es auch eine Weihnachtsmann-Schule, in der Kinder ausgebildet werden, um irgendwann die Jobs ihrer Väter zu übernehmen. Allerdings ist die Weihnachtsmann-Ausbildung nur für Jungs - es heißt schließlich "Weihnachtsmann", nicht "Weihnachtsfrau", so die Erklärung im Film! Lucia findet das doof, denn sie wäre so gern auch ein Weihnachtsmann. Ihre Chance kommt, als sie auf der Weihnachtsfeier den ersten Preis bei der Lotterie gewinnt. Traditionsgemäß darf sie sich dafür wünschen, was sie möchte, und sie muss nicht lange überlegen: Sie wünscht sich, in die Weihnachtsmann-Klasse aufgenommen zu werden. Die alten Weihnachtsmänner fühlen sich dadurch verschaukelt und verärgert: Einerseits ist es natürlich Tradition, dass Lucia ihren Wunsch erfüllt bekommen muss, andererseits ist es aber genauso Tradition, dass nur Jungs in die Weihnachtsmann-Klasse kommen, keine Ausnahme! So überlegen sich die alten Weihnachtsmänner eine gemeine List: Es ist ebenfalls Tradition, dass jeder angehende Weihnachtsmann-Schüler quasi als Aufnahmeprüfung einem Menschenkind einen Wunsch erfüllen muss - für Lucia wählen sie gemeinerweise den jungen Albert aus Viborg aus, dessen Vater vom Krampus verflucht wurde. Seitdem sitzt er unheilbar in der psychiatrischen Anstalt, und Alberts größter Wunsch ist es natürlich, dass sein Vater wieder gesund wird und zurück nach Hause kommt. Doch wie soll ein kleines Mädchen wie Lucia diesen Wunsch erfüllen können, wenn sich nicht einmal die erwachsenen Weihnachtsmänner mit dem Krampus anlegen wollen?

Lucia und der Weihnachtsmann ist ein sehr ungewöhnlicher, aber auch sehr guter Weihnachtsfilm. Der Geschlechterkonflikt ist perfekt in die Gechichte eingearbeitet, ebenso die Engstirnigkeit der alten Herrschaften und der Drang der Jugend nach einer Revolution. Das Ganze dann noch in eine Fantasy-Geschichte zu verpacken, macht die Sache schön spannend, so dass mir Lucia und der Weihnachtsmann unterm Strich sehr gut gefallen hat. Es gibt auch noch eine Fortsetzung, diese finde ich allerdings weniger empfehlenswert.

Regie: Christian Dyekjær • Dänemark (2018)

Screenshot aus Das Geheimnis des Magiers
Das ist ja wie Zauberei: Ben unterstützt seinen Vater auf der Bühne • © IDTV Film, WVG Medien

Platz 2: Das Geheimnis des Magiers

Viele besonders gute Kinderfilme kommen entweder aus Skandinavien oder aus den Niederlanden: Holland verdanken wir etwa Lieblingsfilme wie Mister Twister, Ein Platz für Pluk, Grüße von Mike und viele andere - und eben auch Das Geheimnis des Magiers!

Der 8-jährige Ben unterstützt als Assistent seinen Vater Koos, der als Zauberkünstler auf der Bühne auftritt, jedoch nur mit mäßigem Erfolg. Einen ganz besonderen Zaubertrick bräuchte man, das würde der Show den richtigen Pep geben! Mühsam üben Ben und Koos den Verschwindetrick ein, die Königsklasse. Bei den Proben scheint es tatsächlich zu klappen, doch als Koos bei der Premiere auf der Bühne seine junge Assistentin Sylvie verschwinden lässt und es danach nicht mehr schafft, sie zurück zu holen, ist guter Rat teuer. Nicht nur, weil Sylvie eine Klassenkameradin und Freundin von Ben ist, setzt der Junge nun alles daran, den Trick zu durchschauen und das Mädchen zurück zu holen.

Insgesamt hat mir Das Geheimnis des Magiers sehr gut gefallen. Die Auflösung, warum und wohin Sylvie verschwunden ist, war mir zwar am Ende etwas zu gewöhnlich, ansonsten hat der Film aber viel Humor und Herz und weiß einfach 90 Minuten lang gut zu unterhalten.

Regie: Joram Lürsen • Niederlande (2010)

Screenshot aus Der Super Mario Bros. Film
Mamma Mia! Auch Mario Kart kommt im Film vor! • © Nintendo, Illumination Entertainment, Universal Pictures

Platz 1: Der Super Mario Bros. Film

Ich bin ein Riesenfan von Super Mario, aber die Super Mario Bros.-Verfilmung von 1993 ist leider eine regelrechte Zumutung. Der Streifen ist viel zu weit von der Spielvorlage entfernt und ohnehin ausreichend trashig, deswegen floppte er nicht nur bei mir, sondern allgemein. Dass es aber auch besser geht, bewies Illumination (Minions, Pets, Der Grinch) 30 Jahre später, als Super Mario Bros. diesmal als Animationsfilm wieder ins Kino kam.

Der neue Super Mario Bros. Film (das Wort "Film" gehört mit zum Titel) bleibt viel näher an der Spielvorlage von Nintendo, aber das hat auch Shigeru Miyamoto als Produzent des Films höchstpersönlich überwacht. Erzählt wird im Kern die originale Ursprungsgeschichte aus dem gleichnamigen NES-Klassiker von 1985: Die Klempner-Brüder Mario und Luigi gelangen durch ein merkwürdiges Rohr ins Pilz-Königreich, wo sprechende Pilze unter ihrer geliebten Prinzessin Peach leben, doch das Land wird von der Monster-Schildkröte Bowser bedroht - diesen gilt es für Mario und Luigi, in seine Schranken zu verweisen!

Obwohl der Super Mario Bros. Film, wie gesagt, das ursprüngliche Super Mario Bros. von 1985 verfilmt, gibt es auch Anspielungen auf zahlreiche andere Mario-Spiele - sehr offensichtlich sind Mario Kart und Super Smash Bros., aber dass etwa auch unbekanntere Spiele wie Wrecking Crew zitiert werden, finde ich toll - ein langjähriger Nintendo-Fan hat auf jeden Fall viel in dem Film zu entdecken, und wahrscheinlich muss man ihn sich sogar mehrmals anschauen, um alle Details zu bemerken. Damit hätte ich aber auch gar kein Problem, denn genau wie die Spiele macht auch der Film immer wieder Spaß!

Regie: Aaron Horvath, Michael Jelenic • USA (2023)

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Erstellt am 11.01.2021 • Letzte Änderung: 29.09.2022 • ImpressumDatenschutzCookie-EinstellungenNach oben